Atemberaubende Aktion Ex-Gladbacher Zakaria der „einzige Lichtblick“ beim FC Chelsea

London · „Ich traue meinen Augen nicht“, schrieb ein Fan über die Aktion, die Denis Zakaria für den FC Chelsea auf den Platz zauberte. Die Partie gegen Manchester City ging zwar verloren. Doch Zakaria scheint endlich angekommen zu sein bei seinem neuen Klub – wovon auch Borussia profitieren könnte.

 Offener Mund, raumgreifende Schritte: So wurde Denis Zakaria bei Borussia Mönchengladbach zum Star.

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Bis zum 27. Dezember hat Denis Zakaria warten müssen auf sein Premier-League-Debüt für den FC Chelsea. Vier Spiele hatte er gar nicht im Kader gestanden, dann sechs in Folge die komplette Dauer auf der Bank gesessen. Nun sind es bereits drei Startelf-Einsätze in Folge – und der erste über 90 Minuten am Donnerstag gegen Manchester City hat Zakaria die ersten Lobpreisungen der Chelsea-Fans und der britischen Presse beschert.

Trainer Graham Potter, der den Schweizer monatelang links liegen gelassen hatte, müsste ihm dankbar für die Leistung gegen City bei der nächsten Chelsea-Pleite sein. Denn sie lenkt zumindest einen Hauch davon ab, dass die Mannschaft in elf Spielen unter Thomas Tuchels Nachfolger lediglich 15 Punkte geholt hat. Die „Sun“ bezeichnete „Zak Attack“ als „einzigen Lichtblick“ für die „Blues“. Doch auch ohne den guten Auftritt des Ex-Borussia-Profis wäre eine Szene aus der 88. Minute wohl viral gegangen. Am Freitagmorgen hatten sich bereits eine Million Twitter-User in einem Videoclip angesehen, was Zakaria beim Stand von 0:1 an der Stamford Bridge veranstaltete.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Von rechts bekommt er den Ball keine 30 Meter vor dem eigenen Tor zugespielt, passt zunächst zurück zu Co-Sechser Mateo Kovavic und bekommt den Ball prompt wieder. Plötzlich befindet sich Zakaria in einem Dreieck aus City-Spielern und Kevin De Bruyne, Ilkay Gündogan sowie Kalvin Phillips sind bereit, sofort zuzuschnappen. Was macht Zakaria? Er dreht sich zunächst um 180 Grad in Richtung City-Tor, während er den Ball elegant mitlaufen lässt. Dann wendet er wieder, tunnelt dabei Gündogan und lässt De Bruyne mit einem Kontakt ins Leere laufen. Es wirkt so waghalsig, wie im Maul eines Krokodils zu jonglieren. Doch die Pressingmonster sind abgeschüttelt, Zakaria wendet sich mit der dritten 180-Grad-Drehung wieder nach vorne und spielt einen präzisen Flugball auf den linken Flügel. „Ich traue meinen Augen nicht“, schrieb der Chelsea-Fan, der das Video bei Twitter verbreitete.

Zakaria, der auch bei der Weltmeisterschaft für die Schweiz nur zweite Wahl war, ist definitiv angekommen beim FC Chelsea, nachdem die Zeit in London so unglücklich für ihn begonnen hatte. Auf den letzten Drücker wurde er am Ende der Transferperiode im Spätsommer von Juventus Turin ausgeliehen. Thomas Tuchel soll nicht eingeweiht gewesen sein und Zakaria, wie der „Daily Telegraph“ berichtete, beim ersten Aufeinandertreffen nicht einmal erkannt haben. Kurz darauf war Tuchel weg und Nachfolger Potter ignorierte den 26-Jährigen.

Sein Klub sucht dringend zentrale Mittelfeldspieler, in dieser Woche kassierte Chelsea einen Rüffel von Benficas Trainer Roger Schmidt, dessen WM-Helden Enzo Fernández die „Blues“ im Winter schon loseisen wollten. Nun ist es an Zakaria, zu zeigen, dass die Kaufoption im Bereich von 30 Millionen Euro für Chelsea ein Schnäppchen sein könnte. Juventus zahlte vor einem Jahr lediglich 4,5 Millionen Euro fix an Gladbach, bis zu 4,1 Millionen könnten dazukommen. Die „Bild“ berichtete, dass Borussia bei einem Weiterverkauf Zakarias 20 Prozent des Juventus-Gewinns zustehen könnten.

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In der Champions League trifft Chelsea übrigens auf Borussia Dortmund. Das Rückspiel findet am 7. März in London statt, fast auf den Tag genau drei Jahren, nachdem Zakaria sich gegen den BVB so schwer verletzt hat und seine steile Karriere einen abrupten Richtungswechsel hinlegte. Vielleicht geht es nun wieder nachhaltig nach oben.

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