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Düsseldorferin bei „Markus Lanz“ FDP-Frau Strack-Zimmermann schlägt CDU und CSU die Trennung vor

Hamburg · CSU-Politiker Markus Blume empfiehlt der FDP am Abend bei Markus Lanz einen Paatherapeuten, aber die ehemalige Düsseldorfer Bürgemeisterin will davon nichts wissen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann schlägt stattdessen CDU und CSU vor, sich endlich zu trennen.

 Markus Lanz im Gespräch mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Markus Blume (CSU)

Markus Lanz im Gespräch mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Markus Blume (CSU)

Foto: Screenshot ZDF

Darum ging es

Ein „kleines schönes Kammerspiel“ versprach Markus Lanz am Abend im ZDF. Eingeladen hatte er die „dynamischste Motorradfahrerin des Rheinlandes“ und den einst „heißesten Eisläufer Bayerns“. Zum schönen Spiel allerdings reichte die Begeisterung von Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Markus Blume füreinander nicht. Die Gäste übten sich eher in klaren Kanten und verbalem Stellungskrieg.

Die Gäste

  • Markus Blume, CSU-Generalsekretär
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des FDP-Bundesvorstands

Der Talkverlauf

Zum Aufwärmen soll die Düsseldorferin Blumes Schuhe bewundern: weiße Turnschuhe mit Deutschlandfahne, die er als „Schuhwerk der Union für den Aufbruch“ vermarktet. Strack-Zimmermann zeigt sich auch höflich beeindruckt, damit ist es mit den Nettigkeiten aber auch weitgehend vorbei. Als Lanz, der am Vorabend Robert Habeck zu Gast hatte, sie zur Rolle der FDP in der Debatte um das Tempolimit 130 auf Autobahnen befragt, erklärt sie das Thema zum „Nebenschauplatz, wo jeder gerne mitredet“. Im Übrigen habe das Land „verkehrspolitisch in NRW so viele Baustellen, dass sich a) die Frage nicht aufdrängt und wir b) andere Probleme haben“.

Richtig in Fahrt kommen FDP-Frau und CSU-Mann, als Lanz die nicht geglückte Sondierung zwischen Union und Liberalen erörtern will. Strack-Zimmermann teilt vor allem gegen Söder aus: Der können nun künftig „aus Bayern heraus so richtig gegen die Ampel feuern, damit er dann in zwei Jahren dran ist“. Denn der träume davon, wie ein „Phoenix aus der Asche“ wieder aufzusteigen. „Das wird aber so nicht klappen“, verspricht sie. Denn die Wählerinnen und Wähler hätten genug davon, wie in der CDU und CSU miteinander umgegangen werde. Strack-Zimmermann sieht die Verantwortung vor allem bei der CSU: „Sie tragen einen großen Teil Schuld daran, dass es nicht zu einer anderen Konstellation gekommen ist“, sagt sie im Blick auf eine wahrscheinliche Ampel-Koalition.

Für CSU-Chef Markus Söder hat die FDP-Politikerein ohnehin keine Streicheleinheiten übrig. Sein Verhalten gegenüber Armin Laschet nennt sie „unanständig“. Aber auch Blume bekommt sein Fett weg. „Sie haben Armin Laschet in den Staub getreten“, ruft sie und legt nach: „Der hat schon den ganzen Wahlkampf über Ihren heißen Atem im Nacken gehabt“. Letztlich sei es ihrer Ansicht nach deshalb nicht zu weiteren Sondierungen mit der Union gekommen, weil die Schwesterparteien zu uneins waren: „Wer hätte denn ihre Gespräche geführt an der Spitze?“, will sie vom CSU-Generalsekretär wissen, der darauf keine wirklich klare Antwort gibt, es aber probiert: Er spricht von „Laschet und Söder als Spitze“, und sagt: „Wir waren maximal abgestimmt in den Positionen.“ Er hätte „gute Gespräche mit FDP und mit Grünen“ und sei überrascht gewesen, dass es keine parallelen Sondierungsgespräche gegeben habe.

Lanz ist über das „maximal abgestimmte“ fast beleidigt: „Sie können doch nicht von mir erwarten, dass ich das jetzt glaube!“ Dann geht er Blume an: „Machen Sie sich doch mal ehrlich! Das haben Sie hier bisher noch nie gemacht!“ Der CSU-Politiker räumt schließlich ein, dass es „unschöne Geschichten“ gab, nennt Masken-Skandal, Corona-Müdigkeit und Verdruss im Land als Mitgründe für den Wahlausgang und sagt, dass es klar sei, „dass dann da erstmal Frust da ist“. Die Zukunft aber sei heiter, denn: „Nach dem reinigenden Gewitter kommt wieder Sonnenschein.“

Man merkt Blume an, wie gerne er den „Blick in die Zukunft“ werfen möchte statt die Vergangenheit umzugraben, aber die Düsseldorferin lässt sich nicht aufhalten und schlägt vor, CDU und CSU sollten „doch endlich getrennte Wege gehen“. Es gehe nicht an, dass einer ständig vor der Tür stehe und „von draußen ins Zelt pinkelt“. Blume patzt zurück: „Kümmern Sie sich doch um Ihre eigene Partei.“ Strack-Zimmermann wehrt das ab mit dem Hinweis, schechtes Benehmen von Politikern falle auf alle in der Politik zurück. Im Übrigen sei Blume wohl traurig und eifersüchtig weil er jetzt nicht in der Regierung dabei sei. Der wiederum schlägt vor, es sei die FDP, die bald einen Paartherapeuten brauche. Doch die FDP-Frau kontert schlagfertig: „Nein, wir sind jetzt im flotten Dreier, das kriegen wir auch so hin.“

Kurz vor Schluss findet Lanz noch mal zum politischen Inhalt zurück und spricht die Legalisierung von Cannabis an. Da zeigen seine Gäste, dass sie einander auch bei unterschiedlichen Meinungen durchaus respektvoll zuhören können. Blume ist klar gegen die Legalisierung und fürchtet „niederländische Verhältnisse“. Strack-Zimmermann verspricht, man werde die Abgabe kontrollierter angehen und noch viele Gespräche führen müssen, um die notwendigen Spielregeln aufzustellen.

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