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Edle Tropfen und ein buntes Programm Xantens Marktplatz wird zur Weinstube

Xanten · Winzer und Händler haben fürs Wochenende ihre Stände aufgebaut. Noch bis Sonntagabend bieten sie Weine aus den Anbau-Regionen Rheinhessen, Pfalz, Nahe und Mosel-Saar-Ruwer an. Auch Häppchen werden kredenzt.

Xanten feiert wieder Weinfest
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Xanten feiert wieder Weinfest

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Foto: Armin Fischer (arfi)

Offiziell hatte das Xantener Weinfest am Freitag noch gar nicht begonnen, da kamen schon die ersten Gäste an den Stand von Pirmin und Lukas Roth. Vater und Sohn haben in der Stadt zahlreiche Stammkunden, denn die beiden Winzer, die in Kirrweiler ein Weingut betreiben, kommen schon seit vielen Jahren an den Niederrhein.

Aber dieses Mal war die Hinfahrt ein Abenteuer: Sie waren am Freitagmorgen gegen 2 Uhr zu Hause losgefahren, gegen 8 Uhr hatten sie in Xanten ankommen wollen, aber gegen 4 Uhr blieb ihr Wagen auf der Autobahn liegen – wegen eines Getriebeschadens, wie sich später herausstellen sollten. Also mussten sie mitten in der Nacht ein Ersatzfahrzeug organisieren, das ihren Weinstand ziehen kann – und tatsächlich: Sie erreichten einen Kollegen, der ihnen aushelfen konnte.

So schafften es Pirmin und Lukas Roth am Freitag doch noch nach Xanten. Zwar kamen sie zweieinhalb Stunden später an als geplant. Aber als das Weinfest am Nachmittag begann, waren alle Gläser geputzt und eingeräumt. Die Flaschen waren sowieso schon kaltgestellt gewesen – ihr Anhänger ist Verkaufsstand und Vorratslager in einem. Den beiden Winzern war die Aufregung der vergangenen Nacht auch nicht anzusehen. Einen Pfälzer bringt offensichtlich so schnell nichts aus der Ruhe. Stattdessen erzählten sie mit einem Lächeln von ihrer Auto-Panne.

Die Familie Roth ist wieder einer von mehreren Ausstellern beim Wein- und Musikfest in Xanten. Am Abend wurde es offiziell eröffnet. Noch bis Sonntagabend bieten Winzer und Händler Weine aus den Anbau-Regionen Rheinhessen, Pfalz, Nahe und Mosel-Saar-Ruwer an. Zwischen ihren Ständen wurden Tische und Bänke aufgestellt. Für dieses Wochenende ist Xantens Marktplatz eine Weinstube unter freiem Himmel. Die Edeka-Kaufleute Benny und Pascal Lurvink haben zusätzlich kleine Hütten aufgestellt, die von jedem genutzt werden können. An einem Stand bieten sie außerdem Käseplatten an.

Auch Hans-Dieter und Monika Reeh aus Gummersbach sind zum ersten Mal auf dem Wein- und Musikfest. An ihrem Stand bieten sie die Weine von Gut Philippshof des Winzers Karl Heinz Eckes aus dem Anbaugebiet Nahe an. „Xantens Weinfest hat in der Branche einen guten Ruf, und das spricht sich herum“, sagte Hans-Dieter Reeh. Deshalb hätten er und seine Frau sich um einen Platz auf dem Marktplatz beworben und kurzfristig den Zuschlag bekommen. Veranstalter ist die Tourist Information Xanten (TIX).

Die Eheleute Reeh sind schon seit mehr als 20 Jahren auf Märkten unterwegs, darüber verkaufen sie den Wein. Wegen der Corona-Pandemie lief 2020 und 2021 nicht viel, zwei schwierige Jahre liegen deshalb hinter ihnen. „Aber Gott sei dank sind wir gesundheitlich gut durch diese Zeit gekommen“, sagte Hans-Dieter Reeh.

 Ingrid, Anne, Margit und Gilbert kommen von der Ahr und besuchen gerade Xanten – so ergab es sich, dass sie am Freitag am Stand von Hans-Dieter Reeh (Mitte) Nahe-Wein probierten.

Ingrid, Anne, Margit und Gilbert kommen von der Ahr und besuchen gerade Xanten – so ergab es sich, dass sie am Freitag am Stand von Hans-Dieter Reeh (Mitte) Nahe-Wein probierten.

Foto: Armin Fischer (arfi)
 Pirmin (l.) und Lukas Roth sind wieder mit ihrem Stand auf dem Xantener Weinfest – trotz einer Auto-Panne auf der Hinfahrt. 22 verschiedene Weine bieten sie an.

Pirmin (l.) und Lukas Roth sind wieder mit ihrem Stand auf dem Xantener Weinfest – trotz einer Auto-Panne auf der Hinfahrt. 22 verschiedene Weine bieten sie an.

Foto: Armin Fischer (arfi)
 Edeka Lurvink ist erstmals mit einem Stand auf dem Weinfest: Die Xantener bieten Käseplatten an – jeweils mit verschiedenen Käse-Sorten.

Edeka Lurvink ist erstmals mit einem Stand auf dem Weinfest: Die Xantener bieten Käseplatten an – jeweils mit verschiedenen Käse-Sorten.

Foto: RP/Markus Werning

Den Humor haben er und seine Frau auch nicht verloren: „Dinosaurier haben keinen Wein getrunken und sind ausgestorben, mach nicht denselben Fehler“, haben die Gummersbacher auf ihre Theke geschrieben. Den Satz habe er irgendwann einmal gelesen und übernommen, der Spruch komme gut an, erzählte Hans-Dieter Reeh. Deswegen trinke vielleicht niemand mehr Wein. Aber wenn die Menschen den Satz läsen und schmunzelten, „haben wir für ein Lächeln gesorgt, und das freut uns“.

(wer)
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