Kirche in Radevormwald Der „Stimmbilder des Glaubens“ geht

Radevormwald · Martin Scheibner wurde offiziell mit einem Gottesdienst verabschiedet. Er war 43 Jahre für die Musik der lutherischen Gemeinde zuständig.

 Pfarrer Philipp Müller segnet beim Abschiedsgottesdient Kantor Martin Scheibner.

Pfarrer Philipp Müller segnet beim Abschiedsgottesdient Kantor Martin Scheibner.

Foto: Flora Treiber

Zu dem Gottesdienst anlässlich der Verabschiedung von Martin Scheibner als hauptamtlicher Kantor der lutherischen Kirchengemeinde kamen viele in die Kirche an der Burgstraße. Der Paul-Gerhardt-Chor und die Bläser der Kirchengemeinde gestalteten den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrerin Manuela Melzer, Pfarrer Philipp Müller und der neuen Kantorin Angelika Kozinoswki-Werler. Auch Superintendentin Antje Menn aus dem Kirchenkreis Lennep war anwesend. Mit Martin Scheibner hatte die lutherische Kirchengemeinde in den vergangenen 43 Jahren einen Kirchenmusiker, der für seinen Humor, seine Überzeugungskraft und sein musikalisches Feingefühl bekannt ist.

Nach seinem Studium der Kirchenmusik an der Folkwang Universität in Essen wurde Martin Scheibner der Kirchenmusiker der Gemeinde. Unter seiner Leitung stand die Musik als Verkündigung des Wortes Gottes im Mittelpunkt. Die zwei Chöre der Gemeinde, der Gospelchor und der Paul-Gerhardt-Chor haben sich mit Martin Scheibner weiterentwickelt und viele gemeinsame Konzerte realisiert.

Kammermusik war Martin Scheibner in seinem Schaffen ebenfalls wichtig. Die Lieder, die während des Gottesdienstes am Sonntag gesungen wurden, hat der Radevormwalder ausgewählt. „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, „Strahlen brechen viele“ und „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ wurden gesungen.

Manuela Melzer und Philipp Müller widmeten ihre gemeinsame Predigt dem Lied „Strahlen brechen viele“. Anhand der fünf Strophen zeigten sie auf, was es bedeutet Teil einer Gemeinde zu sein. „Strahlen brechen viele aus einem Licht. Unser Licht heißt Christus“, zitiert Manuela Melzer die erste Strophe. „Gott hat uns mit unterschiedlichen Begabungen ausgestattet, die in Verbindung mit Liebe ihren Sinn entfalten können. Begabungen kann man für andere einsetzen. In einer Gemeinde werden diese Kräfte, diese Begabungen, die einen gemeinsamen Ursprung haben, gebündelt.“

Die Kirchenmusik war die Aufgabe von Martin Scheibner im Konstrukt der lutherischen Kirchengemeinde. Begabungen hat der Musiker viele. Für Superintendentin Antje Menn ist Martin Scheibner der „Stimmbilder des Glaubens“. „Du hast der Gemeinde in das Herz und die Seele gespielt. Musik bist für mich Du“, sagte die Superintendentin. Vielfalt zu erkennen, zu schätzen und die unterschiedlichen Begabungen aller Gemeindeglieder als Teil des Ganzen wahrzunehmen, ist Martin Scheibner in seiner musikalischen Arbeit gelungen. „Mit der Hilfe von Martin Scheibner ist es uns immer wieder gelungen Menschen zu vereinen, zum Beispiel beim Rudelsingen“, sagt Pfarrer Philipp Müller. Er segnete den Kantor zum Abschluss des Gottesdienstes.

Für Martin Scheibner endet mit seiner hauptamtlichen Tätigkeit für die Gemeinde eine lange berufliche Zeit im Herzen der Stadt. Die Menschen waren es, die seinen Beruf und seine Stelle als Kantor geprägt haben. „Das Arbeiten hier war sehr angenehm und menschlich. Ich fühle mich hier wohl und mich hat es nie in eine Großstadt gezogen“, sagte der Musiker.

Martin Scheibner wird der lutherischen Kirchengemeinde erhalten bleiben und sich weiterhin ehrenamtlich in das Gemeindeleben einbringen. In Zukunft wird er aber mehr Zeit haben, sich seiner anderen Leidenschaft und Begabung, das Arbeiten mit Holz, zu widmen und den Ruhestand gemeinsam mit seiner Frau Claudia zu genießen. Für den Gospelchor der Gemeinde hat der Musiker frühzeitig einen Nachfolger eingearbeitet. Gerry Heldt wird den Chor in Zukunft leiten, denn er begleitet ihn seit Jahren am Klavier.

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