Neues Kühlfahrzeug Xantener Tafel fährt mit Löwenstärke

Xanten · Der Lions Club Xanten hat kräftig dabei mitgeholfen, ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Es war dringend nötig, um bedürftige Menschen zu versorgen. Das Hotel van Bebber übernimmt die Spritrechnung für 1000 Kilometer.

 Die Xantener Tafel hat einen neuen Kühlwagen, dank der Hilfe von Unterstützern (v.l.): Wolfgang Platen (Lions Club), Bledar Gashi (Hotel van Bebber), Michael Duscha (Lions Club), Rainer Theunissen (Lions Club), Gudrun Rieberer (vorn), Harald Rieberer (am Lenkrad).

Die Xantener Tafel hat einen neuen Kühlwagen, dank der Hilfe von Unterstützern (v.l.): Wolfgang Platen (Lions Club), Bledar Gashi (Hotel van Bebber), Michael Duscha (Lions Club), Rainer Theunissen (Lions Club), Gudrun Rieberer (vorn), Harald Rieberer (am Lenkrad).

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die erste Fahrt hat der neue Kühlwagen schon hinter sich. Harald Rieberer ist damit zum Verteilzentrum einer Supermarkt-Kette gefahren, um Lebensmittel zu holen, die das Unternehmen nicht mehr verkaufen kann. Auch andere Tafeln aus der Region waren deshalb dort. Die Waren werden nun an bedürftige Menschen abgegeben. Zum Beispiel in Xanten.

Hier werden zurzeit etwa 130 bis 150 Haushalte von der Tafel unterstützt, berichtete Gudrun Rieberer. Sie leitet die soziale Einrichtung zusammen mit ihrem Mann. Dabei werden sie von vielen Helfern unterstützt. Alle arbeiten ehrenamtlich.

Die 130 bis 150 Haushalte stehen für mehrere Hundert Menschen in Xanten und Umgebung. Woche für Woche sind also einige Mengen an Lebensmitteln notwendig. Möglich ist das nur durch die Hilfe von Unternehmen, Vereinen und anderen – und zwar in mehrfacher Hinsicht.

Zum einen sind die Lebensmittel gespendet, die an die Menschen verteilt werden. Zum anderen müssen die Waren abgeholt werden. Dafür braucht die Tafel Fahrzeuge. Aber ein einfacher Transporter reicht oft nicht aus. Denn die Tafel verteilt auch Lebensmittel, die gekühlt werden müssen. Die Supermärkte dürften sie gar nicht herausgeben, wenn die Kühlkette nicht durchgehend garantiert werden kann. Deshalb braucht die Tafel auch Kühlwagen.

Einen hatte sie schon, zusätzlich zu einem Transporter. Aber Rieberer ist oft unterwegs. Um den Nachschub für die Tafel sicherzustellen, fährt er zu verschiedenen Verteilzentren und Supermärkten. Auf seiner Tour liegen unter anderem Kaarst, Straelen und Oberhausen. Aber wenn der Kühlwagen unterwegs ist, kann er nicht vor Ort eingesetzt werden. Und die Tafel liefert die Lebensmittel auch aus, wenn Menschen nicht zur Ausgabestelle an der Boxtelstraße kommen können oder wollen, weil sie wegen der Corona-Pandemie Menschenansammlungen meiden. Deshalb braucht die Tafel mehrere Autos. Ihre Helfer mussten deshalb schon oft ihre Privatwagen einsetzen. Deshalb brauchte die Tafel einen dritten Wagen.

Aber solche Fahrzeuge kosten viel Geld. Der neue Kühlwagen hat einen Wert von mehreren zehntausend Euro. Ohne Spenden hätte die Tafel ihn nicht anschaffen können, und es waren mehrere Akteure, die halfen: der Lions Club Deutschland, der Lions Club Xanten und die Kölner Tafel-Stiftung. „Die Tafel ist uns ans Herz gewachsen“, sagte Michael Duscha, Präsident der Xantener Lions. Jeder Euro, den der Club an die Tafel gebe, komme direkt bei denen an, die die Hilfe dringend benötigten. „Diesen Menschen zu helfen, ist uns wichtig.“

Geld kostet aber nicht nur das Fahrzeug, sondern auch der Kraftstoff. Im Jahr kommt die Tafel auf rund 15.000 Kilometer, berichtete Harald Rieberer. Allein im Februar lag die Spritrechnung bei etwa 560 Euro. Für März dürfte sie wegen der Rekordpreise an den Tankstellen höher ausfallen. Umso dankbarer ist die Tafel für die Unterstützung durch das Hotel van Bebber in Xanten, das die Spritkosten für die ersten 1000 Kilometer übernimmt – um dazu beizutragen, dass anderen Menschen geholfen werden kann, erklärte Geschäftsführer Bledar Gashi.

(wer)
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