Wohl keine weiteren Ausfälle Für Bayers Angeschlagene sieht es gut aus

Leverkusen · Im Lager der Werkself ist nach dem körperbetonten 0:0 in Bremen Wundenlecken angesagt. Mit Blick auf das wichtige Spiel gegen Union Berlin drohen nach der Innenbandzerrung von Daley Sinkgraven aber wohl keine weiteren Ausfälle.

 Bremens Theodor Gebre Selassie kann Leverkusens Leon Bailey nicht vom Torschuss abhalten.

Bremens Theodor Gebre Selassie kann Leverkusens Leon Bailey nicht vom Torschuss abhalten.

Foto: imago images/RHR-Foto/Dennis Ewert

Als Leon Bailey nach knapp drei Minuten von Bremens Josh Sargent gefoult wurde und der Jamaikaner mit schmerzverzerrtem Gesicht an der Seitenlinie liegenblieb, befürchteten wohl nicht nur Fans der Werkself Schlimmes. Doch nach einer längeren Behandlungspause ging es weiter für den formstarken Angreifer – zumindest bis zur Halbzeit. Danach war das Gastspiel an der Weser für ihn gelaufen.

Zwei Tage später ist vorsichtige Entwarnung angesagt. Der Verdacht auf einen Zehenbruch hat sich vorerst nicht bestätigt. Baileys Einsatz am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr) ist keineswegs ausgeschlossen. Schmerzhaft war die flüchtige Bekanntschaft mit Sargents Stollen aber allemal für ihn.

Ein Ausfall des Angreifers käme für Bayer zur Unzeit. Der 23-Jährige hatte vor der Nullnummer im Bremen regelrecht aufgetrumpft und war in fünf Partien an fünf Toren der Werkself direkt beteiligt. Aber Bailey ist nicht nur wegen seiner offensiven Qualitäten derzeit kaum zu ersetzen, sondern auch wegen seiner Bereitschaft, für die Mannschaft zu arbeiten und weite Wege zu gehen. Das brachte ihm zuletzt ein Sonderlob von Interimstrainer Hannes Wolf ein, der den Jamaikaner in den ersten beiden Spielen unter seiner Regie gegen Schalke und in Hoffenheim zunächst nicht in die erste Elf beorderte.

„Es ist für keinen leicht, wenn ein neuer Trainer kommt. Man muss einen gemeinsamen Weg finden und sich in der Art, wie man ist, und in dem, was man bis dahin gemacht hat, irgendwo treffen“, sagte Wolf vor dem Duell in Bremen. „Seine Leistungen waren in den letzten Spielen hervorragend.“ Dabei gehe es nicht nur um Tore, Vorlagen oder spektakuläre Szenen, die Eingang in Highlight-Videos fänden. „Es geht um alles, was er auf dem Platz macht – und wie er sich im Training gibt.“

Dann ließ der 40-Jährige eine regelrechte Kaskade von Aspekten folgen, die ihm an Baileys Spielweise zuletzt besonders gefallen haben: „Im Anlaufen, im defensiven Verhalten, in der Konstanz im Spiel, in der Wachheit und Verantwortung, darauf zu reagieren, wenn der Gegner umstellt und sein Verhalten sofort anzupassen, hat er sehr gute Leistungen gebracht.“

Ob er das auch wieder gegen Union Berlin zeigen kann, wird die Trainingswoche endgültig zeigen. Am Mittwoch bezieht die Werkself das von der DFL vorgeschriebene Quarantäne-Trainingslager im Hotel Lindner an der BayArena. Ziel der Maßnahme ist, Spielausfällen durch Corona-Infektionen vorzubeugen und die letzten Spieltage der Bundesliga sicher über die Bühne zu bringen – nicht nur im Hochinzidenzgebiet Leverkusen eine sinnvolle Maßnahme, um einen ordentlichen Saisonabschuss zu gewährleisten.

Letzteren hätten sicher gerne auch Kerem Demirbay und Nadiem Amiri. Beide sind ebenfalls angeschlagen aus dem Bremen-Spiel gekommen. Ein langfristiger Ausfall der ehemaligen Hoffenheimer ist aber nicht zu befürchten. Demirbay war in der zweiten Halbzeit umgeknickt und musste mit Problemen am Sprunggelenk ausgewechselt werden. Amiri wurde wie sein Teamkollege Bailey rüde von einem Bremer gefoult. In der Nachspielzeit räumte Eren Dinkci den Mittelfeldspieler mit einer mindestens ungeschickten Grätsche ab und sah die Rote Karte. Bremens Trainer Florian Kohfeldt entschuldigte sich nach der Partie für die Szene, die Amiri ohne größere Blessuren überstanden hat. Er trug eine Prellung davon, war am Sonntag aber bereits wieder im Training.

Für Daley Sinkgraven endete die Partie in Bremen indes nicht so glimpflich: Der Linksverteidiger zog sich eine Innenbandzerrung zu und verpasst das Saisonfinale.

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