Lagebericht für Duisburg Kriminelle Clans haben 2021 mehr als 350 Straftaten begangen

Duisburg · Duisburg gilt weiterhin als einer der Haupttatorte der Organisierten Kriminalität. Laut einem aktuellen Lagebericht des Innenministeriums liegt die Stadt was die Straftaten angeht hinter Essen und Gelsenkirchen – doch dort sind die Zahlen gesunken.

 Polizisten bei einer Razzia in Marxloh.

Polizisten bei einer Razzia in Marxloh.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

(atrie) Duisburg gehörte auch im Jahr 2021 wieder zu einer der sechs Städte im Ruhrgebiet, in denen kriminelle Clans besonders aktiv waren. Insgesamt 352 Straftaten aus dem Milieu ermittelte die Polizei – neun mehr als im Vorjahr. Das ist das Ergebnis des Lagebilds Clankriminalität, das Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag in Neuss vorgestellt hat.

Duisburg liegt damit deutlich hinter den Städten Essen, Recklinghausen und Gelsenkirchen, in denen jeweils mehr Straftaten registriert wurden. Auf den hinteren Plätzen folgen unter anderem Bochum, Dortmund, Düsseldorf und Köln. Dort ging jedoch – wie auch NRW-weit – die Zahl der Straftaten zum Teil deutlich zurück. So ist sie etwa in der Nachbarstadt Essen von 699 in 2020 auf 599 in 2021 gesunken. Insgesamt wurde in Duisburg gegen 215 Tatverdächtige ermittelt.

In ihrem Bericht fassen die Ermittler zusammen: „Nach wie vor ist das Ruhrgebiet der Hauptaktionsraum der Clankriminellen.“ Die Duisburger Justiz, die auch etwa im Kreis Wesel und in Mülheim gegen Clans vorgeht, beobachtet gegen rund 150 kriminelle Familien. In Duisburg leben die meisten im Norden der Stadt, in den Stadtteilen Marxloh und Hamborn.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg setzt im Kampf gegen Clans zwei Sonderermittler ein, die sich ausschließlich auf die kriminellen Strukturen konzentrieren. Zuletzt hatte NRW-Justizminister Peter Biesenbach angekündigt, zwei weitere Ermittler einzusetzen. Zwischen 2018 und 2021 wurden rund 200 Verfahren eröffnet. „Die Stärke des Gesetzes hat durchgegriffen und gezeigt, dass das Faustrecht hier nicht gilt“, sagte Biesenbach (CDU) im Februar bei einem Besuch Duisburg. Zuletzt hatte auch der neue Polizeipräsident Alexander Dierselhuis angekündigt, sich verstärkt um das Thema kriminelle Clans kümmern zu wollen.

(atrie)
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