2:6-Blamage im Niederrheinpokal-Halbfinale MSV verspielt Aussicht auf DFB-Pokal-Start

Düsseldorf · Der MSV Duisburg hat das Finale des Niederrheinpokals verpasst. Das Team von Trainer Pavel Dotchev blamierte sich Halbfinale beim Regionalligist Wuppertaler SV. Die Zebras verspielten damit die Chance auf den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals – und viel Geld.

 Eine Szene aus dem Viertelfinale: Uerdingens Daniel Pfaffenroth (l) im Zweikampf mit Duisburgs Orhan Ademi.

Eine Szene aus dem Viertelfinale: Uerdingens Daniel Pfaffenroth (l) im Zweikampf mit Duisburgs Orhan Ademi.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Im Halbfinale des Niederrheinpokals hat der Wuppertaler SV für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Regionalligist setzte sich am Mittwochabend mit 6:2 (2:1) gegen Drittligist MSV Duisburg durch und darf nun neben dem Pokalsieg auch vom Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals träumen.

Marco Königs (30./62.), Beyhan Ametov (38.), ein Eigentor von Lukas Scepanik (47.), Noah Salau (83.) und Kevin Pires-Rodrigues (87.) besiegelten mit ihren Toren das Aus der Zebras, für die Salau (Eigentor/20.) und Moritz Stoppelkamp (Elfmeter/58.) erfolgreich waren.

Wie schon beim 5:0-Sieg gegen KFC Uerdingen hütete Steven Deana das Tor der Zebras. Zudem feierte Stefan Velkov nach knapp viermonatiger Verletzungspause sein Comeback. Der Bulgare, der vom KFC an die Wedau kam, musste sich einer Knöchel-OP unterziehen und stand zuletzt am 31. Januar gegen Lübeck auf dem Rasen. Insgesamt veränderte MSV-Trainer Dotchev seine Startelf im Vergleich zur „peinlichen“ 1:5-Niederlage gegen Ingolstadt auf fünf Positionen: Neben Deana und Velkov rückten Connor Krempicki, Ahmet Engin und Orhan Ademi ins Team.

Die Favoritenrolle vor dem Duell war klar verteilt. „Wir sind die Favoriten. Das wissen wir auch. Und diese Rolle müssen wir annehmen“, sagte MSV-Trainer Dotchev, der jedoch auch betonte, dass Pokalspiele ihren „eigenen Charakter“ haben. „Jedes Spiel ist schwer. Jede Mannschaft kann sich einmal aufbäumen und über ihren Möglichkeiten spielen. Im Fußball ist alles möglich.“

 Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase gingen die Duisburger in der 20. Minute durch ein Eigentor von Wuppertals Noah Salau in Führung. In der Folge verpasste es der MSV, den zweiten Treffer nachzulegen. Die beste Chance vergab Ademi. Der Außenseiter ließ sich davon aber nicht entmutigen – und schlug doppelt zurück. Zunächst traf Königs per Distanzschuss zum 1:1-Ausgleich, dann nutzte Ametov eine Unsicherheit in der Hintermannschaft der Duisburger zur Führung für Wuppertal.

Und es kam noch schlimmer für den MSV. Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel lenkte Verteidiger Lukas Scepanik den Ball ins eigene Netz - 1:3. Das Zebras waren nun mächtig gefordert – und kamen folglich auch zu einem kleinen Chancenplus. Aziz Bouhaddouz (49.) und Ademi (52.) schnupperten am Anschlusstreffer. Etwas später schlug es aber dann doch im Tor der Gastgeber ein: Nach einem Foul im Strafraum an Engin zeigte Schiedsrichter Robin Delfs auf den Punkt. MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp verwandelte sicher.

Die Freude über den Anschlusstreffer währte aber nicht lange, gerade mal drei Minuten, um genau zu sein. Erneut war es Königs, der eine Flanke zum 4:2 einnickte. Dotchev reagierte und brachte mit Leroy Mickels, Sinan Karweina und Federico Palacios frisches Personal für die Offensive. Der MSV versuchte am Ende nochmal alles - an der Überraschung änderte das jedoch nichts. Für die endgültige Entscheidung sorgten dann Salau und Kevin Pires-Rodrigues mit einem Doppelpack.

Im Finale bietet sich dem Wuppertaler SV nun die Chance, den Pokal zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Im Endspiel am 29. Mai, am Tag der Amateure, trifft der Regionalligist auf Liga-Konkurrent SV Straelen, der sich mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Rot-Weiß Essen durchsetzte. Nach 120 Minuten hatte es bei der wegen Gewitter und Starkregen unterbrochenen Partie 2:2 gestanden.

Der MSV verspielte nicht nur eine Trophäe, sondern ließ sich auch viel Geld entgehen. Denn der Gewinner des Wettbewerbs qualifiziert sich für den DFB-Pokal. Allein für die Teilnahme an der ersten Hauptrunde hätte der Klub etwas mehr als 150.000 Euro kassiert. Geld, dass man beim MSV gut hätte gebrauchen können.

(old)
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