Bayer 04 bereit für Topspiel gegen München Nicht schön, aber erfolgreich

Leverkusen · Dank eines Treffers von Kai Havertz gewinnt Bayer 04 das dritte von vier Spielen nach dem Wiederbeginn. Coach Peter Bosz sieht dennoch Anlass zur Kritik. Sein Team muss sich steigern, will es am Samstag auch gegen München bestehen.

 Torschütze Kai Havertz lässt sich von seinen Teamkollegen Julian Baumgartlinger, Florian Wirtz, Daley Sinkgraven und Leon Bailey (v.l.) feiern.

Torschütze Kai Havertz lässt sich von seinen Teamkollegen Julian Baumgartlinger, Florian Wirtz, Daley Sinkgraven und Leon Bailey (v.l.) feiern.

Foto: dpa/Ronald Wittek

Dass die Werkself besser Fußball spielen kann, als sie es beim knappen 1:0 (0:0) am vergangenen Freitagabend in Freiburg getan hat, ist gewiss. Bayers Trainer Peter Bosz zeigte sich im Anschluss an den glanzlosen Erfolg im Breisgau zwar zufrieden mit dem Ergebnis, hatte allerdings auch genügend Kritikpunkte anzubringen. Vor allem im Spiel nach vorne präsentierte sich seine Mannschaft nach dem 1:4 wenige Tage zuvor gegen Wolfsburg erneut überraschend ideenlos. „Wir haben im letzten Drittel zu wenig gebracht. Unsere Boxbesetzung war nicht gut“, erläuterte der niederländische Coach. „Und wenn die Flanken mal kamen, war das auch nicht gut.“

So bedurfte es mal wieder eines genialen Moments von Kai Havertz, um sich bei kompakt verteidigenden Freiburgern durchzusetzen. Der erneut als Sturmspitze aufgestellte Nationalspieler vollendete in der 54. Minute nach einem Doppelpass mit dem ansonsten schwachen Leon Bailey den Angriff des Abends zum 1:0. Damit ist er nun der erste Bundesliga-Spieler unter 21 Jahren mit 35 Toren auf dem Konto. Rund zehn Minuten nach seinem Treffer musste das umworbene Talent ausgewechselt werden. Zuvor wurde er vom Freiburger Roland Sallai im Zweikampf am rechten Knie getroffen. Sorgen, dass Havertz das Topspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Spitzenreiter aus München verpasst, müssen sich die Fans aber wohl nicht machen. Bosz gab nach dem Schlusspfiff schnell Entwarnung. „Es geht ihm gut“, versicherte der 56-Jährige.

Bundesliga 2019/20: SC Freiburg gegen Bayer Leverkusen - die Werkself in der Einzelkritik
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Freiburg - Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik

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Mehr als nur gut fand SCF-Coach Christian Streich den Auftritt seiner Profis. Er habe ein aus Freiburger Sicht „perfektes Spiel“ gegen eine „hochmotivierte Leverkusener Mannschaft“ gesehen. Dass es für sein Team dennoch nicht für mindestens einen Punkt reichte, lag zum einen an der Qualität eines Ausnahmekönners wie Havertz, zum anderen aber auch an der Konsequenz, mit der Bayer in der Schlussphase verteidigte. Abwehrspieler Jonathan Tah, der seine erste Partie nach der Zwangspause bestritt, sprach von einem „guten Kampf“, den die Werkself gezeigt habe. Coach Bosz umschrieb es wie folgt: „Am Ende haben wir als Männer verteidigt und auf diese Weise auch das Spiel gewonnen.“

Im Männerfußball angekommen ist auch Florian Wirtz. Der erst 17-Jährige war einer von sechs Neuen in der Anfanfsformation der Werkself. In seinem zweiten Startelfeinsatz für Bayer 04 zeigte das im Winter vom 1. FC Köln nach Leverkusen gewechselte Talent, das es neben einer starken Ballbehandlung auch über die nötige Furchtlosigkeit verfügt, um sich bei den Profis durchzusetzen. Bester Beweis dafür war sein beherzter Abschluss nach 56 Minuten, der nur knapp am vom Alexander Schwolow gehüteten Freiburger Tor vorbeirauschte.

In dieser Verfassung ist Wirtz sicher auch wieder ein Kandidat für die Elf, die sich am Samstag gegen den Spitzenreiter in der BayArena behaupten muss. Mit Blick auf das Duell mit dem Liga-Primus, den die Werkself im Hinspiel mit 2:1 besiegte, sagte Abwehrchef Sven Bender: „Es wäre schön, wenn wir die Bayern noch einmal ärgern könnten.“

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