Die Defensive bereitet Sorgen Jetzt muss Borussia auch noch um Ginter bangen

Mönchengladbach · Nach elf Gegentoren aus den letzten drei Heimspielen ist es die erste Aufgabe der Gladbacher, die Abwehrprobleme in den Griff zu bekommen. Möglich, dass Abwehrchef Matthias Ginter dabei vorerst nicht helfen kann.

Matthias Ginter.

Matthias Ginter.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Es herrschte Redebedarf am Dienstagvormittag im Borussia-Park. Erst 50 Minuten nach der eigentlich anberaumten Startzeit von 10 Uhr erschienen die Gladbacher auf dem Trainingsplatz. Zuvor hatte Dieter Hecking mit seiner Mannschaft in der Kabine die 1:5-Niederlage gegen Bayern München aufgearbeitet. „Was da gesprochen wurde, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“, sagt der Trainer. „Wir werden aber mit Sicherheit nicht in Panik verfallen. Wir haben nicht gut gespielt, das wissen wir und der Kritik stellen wir uns auch.“

Die Defensive ist aktuell das größte Sorgenkind der Borussia. Elf Gegentore kassierte das Team in den vergangenen drei Heimspielen, auch die beiden Partien gegen Hertha BSC und VfL Wolfsburg gingen mit 0:3 deutlich verloren. „Wir sehen darin, dass wir im Abwehrverhalten nicht mehr diese Konsequenz haben, momentan unser größtes Problem. Das müssen wir wieder abstellen“, sagt Hecking. Der Trainer wird sich seine Gedanken machen, ob diese Veränderung reine Kopfsache ist oder tatsächlich Köpfe ausgetauscht werden müssen. Michael Lang hatte gegen München ein unglückliches Startelf-Comeback und könnte wieder von Fabian Johnson abgelöst werden. Im defensiven Mittelfeld ist es nicht unwahrscheinlich, dass Tobias Strobl, mit dem Borussia als alleinigem Sechser die ersten drei Rückrundenspiele zu Null gewinnen konnte, ehe er nach dem 0:3 gegen Hertha auf die Bank musste, wieder erste Wahl sein dürfte. Kapitale Fehler leistete sich auch das zuvor so starke Innenverteidiger-Duo Nico Elvedi und Matthias Ginter. Auch auf dieser Position stünde mit Tony Jantschke eine zuverlässige Alternative bereit. Doch möglicherweise wird es in diesem Fall gar nicht auf die Überlegungen Heckings ankommen, sondern der Trainer könnte zur Umstellung gezwungen werden. Ginter verpasste den Auftakt auf die Vorbereitung auf das Spiel am Samstag in Mainz (18.30 Uhr). „Er hat muskuläre Probleme, mehr kann ich dazu noch nicht sagen“, sagt Hecking.

Auch ohne Ginter wird Borussia alles daran legen, in Mainz die Trendwende zu schaffen. „Wir wollen wieder eine andere Mannschaft sein und uns so das positive Gefühl zurückholen. Wir wollen in Mainz gewinnen“, sagt Nico Elvedi. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen ist der Vorsprung auf die Plätze, die nicht zur Qualifikation für die Champions League berechtigen würden, geschmolzen. „Das Spiel gegen Bayern war eins zum vergessen. Wir haben gedacht, dass wir mithalten können, aber es kam leider anders. Es gibt manchmal so Phasen, in denen es schlecht läuft, das schmeckt mir natürlich gar nicht“, sagt Elvedi. Der Verteidiger ist ein Sinnbild dafür, dass bei den Gladbachern momentan der Wurm drin ist. Sowohl gegen Wolfsburg als auch gegen Bayern leistete sich der Schweizer, der in dieser Saison der vielleicht größte Emporkömmling ist, kapitale Fehler. Doch das ist Vergangenheit. Der Blick der Borussen geht in die Zukunft, auf das Spiel in Mainz und sechs Tage später gegen Freiburg. „Wir müssen die vergangenen Spiele nun abhaken und wieder ein anderes Gesicht von uns zeigen“, sagt Elvedi.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort