EM-Borussen Für Lazaro ist die Zeit im Wartestand beendet
Serie · Im Spiel gegen die Niederlande kommt Valentino Lazaro in der Schlussphase zu seinem EM-Debüt für Österreich. Sein Partner auf der rechten Außenbahn ist dabei ein guter Bekannter aus Mönchengladbach.
Valentino Lazaro war keine zwei Minuten auf dem Feld, da hätte er beinahe schon einen Treffer vorbereitet. Sein Eckball fand Sasa Kalajdzic, dessen Kopfball-Versuch jedoch abgefälscht am Tor vorbeitrudelte. Es wäre nicht nur der 1:2-Anschlusstreffer für Österreich im Spiel gegen die Niederlande gewesen, sondern auch ein gelungener EM-Einstand für Lazaro.
So musste sich der Gladbacher, der in der abgelaufenen Saison von Inter Mailand ausgeliehen war, beim 0:2 gegen die Niederlande damit begnügen, dass für ihn die Zeit im Wartestand zumindest beendet ist. Im ersten Gruppenspiel der Österreicher gegen Nordmazedonien (3:1) hatte Lazaro noch 90 Minuten lang zuschauen müssen.
Das indes war auch gar nicht so verwunderlich, war seine EM-Vorbereitung doch alles andere als reibungslos verlaufen. Anfang Juni hatte der 25-Jährige nicht mitfliegen können zum Testspiel gegen England, da ihm auf der Insel die Quarantäne gedroht hätte. Der Grund: Ein Dubai-Trip vor dem Start des Trainingslagers der Österreicher.
So war Lazaro nur ein Testspiel gegen die Slowakei unmittelbar vor Turnierbeginn geblieben, um für sich Werbung zu machen. Das war letztlich zu wenig, um in den Planspielen von Trainer Franco Foda schon eine größere Rolle zu spielen. So machte Lazaro zunächst nur Schlagzeilen, weil er mit dem Musiker Meydo einen EM-Song mit dem Titel „Immer wieder“ aufgenommen hatte.
Am Donnerstagabend in Amsterdam trat er aber dann auch sportlich in Erscheinung – und sorgte, kurz nachdem die Niederlande durch Denzel Dumfries auf 2:0 erhöht hatte, durchaus für Belebung im österreichischen Spiel. Dabei besetzte Lazaro, der in der 70. Minute für den Hoffenheimer Christoph Baumgartner gekommen war, die offensive Position auf der rechten Außenbahn – direkt vor Flügelverteidiger Stefan Lainer.
Martin Stranzl, österreichischer Abwehrchef der Borussia zwischen 2011 und 2016, hatte zuletzt gemutmaßt, seine beiden Landsleute aus Gladbach könnten im Nationalteam miteinander konkurrieren um den Posten des rechten defensiven Außenbahnspielers. Nun bildeten die Borussia das rechte Flügelpaar und sorgten gemeinsam für etwas mehr Druck in der Schlussphase. Wirklich gefährlich wurde es aber selten, sodass sich auch am Ergebnis nichts mehr änderte.
Trotz der Niederlage hat Österreich aber weiterhin gute Chancen, erstmals bei einer Europameisterschaft die K.o.-Phase zu erreichen, ein Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine am Montag würde auf jeden Fall den zweiten Tabellenplatz bedeuten. Vielleicht steht dann Valentino Lazaro gar in der Startformation. Es wäre zumindest die logische Steigerung nach dem Reservistendasein gegen Nordmazedonien und seiner Einwechslung gegen die Niederlande.