Patrick Schneider auf der Bank Damien Raths ist mit dem KFC nicht mehr auf Trainersuche

Krefeld · Trainer Alexander Voigt wurde am Montag gefeuert. Doch der Vorsitzende des KFC Uerdingen Damien Raths ist nicht mehr auf Trainersuche. Vielmehr ergeht es ihm so wie zuvor dem Coach mit der Mannschaft: er hat die Qual der Wahl.

Der Vorsitzende Damien Raths muss in den Verhandlungen klare Ansagen machen.

Der Vorsitzende Damien Raths muss in den Verhandlungen klare Ansagen machen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Damien Raths ist im Stress. Der Vorsitzende des KFC Uerdingen ist aber nicht auf Trainersuche, obwohl der Fußball-Oberligist sich von Alexander Voigt getrennt hat. Vielmehr geht es Raths wie zuvor Voigt: er hat die Qual der Wahl. Denn seit die Trennung vollzogen ist, läuft das Postfach voll und die Telefondrähte glühen. Anfragen gibt es aus der Region, aus viele Teilen der Republik und auch aus dem benachbarten Ausland. „Es ist positiv, dass das Interesse so groß ist“, gewinnt Raths der Arbeit etwas Positives ab.

Im Grunde beschäftigt sich der Vorstand schon seit Wochen mit der Trainerfrage. „Sie trifft uns nicht unvorbereitet“, gesteht Geschäftsführer Christoph Lenz. „Wir führen seit längerem Gespräche, jetzt werden sie intensiviert.“ Die Entscheidung am Sonntag sei nicht aufgrund des Resultats (0:2 beim Hamborn 07) gefallen. „Es war in den zurückliegenden Wochen keine Entwicklung zu sehen.“ Und wenn Pascale Talarskis Schuss kurz vor Schluss nicht an den Pfosten, sondern zum 1:1 ins Netz gegangen wäre? „Das hätte an unserer Entscheidung nichts mehr geändert, selbst wenn wir das Spiel dann auch noch in der Nachspielzeit noch gewonnen hätten.“

Das Anforderungsprofil für den neuen Trainer ist eigentlich klar: er soll aus der Region kommen, die Vereine kennen, aber auch Erfahrung haben. Aufgrund der beiden ersten Punkte ist Jan Winking ein heißer Kandidat, der zuletzt den 1. FC Bocholt nach großem Rückstand auf die SSVg Velbert in die Regionalliga geführt hat. „Aber er sollte auch Erfahrung haben“, sagt Damien Raths, was wiederum nicht für den erst 26-Jährigen spricht.

Die Trainerkandidaten wollen natürlich alles und versprechen vieles. Einige winken ab, weil der KFC über kein eigenes Trainingsgelände verfügt, andere aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen der Vertragslaufzeit. Doch bei der Auswahl muss Raths auf noch weitere Aspekte achten, nicht nur auf die drei von ihm angeführten. Er muss Durchsetzungsvermögen haben, zuvorderst gegenüber den Spielern die deutlich stärker in die Pflicht genommen werden müssen, aber auch im Umfeld. Es muss ein Trainer sein, der erfolgshungrig und mutig ist; denn der KFC ist kein ruhiger Dorfverein, der einen Beamtenstatus verleiht. Der Vertrag sollte nur bis zum Sommer geschlossen werden, besser noch mit dreimonatiger Kündigungsfrist – verlängert wird er im Erfolgsfall garantiert.

Unter all den Kandidaten den Richtigen herauszufiltern, das ist gar nicht so leicht. „Wir werden in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen“, sagt Raths. Das bedeutet aber auch, dass der Neue frühestens am Montag das Training leiten wird. Am Samstag wird der Sportliche Leiter Patrick Schneider auf der Bank das Sagen haben. Er bereitet die Elf auf das Heimspiel gegen Ratingen 04/19 vor. Die Zielsetzung ist klar: Das Spiel muss gewonnen werden, um Spitzenreiter Velbert nicht aus den Augen zu verlieren.

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