Borussias Belgier Hazard ist die Triebfeder des Erfolgs
Mönhengladbach · Thorgan Hazard hat beim 4:1-Heimsieg über Hannover seine Scorerpunkte zwölf und 13 eingesammelt. Das ist der viertbeste Wert der Bundesliga. Dass er mit seinen Leistungen Begehrlichkeiten weckt ist logisch.

12. Spieltag: Reaktionen der Trainer
In der vergangenen Saison hatte Thorgan Hazard starke Nerven bewiesen beim 2:1 gegen Hannover 96, als er nach langem Warten auf das Okay des Video-Assistenten in der Nachspielzeit den siegbringenden Elfmeter im Tor unterbrachte. Auch am Sonntagabend musste er warten, bis er treffen durfte, indes nicht auf den Schiedsrichter und dessen Pfiff, sondern auf dem Ball: Er tikite und takate ausführlich durch des Gegners Strafraum, Jonas Hofmann spielte Doppelpass mit Lars Stindl, legte dann quer zu Florian Neuhaus, der dann Hazards Vorlagengeber wurde. Mit seinen 1:1 in der siebten Minute nach Bobby Woods frühem 0:1 brachte Hazard den klaren und verdienten 4:1-Erfolg auf den Weg.
„Thorgan ist seit 2014 bei uns und hat immer einen Schritt nach vorne gemacht. Speziell noch einmal in dieser Saison. Er ist noch klarer in seinen Abschlusssituationen geworden. Sein Gefühl, wann er sich wo aufzuhalten hat, ist ausgeprägter geworden", hatte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag den Belgier gelobt, der die Sätze des Managers mit seinem achten Saisontor nochmal belegte. Und auch Eberls Anmerkung zu seiner Arbeit jenseits der Torproduktion: „Er ist ein kompletter Teamplayer, verteidigt immer engagiert mit“, sagte Eberl. Hazard war überall auf dem Platz unterwegs, auch nach hinten.

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Dass Hazard mit Leistungen wie diesen Begehrlichkeiten weckt, ist logisch. Seine Zukunft ist offen, doch Borussia bemüht sich um ihn, was ebenfalls logisch ist. „Wir haben eine offene, ehrliche, tolle Kommunikation. Thorgan kennt unser großes Interesse, den Vertrag verlängern zu wollen. Gleichzeitig will er natürlich wissen, wohin sich Borussia sportlich entwickelt. Das akzeptieren wir. Wir werden uns im Frühjahr nochmal hinsetzen und darüber sprechen, was den Sommer angeht“, sagte Eberl.
Doch der Belgier war nicht der einzige Teil der rechten Gladbacher Seite, der effektiv zum sechsten Heimsieg der Saison beitrug. Denn das 2:1 kurz vor der Pause schoss Michael Lang, der Außenverteidiger hinter Hazard. Der ausgezeichnete Pass auf den Schweizer kam von Tony Jantschke, der kurz zuvor für den schwer im Gesicht verletzten Matthias Ginter ins Spiel gekommen war. Im siebten Spiel in der deutschen Liga war es das Debüt-Tor des 27-Jährigen.
Auch der dritte Torschütze des Tages, Lars Stindl, war wie seine beiden Vorgänger bemüht, „sein“ Tor gegen den Ex-Verein zu machen. In der 58. Minute schaffte der Kapitän seinen ersten Treffer im Borussia-Park seit dem 20. April, damals hatte er beim 3:0 gegen Wolfsburg das 1:0 erzielt. Jetzt traf er wie damals mit Nachdruck: Die genau getimte Vorlage von Hazard knallte er volley unters Tor-Dach.
Stindls Tor, sein 40. Pflichtspieltreffer als Gladbacher, reihte sich nahtlos ein in diesen Wettbewerb der schönen Tore, den die Gladbacher gegen Hannover veranstalteten. Denis Zakaria machte auch noch mit nach Tobias Strobls Pass. Sein Treffer war noch der unspektakulärste, für ihn aber eminent wichtig, weil der erste in dieser Saison. Das tut dem jungen Schweizer, der etwas hinten dran ist in der Zentrale, extrem gut.

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12. Spieltag: die Elf des Tages
Der Mann des Tages war jedoch, der, der den Auftakt gemacht hatte: Hazard. Zwei Scorerpunkte sammelt er, 13 hat er nun insgesamt, das ist der vierbeste Wert der Bundesliga. Schon vergangene Saison war Hazard der Matchwinner gegen Hannover. Damals, weil er cool blieb. Dieses Mal war seine ausgemachte Spielfreude eine Triebfeder des Erfolgs.