Vierte Folge „Ich bin ein Star - die Dschungelshow“ Endlich etwas Dschungel-Feeling

Hürth · Mit den neuen Kandidaten, die zur vierten Folge der Dschungelshow ins Tiny House zogen, kam in dieser Staffel endlich ein echtes Trash-TV-Gefühl auf. Vor allem „Eis am Stiel“-Schauspielerin Bea Fiedler verspricht Drama und Unterhaltung.

 Noch sind Bea Fiedler und Lydia Kelovitz hoch motiviert.

Noch sind Bea Fiedler und Lydia Kelovitz hoch motiviert.

Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

Es war ein – gelinde gesagt – holpriger Start in die Dschungelcamp-Alternative „Ich bin ein Star - die Dschungelshow“: Hürth statt Australien, Tiny House statt Camp, Kandidaten-Trios statt Gruppendynamik. Das Feedback der sonst so treuen Fans fiel an den ersten drei Tagen dementsprechend dürftig aus. Das war auch RTL nicht entgangen, sodass Sonja Zietlow gleich zu Beginn die Uhren hollywoodmäßig auf Null setzte. Mit dem „Blitzdings-Neuralisator“ – bekannt aus dem Filmklassiker „Men In Black“ – löschte sie die Erinnerungen der Zuschauer an die Kandidaten Zoe Saip, Mike Heiter und Frank Fussbroich, die als erstes Trio in ein Tiny House gesperrt wurden. Na dann: „Wir vergessen alles, willkommen an Tag eins!“

Zusammengestellt wurde die Dreiergruppe aus „Prince Charming“-Sieger Lars Tönsfeuerborn (30), Ex-Playmate und Schauspielerin Bea Fiedler (63) sowie „DSDS“-Kandidatin Lydia Kelovitz (30). Ein schwuler Mann, eine 63-Jährige, die nach eigener Aussage seit sicherlich 15 Jahren keinen Sex mehr hatte und Lydia, die ihre Augen sowieso auf den extra aus Australien eingeflogenen Dr. Bob geworfen hat. Trotzdem nett, dass RTL dem Trio Kondome im Tiny House bereitlegte. In Pandemie-Zeiten kann man nie vorsichtig genug sein.

 Die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich.

Die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich.

Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

Und mit den drei Kandidaten war gleich mehr Feuer in der Show. Was nicht etwa am Nachnamen von Lars Tönsfeuerborn, sondern eher am Auftreten der beiden Damen lag. Lydia Kelovitz und vor allem Bea Fiedler brachten auf Anhieb alles mit, was im deutschen Trash-TV-ABC unter abwechslungsreicher Abendunterhaltung verzeichnet ist: Drama, Zickerei, Geschrei und eine emotionale Lebensgeschichte.

Kaum waren Bea und Lydia aufeinander getroffen, gingen sie sich schon so sehr auf den Keks, dass man sich allein schon diese Konstellation direkt gerne für zwei Wochen im australischen Camp wünschen würde. Ganz nebenbei sorgte Lydia nach geschlagenen zwölf Minuten Sendezeit direkt für den ersten Notarzt-Einsatz, als sie hyperaktiv umherschreiend auf dem Teppich des Hauses ausrutschte und sich so eine blutige Nase holte. Die Teilnehmerin der letzten DSDS-Staffel wusste zudem mit ihrem Intellekt zu überzeugen und freute sich über die von RTL aufgehängte „Großbritannien“-Flagge – wo das Dschungelcamp ja bekanntlich gedreht wird. Naja. Australien oder Großbritannien, Hauptsache Drama.

(v.l.) Lydia Kelovitz, Bea Fiedler und Lars Tönsfeuerborn können drei Sterne erspielen. Werden sie es schaffen?

(v.l.) Lydia Kelovitz, Bea Fiedler und Lars Tönsfeuerborn können drei Sterne erspielen. Werden sie es schaffen?

Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

Das war bei dieser Konstellation hausgemacht. Zumal Ex-Playmate Bea Fiedler länger als zunächst erwartet auf ihre Zigaretten-Lieferung in das Tiny House warten musste. Ein cholerisches Ausrasten inklusive, als sie durch die kleine Klappe im Haus zwar Tabak, Blättchen und Filter bekam, RTL ihr aber – wohl nicht ganz zufällig – die gewünschten Mentholhülsen zunächst verweigerte. Für den ersten Frieden wurden ihr diese dann aber auch nachgeliefert.

Sowieso zeigte Bea Fiedler schon in ihrer Vorstellung, dass sie allemal das Rüstzeug für den echten Dschungel im kommenden Jahr mitbringt. In den 90er-Jahren spielte sie in Sex-Komödien wie „Eis am Stiel“ und „Her mit den kleinen Schweinchen“ mit, konnte dank ihrer Playboy-Zeit Geschichten aus dem Nähkästchen über Hugh Hefner erzählen und sorgte dann auch noch mit der Schilderung ihrer eigenen Lebensgeschichte für den emotionalen Aspekt der Sendung: Alkoholsucht, Leberzirrhose, Sozialhilfe, ein Sohn, der keinen Kontakt zu ihr möchte.

Und Lars Tönsfeuerborn? Der „Prince Charming“-Sieger – mittlerweile aber getrennt von seinem Nicolas Puschmann – konnte sich vor allem in der Dschungelprüfungstauglichkeitsprüfung profilieren. In dieser mussten die drei Kandidaten in Boxen mit Tieren greifen und sich drei Sterne an einem Seil angeben. Lydia schlug sich mit Schlangen rum, Bea bekam es mit Flusskrebsen zu tun und Lars nahm es mit Skorpionen auf. Am Ende freute sich das Trio über zwei der drei Sterne – und die Zuschauer über eine gelungene Dschungel-Show an Tag vier.

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