Borussias Routinier Herrmann war nicht nur das eigene Tor gegen Oldenburg wichtig

Mönchengladbach · Patrick Herrmann steuerte beim 2:0-Testspielsieg der Borussia gegen den Drittligisten VfB Oldenburg einen Treffer bei. Welche Bedeutung der Routinier dem ersten Test des Jahres zuschrieb – und was selbst für ihn in der laufenden Vorbereitung sehr ungewöhnlich war.

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Borussias Testspiel-Sieg gegen den VfB Oldenburg

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Es war ein Angriff, wie ihn Patrick Herrmann sicherlich schon etliche Male mit Gladbach gespielt hat. Alassane Plea hatte Luca Netz auf dem linken Flügel steil geschickt, Herrmann war währenddessen von der rechten Außenbahn in die Sturmmitte eingelaufen, um die flache Hereingabe durch Netz mit einem Kontakt ins Tor des VfB Oldenburg zu lenken. Es war am Samstag der Treffer zum 2:0-Endstand im Test der Borussia gegen den Drittligisten – und doch für Routinier Herrmann keine Selbstverständlichkeit.

„Es ist für uns alle enorm wichtig, jetzt wieder Spielpraxis zu bekommen, in die Automatismen reinzukommen und sich ein bisschen das Gefühl abzuholen, wie es ist, Tore zu machen und ein Spiel zu gewinnen“, sagte der 31-Jährige nach dem gelungenen Auftakt in das neue Jahr. Am Ende des alten Jahres hatte es lange kein Spiel mehr für die Borussen gegeben – den Legenden-Kick gegen die Ex-Borussen einmal ausgenommen.

So stand bis zum Samstag der 4:2-Erfolg in der Bundesliga am 11. November gegen Borussia Dortmund als letztes Spiel zu Buche – das ist nun fast schon zwei Monate her. „Einen so langen Zeitraum kenne ich selbst aus dem Sommer kaum. Da sind die Testspiele jetzt sehr wichtig. Im Training kann man zwar auch einiges simulieren und Elf-gegen-Elf spielen. Aber mit Zuschauern und den richtigen Trikots, ist es schon etwas anderes, da geht es dann nur um das Spiel“, sagte Herrmann.

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Foto: imago

Gegen Oldenburg wurde der Ur-Borusse in der zweiten Halbzeit eingesetzt – und hatte nicht nur bei seinem eigenen Treffer eine auffällige Szene. Nach gut einer Stunde hatte Lars Stindl ihn rechts auf die Reise geschickt, Herrmann hatte flach hereingegeben ins Zentrum, nur traf dort Plea mit seinem verunglückten Versuch auf kuriose Weise sowohl die Latte als auch den Pfosten. So blieb Herrmann neben dem Tor eine Vorlage verwehrt.

Doch auch ohne zweiten Scorerpunkt war es ein guter Einstand für Borussias Nummer Sieben, für den jede gute Szene in den Testspielen hilfreich sein kann. Denn der Konkurrenzkampf ist groß: Gegen Oldenburg kamen 20 Feldspieler zum Einsatz, und einige standen noch nicht einmal im Spieltagskader. „Der Konkurrenzkampf gehört dazu, jeder will sich jetzt empfehlen und zeigen, dass er da ist“, sagte Herrmann. Zwei Gelegenheiten gibt es noch in Testspielen, am Mittwoch gegen Arminia Bielefeld und am Samstag (beide um 14 Uhr) gegen den FC St. Pauli. Ansonsten bleiben die Trainingseinheiten in einer laut Herrmann „ungewöhnlich langen und intensiven Vorbereitung, auch die vergangene Woche war wieder knackig“.

Er selbst will an das Ende des ersten Saisonteils anknüpfen, als er beim Sieg gegen Dortmund 45 Minuten auf dem Platz stand. Zuvor hatte es in der Regel höchstens für eine Viertelstunde gereicht. „Ich möchte natürlich möglichst viele Minuten sammeln und werde dafür weiter Gas geben“, sagte Herrmann. Die eigenen Ziele für den zweiten Saisonteil sind damit abgesteckt, bei denen für die Mannschaft hielt sich der Routinier etwas zurück. „Mal schauen, ob es etwas mit Europa werden kann. Wir haben eine gute Truppe beisammen, da ist einiges möglich. Doch abgerechnet wird am Ende“, sagte Herrmann.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Mit vielen erfolgreichen Angriffen wie bei seinem 2:0 gegen Oldenburg würde Borussia sicher ihre Chancen auf einen Europapokalplatz erhöhen. Noch sind dies aber Szenen aus Testspielen. Doch auch die steigern das Selbstvertrauen – auch bei einem erfahrenen Profi wie Herrmann.

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