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Borussias Finanzen Schippers blickt optimistisch in die Zukunft – 2022 war aber noch mal hart

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat ihr Eigenkapital von einst 100 Millionen Euro in der Corona-Pandemie fast halbiert. Geschäftsführer Stephan Schippers erklärt, warum die Bilanz für 2022 nicht so rosig ausfällt, es dieses Jahr aber deutlich besser werden dürfte.

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Borussias Finanzzahlen seit 2005

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Dass die Spuren der Corona-Pandemie verblassen, lässt sich auch am Termin der Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach ablesen. Die findet am 17. April um 18 Uhr in der Südkurve des Stadions statt, erstmals seit vier Jahren zum traditionellen Zeitpunkt in der Endphase der Saison. 2020 war sie komplett ausgefallen, 2021 im August nachgeholt worden, 2022 lag der Termin noch zwei Wochen nach dem letzten Spieltag Ende Mai, weil es vorher keine Planungssicherheit gegeben hatte für die Veranstaltung.

Wirtschaftlich kehrt in diesem Jahr auch langsam Normalität ein, sofern sich das in Zeiten eines Krieges in Europa mitsamt drastischer Energiekrise überhaupt sagen lässt. Geschäftsführer Stephan Schippers wird auf der Mitgliederversammlung aber noch einmal einen erheblichen Verlust verkünden müssen. Im zweistelligen Millionenbereich wird er liegen, wie Schippers nun verraten hat.

Nach einem Minus von 16,8 Millionen fürs Jahr 2020 und einem Minus von 14,6 Millionen für 2021 ist das immer noch erheblich. „Als Kaufmann stört mich dies selbstredend immens. Aber es gab im Jahr 2022 außergewöhnliche und zum Teil nicht planbare Umstände, die zu diesen Zahlen geführt haben“, so Schippers.

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Foto: dpa/David Inderlied

Erst Mitte April war der Borussia-Park erstmals wieder ausverkauft im Derby gegen den 1. FC Köln. Der Zuschauerschnitt lag insgesamt bei 38.226, die Auslastung bei 71 Prozent im Kalenderjahr. Zu den vier Heimspielen im neuen Jahr kamen im Schnitt 53.609 Fans, was wiederum einer Auslastung von mehr als 99 Prozent entspricht. Und die Prognosen für den Rest der Saison deuten am Ende auf einen Rekord hin im 19. Borussia-Park-Jahr. Allein hier sind die Aussichten so viel rosiger, dass Schippers prognostiziert: „Wir werden 2023 wieder mit einem positiven Geschäftsergebnis abschließen, mindestens eine schwarze Null aufweisen.“

Die Zuschauerbeschränkungen ließen den Umsatz um neun Millionen Euro schrumpfen. Aufgrund der WM in Katar endete das Bundesliga-Jahr bereits Mitte November, sodass nur 32 Ligaspiele ausgetragen wurden. Laut Schippers machte dies noch einmal sechs Millionen aus. Hinzu kam die Trennung von Adi Hütter und seinem Trainerteam nach nur einer Saison. Der Österreicher hatte für drei Jahre unterschrieben und 7,5 Millionen Euro gekostet. „Eine aus sportlichen Gründen notwendige Entscheidung, die uns aber neben Abfindungen auch eine Sonderabschreibung aufgrund der zuvor bezahlten Ablösesumme gekostet hat“, sagte Schippers.

Warum er dennoch optimistisch in die Zukunft blickt, lässt sich nachvollziehen – und das, obwohl Borussia zweimal in Folge das DFB-Pokal-Achtelfinale verpasst hat, zum dritten Mal in Folge den Europapokal verfehlen könnte, die Fernseheinnahmen nächste Saison um rund fünf Millionen Euro sinken dürften und in der Corona-Pandemie ein Transferminus von etwa 25 Millionen Euro angehäuft wurde. Manu Koné, Jordan Beyer und womöglich weitere Profis könnten die Einnahmen durch Spielerverkäufe auf ein Rekordhoch steigern.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Spannend wird es dann, wie viel davon Manager Roland Virkus und sein Team in Neuverpflichtungen stecken dürfen. Mehr Luft zum Atmen geben zudem gesunkene Gehälter, in Yann Sommer und Matthias Ginter haben zwei Großverdiener den Klub verlassen. Große Gehaltssteigerungen durch Vertragsverlängerungen gab es zuletzt kaum.

Im April wird Schippers zum 25. Mal den Mitgliedern über Borussias finanzielle Situation Bericht erstatten. Insgeheim darf er sich also schon freuen, beim 26. Mal im Jahr 2024 bessere Nachrichten verkünden zu können.

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