Xanten Xanten genießt die edlen Tropfen

Xanten · Menschentrauben füllten am Freitag und Samstag den Markt. Selbst der verregnete Sonntag war zunächst sehr gut besucht. Das Weinfest und der damit verbundene verkaufsoffene Sonntag waren somit ein voller Erfolg.

 Kein Plätzchen frei: Wie an diesem Tisch haben viele Gäste die Tische am Markt besetzt (oben). Am Sonntag nutzen viele die Möglichkeit, einzukaufen (unten).

Kein Plätzchen frei: Wie an diesem Tisch haben viele Gäste die Tische am Markt besetzt (oben). Am Sonntag nutzen viele die Möglichkeit, einzukaufen (unten).

Foto: Fischer

Der Regen, der am frühen Sonntagnachmittag einsetzte, sollte den Erfolg der Xantener Festtage nicht schmälern. Gladiatoren im Archäologischen Park; Ritterkämpfe, der Drache Fangdorn und mittelalterlich Gewandete im Ostwallpark; Wein trinkende Menschen und offene Geschäfte in der Innenstadt: Xanten ist in der Tat eine lebendige, "eine fröhliche und lebenslustige Stadt," wie Sabine van der List , Tourist Information Xanten (TIX) bei der Vorstellung des Programmes für das diesjährige Weinfest feststellte.

Zum ersten Mal organisierte die TIX das dreitägige Fest auf dem Großen Markt, das der Wirtschaftsförderer im Ruhestand, Helmut Derksen, vor 14 Jahren installierte und das seinen festen Platz im Jahreskalender der Domstadt hat, immer im Mai.

Und die Stadt war rappelvoll, am Freitag wie auch am Samstag. Nur der Sonntag, der verregnete den acht Winzern ein wenig das Geschäft. Schlagersänger und Entertainer Michael Larssen, der wie jedes Jahr das Bühnenprogramm moderierte und Sonntag am späten Nachmittag selber zum Mikrofon griff, um einige seiner Schlager zu singen, begrüßte gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Görtz und TIX-Chefin Sabine van der List die vielen Gäste, die es sich auf den Bierzeltgarnituren gemütlich gemacht hatten.

Eine kleine Gruppe aus Rheinberg, die mit dem Zug angereist war, hatte sich gleich vor der Bühne einen Tisch ergattert, mit Bänken "mit Rückenlehne". Und die Freunde taten gut dran, ihren Tisch zu verteidigen. Denn es gab zwar sehr viele Sitzmöglichkeiten, aber die reichten nicht aus für die vielen Weinfreunde.

"Wir nehmen drei mal die 16": Michael Larssen, der zusammen mit Görtz und van der List jeden einzelnen Winzer begrüßte und dort natürlich einen edlen Tropfen zum Probieren bekam, kennt sich inzwischen aus auf der Getränkekarte der Winzer aus Rheinhessen, Nahe, Mosel-Saar-Ruwer und der Pfalz. Hier baut auch Pirmin Roth seit Generationen Wein an. Der Pfälzer kommt jedes Jahr nach Xanten, ist mit dem diesjährigen Weinfest "sehr zufrieden: Ihr habt gutes Wetter gemacht", lobt er das gute, trinkfreudige Publikum und weiß schon jetzt, dass er nächstes Jahr wieder dabei sein wird.

Weißwein gehe auf Festen besser als Rotwein, sagt er. "Roter ist ja auch ein Winterwein", bestätigt ein Weinkenner aus Essen, der sich gerade bei ihm einen weißen Grauburgunder bestellt. Und der absolut nicht verstehen kann, dass Pirmin Roth am Samstag, als sehr viel junges Publikum auf dem Markt war, vor allem lieblichen halbtrockenen Weißwein verkaufte: "Da kriegt man doch einen in der Birne, da ist doch zu viel Zucker drin".

Auch gestern zog es trotz des leichten Nieselregens immer wieder Menschen in die Stadt, die sich erst ein Gläschen munden ließen, um dann den Ehemann vorm Laden zu parken und eines der Geschäfte aufzusuchen, die ab Mittag ihre Türen geöffnet hatten. So wie die Boutique Stilsicher, wo Karoline Voß hinter der Ladentheke stand und sehr zufrieden war mit der Resonanz.

"Alle Wochenenden hier sind super, die Stadt ist dank der vielen Touristen immer voll". Sie war es aber nicht mehr, als am frühen Nachmittag der immer stärker werdende Regen auch die wetterfesten Genießer vertrieb.

(jas)
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