Eigenes Angebot der Gemeinde Sonsbeck fragt Interesse an Ausbildungsportal ab

Sonsbeck · In Sonsbeck diskutieren Politik und Verwaltung darüber, ob die Gemeinde ein eigenes Ausbildungsportal anbieten soll. Die Gewerbetreibenden sollen deshalb in einem Fragebogen angeben, ob sie dafür einen Bedarf sehen.

Im Handwerk und anderen Branchen werden Bewerber für eine Ausbildung gesucht (Symbolbild).

Im Handwerk und anderen Branchen werden Bewerber für eine Ausbildung gesucht (Symbolbild).

Foto: dpa/Jens Büttner

Gewerbetreibende aus Sonsbeck erhalten demnächst Post von der Gemeindeverwaltung. Nach langer Diskussion einigten sich die Ratsmitglieder darauf, per Fragebogen das Interesse der Betriebe zu ermitteln, in Sonsbeck ein eigenes Ausbildungsportal auf der Gemeindehomepage oder eine Ausbildungsveranstaltung anzubieten.

Wie berichtet, hatte die CDU beantragt, auf der Internetseite der Gemeinde ein Portal zu errichten, auf dem örtliche Betriebe ihr Ausbildungsplatzangebot vorstellen und sich Jugendliche über offene Stellen informieren könnten. Als Begründung gab die Fraktion an, dass immer wieder Ausbildungsstellen aufgrund mangelnder Bewerbungen unbesetzt blieben. Die Verwaltung verwies auf bereits bestehende andere Online-Plattformen, unter anderem der Arbeitsagentur, und stellte infrage, ob ein eigenes Portal von den Schulabgängern genutzt werden würde. Stattdessen schlug sie vor, auf der Gemeindehomepage Links zu den etablierten Plattformen zu setzen.

Der Vorschlag fand in der Ratssitzung wenig Anklang. Es ginge bei einem eigenen Portal darum, das individuelle Angebot der Sonsbecker Betriebe herauszustellen. Auf den diversen „unpersönlich gestalteten Plattformen“ würde es sich nicht abheben, sagte Werner Kalter (Grüne) und bekam Zuspruch von der SPD. Ralph van Stephaudt (FDP) hingegen wandte ein, dass auswärtige Bewerber nicht auf einem Sonsbecker Portal suchen würden, und bezweifelte generell den Nutzen einer weiteren Ausbildungsplattform. „Es gibt schon so viele Online-Plattformen, eine mehr wird das Problem nicht lösen, Betriebe und Jugendliche zusammenzubringen“, sagte er. Sinnvoller finde er eine Veranstaltung wie die Ausbildungsbörse in Xanten.

Auch Bürgermeister Heiko Schmidt gab an, eine Sonsbecker Dependance zu der Xantener Börse begrüßen zu würden. Als Veranstaltungsort würde sich die Private Realschule anbieten. Als freie Schule müsse man deren Bereitschaft aber erst abfragen. Zudem seien die Schüler dort noch nicht im ausbildungsreifen Alter.

Die CDU änderte ihren Antrag dahingehend, zunächst den Bedarf der Betriebe abzufragen, bevor weitere Schritte diskutiert werden – mit einstimmigem Beschluss. Der entsprechende Fragebogen soll mit Einladung zum geplanten Unternehmerfrühstück verschickt werden.

(beaw)
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