Drittligist hofft auf Zuschauer MSV will Pokalspiel gegen BVB vor Fans bestreiten

Düsseldorf · Der MSV Duisburg empfängt in der ersten Runde des DFB-Pokals Borussia Dortmund. Das Duell soll vor Zuschauern stattfinden - zumindest wenn es nach dem Drittligisten geht. Die Planungen laufen. Ein Testlauf bei den Frauen soll die Behörden überzeugen.

 Blick in die Schauinsland-Reisen-Arena, Stadion des MSV Duisburg.

Blick in die Schauinsland-Reisen-Arena, Stadion des MSV Duisburg.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Nach der Auslosung im DFB-Pokal hätte man beim MSV Duisburg eigentlich allen Grund zur Freude haben müssen. Der Drittligist trifft in der ersten Runde auf Borussia Dortmund. Ein Traumlos, möchte man meinen. Doch bei Trainer Torsten Lieberknecht wollte aufgrund der offenen Zuschauersituation angesichts der Corona-Pandemie keine wirkliche Euphorie aufkommen. „So ein Los, dann vermutlich weiter ohne unsere Fans oder wenn überhaupt nur mit einem kleinen Teil, das ist alles Scheiße“, sagte Lieberknecht der „WAZ“. MSV-Sportdirektor Ivica Grlic erklärte diplomatisch: „Ich hoffe, dass bei diesem Topgegner zumindest ein Teil der Fans wieder in die Arena darf.“

Nun gibt es Hoffnung, dass zumindest Grlic erhört wird. Der Klub arbeitet intensiv daran, dass wieder Zuschauer in die Arena dürfen – und das bereits beim Erstrundenspiel gegen den BVB. Ein entsprechendes Hygienekonzept hat der MSV beim Duisburger Gesundheitsamt eingereicht.

„Was uns allen extrem fehlt, ist die Gemeinsamkeit von Fans und Mannschaft im Stadion. Wir wollen einen Stein ins Rollen bringen“, sagte der neue MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt. Der MSV empfängt den Revierrivalen am 14. September, das Spiel wird im Free-TV (20.45 Uhr/ARD und Sky) übertragen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte am Montag entschieden, Zuschauer bei den Spielen der ersten Runde im Rahmen der örtlichen Bestimmungen zuzulassen. Voraussetzung für die Rückkehr der Fans ist eine Genehmigung durch die Stadt Duisburg sowie unter Umständen durch das Land NRW. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit maximal 300 Zuschauer bei Sportveranstaltungen unter Einhaltung entsprechender Hygiene-Bedingungen möglich. Bislang hat die Stadt Duisburg unter Berücksichtigung der Corona-Infektionsentwicklung einem Spiel mit einer teilweisen Zulassung von Zuschauern allerdings eine Absage erteilt.

Um die Behörden von ihrem Konzept zu überzeugen, planen die MSV-Verantwortlichen offenbar eine Art Testlauf vor Zuschauern mit ihrer Bundesliga-Mannschaft der Frauen. Zum Saisonstart am kommenden Sonntag (14.00 Uhr) empfängt Duisburg den Aufsteiger SV Meppen. Die Freigabe durch die städtischen Behörden für das Frauenspiel liegen jedoch noch nicht vor, wie Mohnhaupt am Dienstag bestätigte.

Ähnliche Überlegungen gibt es bei anderen Klubs für den DFB-Pokal. So will Bundesligist Borussia Mönchengladbach die Partie gegen den FC Oberneuland ebenfalls vor Zuschauern austragen. Bereits das Testspiel gegen den Zweitligisten Greuther Fürth hatten erstmals seit März immerhin 300 Zuschauer im Borussia-Park verfolgt.

(old)
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