Die Fohlen-Gerüchteküche Macht Liverpool im Winter bei Hazard ernst?

Mönchengladbach · In der Fohlen-Gerüchteküche checken die RP-Reporter die neuesten Transfergeschichten rund um Borussia Mönchengladbach. In diesem Fall soll ein englischer Spitzenklub schon im Winter Jagd auf Thorgan Hazard machen.

 Thorgan Hazard (links) ist in Europa sehr begehrt.

Thorgan Hazard (links) ist in Europa sehr begehrt.

Foto: AP/Martin Meissner

Das Gerücht

Laut englischer Medienberichte will der FC Liverpool Gladbachs Top-Scorer Thorgan Hazard (acht Tore und sechs Vorlagen in 14 Ligaspielen) verpflichten - und das schon im Winter. „Reds“-Trainer Jürgen Klopp soll den Bruder von Eden Hazard, der bei Liverpool-Konkurrent FC Chelsea unter Vertrag steht, auf seiner Wunschliste zum Weihnachts-Transferfenster stehen haben. Der „Daily Star“ berichtet in dem Zuge von einer angeblichen Ausstiegsklausel in Hazards Vertrag, der noch bis 2020 läuft, die sich auf 30 Millionen Euro belaufen soll.

Thorgan Hazard: Kleiner Bruder von Eden bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Thorgan Hazard

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Foto: dpa/Marius Becker

Die Situation

Borussia würde den Kontrakt des Flügelstürmers am liebsten schnellstmöglich verlängern. Hazard will aber erst den sportlichen Werdegang des Teams von Trainer Dieter Hecking abwarten. „Wir haben mit ihnen (Thorgan und Vater sowie Berater Thierry, Anmerkung der Redaktion) eine offene, ehrliche, tolle Kommunikation. Thorgan kennt unser großes Interesse, den Vertrag verlängern zu wollen. Gleichzeitig will er natürlich wissen, wohin sich Borussia entwickelt. Das akzeptieren wir“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Der Belgier will in der nächsten Saison auf jeden Fall in der Champions League spielen. Bleibt Gladbach also auf dem aktuellen Leistungsniveau (zweiter Platz in der Bundesliga), sind die Chancen auf eine Vertragsverlängerung durchaus da.

Allerdings liebäugelte Hazard, der von den Borussia-Fans zum Spieler des Monats November gewählt wurde, schon im vergangenen Sommer mit einem Wechsel zum FC Valencia oder in die englische Premier League. Sportdirektor Max Eberl schob einem Transfer jedoch den Riegel vor - was für Hazard kein großes Problem zu sein schien. „Ich weiß, dass ich noch mehr kann als die zehn Saisontore mit fünf Elfmetern zuletzt. Ich will prägender für unser Spiel werden, ruhiger vor dem Tor. Natürlich ist die Premier League ein Traum, aber ich liebe es auch, bei Borussia zu spielen“, sagte der Belgier im Sommer. Aktuell wurden neben Liverpool bereits Atletico Madrid, AS Rom und Borussia Dortmund als Interessenten genannt.

Die Einschätzung des RP-Reporters

Sollte Hazard wirklich eine Ausstiegsklausel über 30 Millionen Euro im Winter besitzen, wäre Gladbach natürlich machtlos. Allerdings gibt es bislang keinerlei Anzeichen, dass eine solche Vereinbarung Bestandteil des im Februar 2015 verlängerten Vertrags ist. Zu damaligen Transferverhältnissen wäre die Summe angemessen, heutzutage nicht mehr. Gesetzt den wahrscheinlichen Fall, dass eine solche Klausel nicht im hazard´schen Kontrakt verankert ist, wird der Belgier sicherlich nicht für eine derart niedrige Summe wechseln. 30 Millionen Euro sind in etwa der sichere Ertrag bei der Qualifikation für die Champions League. Und um die zu erreichen, braucht die Borussia seinen besten Scorer. Bedeutet: Wenn sich ein Interessent, ob Liverpool, Atletico Madrid oder ein anderer Klub, tatsächlich mit einem Angebot für Wintertransfer Hazards bei Eberl melden wird, muss die Ablösesumme deutlich über den genannten 30 Millionen Euro liegen - alles andere wäre in vielerlei Hinsicht nicht erklärbar, auch den Fans gegenüber. Die träumen nämlich bereits von den Champions-League-Reisen in der nächsten Saison. Und die sind ohne Hazard in Gefahr.

(sho)
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