Tischtennis-WM DTTB-Frauen haben Medaille sicher

Chengdu · Großer Erfolg für die beiden deutschen Tischtennis-Teams bei der WM in China: Die Frauen haben nach einem „Thriller“ gegen Hongkong bereits eine Medaille sicher. Die Männer sind auf dem Weg dorthin.

 Nina Mittelham.

Nina Mittelham.

Foto: AFP/STR

Die Tischtennis-Weltmeisterschaften in China werden für die deutschen Teams auch ohne große Namen wie Timo Boll zum Erfolg. Die deutschen Frauen haben nach einem spektakulären Erfolg gegen Hongkong bereits ihre erste Medaille bei einer Team-WM seit 2010 sicher. Den Männern fehlt dazu nur noch ein Sieg. Nach ihrem klaren 3:0 gegen Kroatien spielen die Europameister von 2021 nun im Viertelfinale gegen die französische Mannschaft, die sie bereits in der Vorrunde mit 3:1 besiegten.

Frauen-Bundestrainerin Tamara Boros sagte nach dem Einzug ins Halbfinale: „Das war wirklich ein Thriller! Ich habe nicht aufgehört, den Mädels immer und immer wieder zu sagen, dass sie weiterkämpfen müssen.“

Denn ihr Team hatte gegen Hongkong bei den Olympischen Spielen in Tokio das Spiel um die Bronzemedaille verloren und lag auch bei dieser Revanche in Chengdu bereits mit 0:2 zurück. Doch dann drehten Han Ying (KTS Tarnobrzeg), Nina Mittelham und Shan Xiaona (beide TTC Berlin Eastside) das Gesamtmatch noch. Das entscheidende fünfte Spiel gewann die EM-Zweite Mittelham in 3:1 Sätzen gegen Minnie Soo.

„Als ich beim Stand von 2:2 in die Box ging, sagte Ying zu mir: 'Du kannst nur gewinnen. Wir hatten schon fast verloren'“, erzählte die 25-Jährige hinterher. „Als ich dann den Matchball verwandelt hatte, liefen alle anderen in die Box. Und ich habe angefangen zu weinen, weil ich so erleichtert war. Ich freue mich gerade sehr.“

Gegnerinnen im Halbfinale sind nun Japan oder die Slowakei. Beide deutsche Teams haben bei dieser WM das Losglück, erst in einem möglichen Finale auf den WM-Gastgeber, Titelverteidiger und haushohen Favoriten China treffen zu können. Die Männer bleiben in ihrer Turnierhälfte auch von den starken Schweden und Japanern verschont.

Dafür müssen beide Teams in Chengdu auf ihre bekanntesten Namen verzichten: Bei den Frauen fehlt die an der Bandscheibe verletzte Petrissa Solja. Bei den Männern sind sogar Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska nicht dabei.

Bundestrainer Jörg Roßkopf lobte seine völlig neuformierte Mannschaft nach dem klaren Sieg gegen Kroatien: „Die Jungs haben gut gespielt und von Anfang an gut Druck gegeben.“

Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt) schlug gleich zum Auftakt die kroatische Nummer eins Andrej Gacina. Einzel-Europameister Dang Qiu und der 19 Jahre alte WM-Debütant Kay Stumper (beide Borussia Düsseldorf) holten die beiden anderen Punkte. „Gegen die Franzosen wird es ein komplett offenes Spiel“, sagte Roßkopf. „Wichtig wird es, dass wir aus den Köpfen herauskriegen, dass wir das erste Spiel gegen sie gewonnen haben.“

(dpa/old)
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