Pfarre St. Lambertus Erkelenz Kirchenmusik mit wenigen Abstrichen

Erkelenz · Trotz der Kirchenschließung zur Renovierung ab April bietet St. Lambertus ein attraktives Konzertprogramm an. Kantor Stefan Emanuel Kanuer stellt es vor. Neu ist eine Orgel-Tour durch Erkelenz.

 Kantor Stefan Emanuel Knauer mit den Broschüren zum Kirchenmusikprogramm.

Kantor Stefan Emanuel Knauer mit den Broschüren zum Kirchenmusikprogramm.

Foto: Angelika Hahn

Ein etwas ungewöhnliches Kirchenmusikjahr liegt vor Kantor Stefan Emanuel Knauer von St. Lambertus Erkelenz. Denn von April bis Ende November wird die Kirche bekanntlich für die Renovierung geschlossen, Gottesdienste finden dann in der Krypta statt. Das hat auch Auswirkungen auf das stets ambitionierte Musikprogramm der Pfarre. Dennoch werden sich die Abstriche bei der „Kirchenmusik an St. Lambertus“ in Grenzen halten, betonte Kantor Stefan Emanuel Knauer bei der Vorstellung des wieder in einer handlichen Broschüre zusammengefassten Jahresprogramms. Lediglich bei den Gottesdiensten zu den kirchlichen Festen in der Schließungszeit von Christi Himmelfahrt bis Allerheiligen wird es in diesem Jahr kein großes Chorprogramm geben.

Immerhin kann das große Gedenkkonzert zum 75. Jahrestag der Zerstörung der Pfarrkirche St. Lambertus am Samstag, 29. Februar, noch in der Kirche stattfinden. Wie berichtet, stehen dabei Kantaten und das Concerto d-Moll für Cembalo und Orchester von Johann Sebastian Bach mit Gesangssolisten und der Philharmonie Düsseldorf (mit alten Instrumenten) im Mittelpunkt. Auch das traditionelle Passionskonzert zum Karfreitag (10. April) wird noch in der Kirche stattfinden. Hierfür kündigt Knauer eine Premiere an: Zuhörer erleben Improvisationen über die 14 Stationen des Kreuzweges mit Percussion durch den Berliner Solisten Bennon Gössel, dem sich Christian Gössel (Kempen) an der Orgel und der Erkelenzer Kirchenmusiker Manfred Bühl, diesmal als Rezitator, zugesellen. Im Festhochamt am Ostersonntag erklingen unter anderem Mozarts „Missa solemnis“ und Händels „Halleluja“ aus dem „Messias“. Akteure sind der Kirchen- und Projektchor, Solisten, die Schola Gregoriana und Mitglieder der Philharmonie Düsseldorf unter Leitung von Knauer.

Trotz Kirchenschließung wird es in der Krypta von Mai bis August weiter die mit rund 80 Musikfreunden stets gut besuchten Angelus-Konzerte mit geistlichen Texten an jeden zweiten und vierten Samstag von 11.30 bis 12 Uhr geben. Das Winter-Pendant an den vier Adventssamstagen mit Orgelsolisten wird wieder in der Kirche stattfinden können.

Dies gilt nicht für die „15. Erkelenzer Kirchenmusikwoche“ im September, die dennoch stattfinden und einen Hauptakzent des Kirchenmusikjahres setzen wird. Höhepunkt ist das große Oratorienkonzert am Sonntag, 20. September, 17 Uhr, in St. Pauli Bekehrung Lövenich. Auf dem Programm stehen unter Knauers Leitung die „Tragische Ouvertüre d-Moll“ und „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms mit den Gesangssolisten Ava Gesell (Sopran) und dem Erkelenzer Bass-bariton Manfred Bühl. Erneut zu Gast ist die Philharmonie Düsseldorf. Am Tag zuvor gibt Pfarrer Roland Scheulen in bewährter Manier eine musikalische und theologische Einführung in das Brahms-Requiem im Pfarrzentrum (18.30 Uhr).

Einen neuen Akzent in der Kirchenmusikwoche setzt ein „Orgel-Tag“ am Samstag, 26. September, an dem ab 10 Uhr eine Busfahrt zu den Orgeln in den Kirchen des Erkelenzer Stadtgebietes führt. Dort wird Knauer mit Musikbeispielen die Instrumente erläutern, zumal das Spektrum von der Gerderather Barockorgel über die romantischen Instrumente in Lövenich, Keyenberg und Schwanenberg bis hin zur Moderne führt, die die jetzt 20 Jahre alte Stockmann-Orgel in Hetzerath repräsentiert. Und schließlich feiert ein Kammerkonzert im Pfarrzentrum am Sonntag, 27. September, 17 Uhr, das 250. Geburtsjahr Ludwig van Beethovens. Solisten sind Manfred Bühl (Bassbariton), Doris Hartlmaier (Violine), Rüdiger Brandt (Cello) und Udo Hartlmaier (Klavier).

Beim Adventskonzert zur Wiedereröffnung der Pfarrkirche am Samstag, 28. November, 19 Uhr, gastieren das Junge Vokalensemble der Gladbacher Singschule unter Leitung von Knauers Vorgänger in Erkelenz, dem heutigen Münsterkantor Klaus Paulsen, mit Werken u.a. von Bach, Gluck und Rutter. An der Orgel dabei ist Kantor Knauer. Der freut sich, die Musik beim Weihnachtshochamt am 25. Dezember wieder mit den Lambertus-Chören, Solisten und Orchester in gewohnter Opulenz in der Kirche leiten zu können.

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