Nathnael Scheffler verlässt SVS Sonsbecker Pokal-Triumph mit Wermutstropfen

SONSBECK · Nach der 7:0-Galavorstellung im Kreispokal-Halbfinale über den SV Scherpenberg kam heraus, dass Stammspieler Nathnael Scheffler nicht mehr für den SV Sonsbeck auflaufen wird. Eigentlich war er fest eingeplant für die neue Saison. Das sagt Trainer Heinrich Losing zum Abgang und zum Kantersieg.

 SVS-Stürmer Max Fuchs (liegend), hier gegen Marcel Gesemann, erzielte im Pokal-Halbfinale zwar kein Tor, verdiente sich aber dennoch eine Bestnote.

SVS-Stürmer Max Fuchs (liegend), hier gegen Marcel Gesemann, erzielte im Pokal-Halbfinale zwar kein Tor, verdiente sich aber dennoch eine Bestnote.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Nathnael Scheffler war nicht auf dem Platz dabei, als der SV Sonsbeck im Duell zweier Fußball-Landesligisten mit einer famosen Leistung den SV Scherpenberg aus dem Kreispokal warf und das Finale erreichte. Der Kreativspieler fehlte angeschlagen, hieß es von offizieller Seite. Doch das war nur die halbe Wahrheit. Scheffler wird gar nicht mehr für die Rot-Weißen auflaufen. Der 22-Jährige, der in 19 Punkt-Spielen sieben Treffer erzielte, kann sich einen neuen Verein suchen. Eigentlich war er für die neue Saison fest eingeplant.

Während des 7:0-Erfolgs machte das Gerücht die Runde, dass Scheffler aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden sei. Das wollte Trainer Heinrich Losing auf Nachfrage am Donnerstag nicht bestätigen: „Ich weiß nicht, wo dieses Gerücht herkommt. Fakt ist, dass wir Anfang der Woche ein längeres Gespräch mit ihm hatten und wir uns im beiderseitigen Einverständnis zum Ende der Saison trennen werden. Ausschlaggebend waren private und persönliche Gründe bei Nathnael.“ Und weiter: „Wir gehen nicht im Bösen auseinander. Wir versuchen, Pokal und Meisterschaft zu holen, um ihm einen vernünftigen Abschied zu ermöglichen.“ Einen adäquaten Ersatz für Scheffler zu finden, wird äußerst schwierig werden.

Beim 7:0-Erfolg rückten anderen Spieler in den Mittelpunkt. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft“, meinte Losing. Nach der 0:3- und 1:2-Niederlage in der Meisterschaft gegen den Tabellenzweiten der Gruppe 2 revanchierte sich der Spitzenreiter mit einer Galavorstellung. „Wir haben viel richtig gemacht. Das Anlaufen, unser Pressing und die Chancenverwertung waren diesmal perfekt.“ Nach der frühen Führung von Klaus Keisers (4.) spielte sich der Gastgeber in einen Rausch und sicherte sich mit den Toren von Alexander Maas (19.), Keisers (29./31.) und Jannis Pütz (33.) bereits nach einer guten halben Stunde das Ticket fürs Endspiel am 26. Mai bei und gegen den A-Ligisten Viktoria Alpen.

Scherpenbergs Trainer Ralf Gemmer war restlos bedient: „Nach dem Rückstand haben wir fast alle weiteren Tore aufgelegt. Nach dem Wechsel kamen wir besser in die Partie und hatten auch einige Chancen. Bei Sonsbeck passte alles zusammen. Wir hätten noch zwei Stunden weiterspielen können und kein Tor gemacht. Bis auf Houcine Bougjdi waren alle schlecht.“ Gemmer ließ die erste Elf dennoch durchspielen: „Ich wollte, dass die Jungs eine Reaktion zeigen. Bei so einem Spiel eingewechselt zu werden, kann man niemandem antun.“

Obwohl Keisers (60.) und der Scherpenberger Yunus Emre Kocaoglu (68.) das Ergebnis nach der Pause noch auf 7:0 schraubten, zeigten die Gäste in Hälfte zwei eine engagiertere Leistung. Jedoch scheiterten Valdet Totaj (48./65./81.), Tim Ramroth (63.) und Bougjdi (88.) mit ihren Großchancen. Gemmer, der unter anderem auf Torjäger Maximilian Stellmach (Muskelverletzung) verzichten musste, bemerkte, dass der Gegner „körperlich und mental frischer“ gewesen sei.

Im Vergleich zum Spitzenspiel am Mittwoch vergangener Woche veränderten die Gäste die Anfangsformation auf zwei Positionen. Für Innenverteidiger Raffael Schütz und Stürmer Stellmach rückten Totaj und Ibrahim Üzüm hinein. Bei Sonsbeck gab‘s drei Veränderungen. Max Fuchs (für Jamie van de Loo), Ahma Alzedaue (für Scheffler) und Luca Terflorth (für Max Werner) starteten bei den Hausherren. Losing wechselte von einem 4-2-3-1- zu einem 4-4-2-System, wobei Fuchs neben Keisers in vorderster Front agierte. Dieser taktische Schachzug war goldrichtig. Denn gerade die zwei körperlich auftretenden wie laufstarken Stürmer übten immer wieder Druck auf die beiden Innenverteidiger aus und zwangen sie zu Fehlern im Spielaufbau.

So geht Sonsbeck mit viel Rückenwind in die entscheidende Saisonphase, während Scherpenberg eine historische Kreispokal-Pleite schnell verarbeiten muss.

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