„Kaum noch Fußball gespielt“ Weigl und Omlin zählen auf, was Borussia in Augsburg fehlte

Augsburg · Der eine durfte lange auf sein erstes „Zu Null“ für Borussia hoffen, der andere trug gar die Kapitänsbinde. Letztlich wurde es aber für Jonas Omlin und Julian Weigl ein enttäuschender Abend in Augsburg. Immerhin stellten sich beide nach dem 0:1 im Interview. Was sie an Borussias Leistung kritisierten.

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Etwa zehn Minuten fehlten Jonas Omlin zu seinem ersten Bundesligaspiel ohne Gegentor. Lange Zeit hielt Borussias neuer Torwart, der mit dem Beginn des zweiten Saisonteils Yann Sommer als Nummer eins abgelöst hat, die Null beim FC Augsburg – mehrmals aufgrund guter Reflexe, aber auch mit Glück, als er in der ersten Halbzeit einen Ball fallen ließ und Dion Beljo einschoss, der Treffer wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht zählte. Später rettete einmal der Pfosten.

Doch in der 82. Minute war die Hoffnung auf zumindest einen Punkt für schwache Gladbacher dahin: Mergim Berisha überwand Omlin, als er eine Flanke mit der Außenseite in die lange Ecke verlängerte. „Es ist sehr bitter, es wäre sehr gut gewesen, wenn wir das 0:0 gehalten hätten. Wir wussten, dass es hier sehr schwierig wird“, sagte Omlin, der gerade mal eine Woche bei Borussia ist, nun aber bereits zwei Niederlagen mit seinem neuen Klub einstecken musste.

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„Wir haben es in der ersten Halbzeit besser gemacht als in der zweiten, da sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Augsburg hat dann besser gepresst und wir konnten uns aus diesen Situationen nicht mehr so gut lösen“, sagte Omlin zu den Gründen für eine völlig harmlose zweite Halbzeit, in der das späte Gegentor nur folgerichtig war.

Auch Julian Weigl konnte den Leistungsabfall nach dem Wechsel nicht verhindern, er selbst spielte längst nicht mehr so sicher wie noch vor der Pause. „Wir wussten, was hier auf uns zukommt. Ich finde, wir haben den Kampf angenommen und eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Doch in der zweiten Halbzeit haben wir uns auf das Augsburger Spiel eingelassen und selbst kaum noch Fußball gespielt“, monierte Weigl und konkretisierte im Anschluss Borussias Versäumnis: „Augsburg war einfach griffiger auf die zweiten Bälle und bekommt dadurch Torchancen, die wir kaum hatten. Das müssen wir uns ankreiden, denn so haben wir das Spiel mehr und mehr aus der Hand gegeben.“

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Es gebe durchaus ein paar Fragen nach dieser Leistung, sagte Weigl im Interview mit dem TV-Sender „Sky“, unter anderem, wie Borussia ein Auswärtsspiel gewinnen könne in der Bundesliga. „Wir haben uns das anders vorgestellt, als jetzt mit null Punkten nach dem Restart dazustehen. Wir hatten uns viel vorgenommen und müssen das jetzt analysieren“, sagte Weigl, der in der zweiten Hälfte die Kapitänsbinde trug, nachdem Christoph Kramer nach einem Kopftreffer ausgewechselt worden war. Lars Stindl fehlte gesperrt,

So war es auch an Ersatz-Kapitän Weigl, ein kurzes Hinrundenfazit zu ziehen. „Wir hätten gerne mehr Punkte geholt und den achten Platz mehr gefestigt haben, das ist uns nicht gelungen. Nichtsdestotrotz wissen wir auch, aus welchem Jahr wir kommen. Wir wollten eine stabile Saison spielen, wir stehen auf Platz neun und stecken also nicht mitten im Abstiegskampf. Aber natürlich müssen wir schleunigst schauen, dass wir Punkte holen“, sagte Weigl.

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Die erste Chance dazu bietet sich bereits am Samstag (15.30 Uhr), wenn Gladbach zum Rückrundenauftakt bei 1899 Hoffenheim zu Gast ist. Torwart Omlin weiß, was dann besser laufen muss: „Wir müssen bissiger werden und diese Kampfspiele besser annehmen, besser kämpfen, besser zweite Bälle gewinnen, dann schnell nach vorne spielen – und dann hoffentlich die Tore schießen.“ Die Auflistung machte nochmals deutlich, dass bei Borussia in Augsburg vieles im Argen lag.

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