Neue Zahlen vorgelegt Caritas erstellt Flüchtlingsreport

Schermbeck · Die Gemeinde Schermbeck erwägt die Anstellung eines weiteren Sozialarbeiters. Die aufsuchende Hilfe soll für Flüchtlinge verstärkt werden. Der soziale Träger hat nun einen Bericht für den Sozialausschuss vorgelegt.

 Im Ecco-Hotel an der Maassenstraße sind überwiegend Familien und alleinerziehende Frauen mit Kindern untergebracht.

Im Ecco-Hotel an der Maassenstraße sind überwiegend Familien und alleinerziehende Frauen mit Kindern untergebracht.

Foto: Scheffler

Neue Zahlen zur Flüchtlingssituation in Schermbeck hat die Caritas in einer Vorlage für den nächsten Sozialausschuss mitgeteilt. Der Bericht soll Grundlage für die Entscheidung sein, ob Schermbeck einen weiteren Sozialarbeiter einstellt. Anfang März war das Thema noch vertagt worden. Inzwischen hat der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel einen elfseitigen „Sachbericht Flüchtlingshilfe der Caritas in Schermbeck“ erstellt, der am 3. April im Sozialausschuss beraten wird.

Bei der Finanzierung eines weiteren Sozialarbeiters für mindestens zwei Jahre kann die Gemeinde Schermbeck mit entsprechenden Finanzmitteln rechnen. Der Städte- und Gemeindebund hat mitgeteilt, dass beabsichtigt ist, die Haushaltsansätze für das Jahr 2019 gegenüber 2018 grob zu vervierfachen.

In Schermbeck leben derzeit 225 Flüchtlinge, davon 158 männliche und 67 weibliche. Bei 40 Flüchtlingen wurde die Flüchtlingseigenschaft anerkannt. 42 Personen sind subsidiär Schutzbedürftige, 20 geduldet. 71 haben eine Aufenthaltsgestattung, acht eine Aufenthaltserlaubnis. Für einen Flüchtling gibt es einen anerkannten Asylantrag, für neun ein Abschiebeverbot.

Von den 225 Flüchtlingen haben 123 grundsätzlich Anspruch auf SGB II durch das Jobcenter. Sieben Flüchtlinge erhalten Jugendhilfe durch das Jugendamt des Kreises Wesel. Vier Flüchtlinge haben Anspruch auf SGB-II-Leistungen. Die Gemeinde Schermbeck ist für 91 Asylbewerber nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zuständig. Es handelt sich hierbei überwiegend um den Personenkreis der Asylbewerber mit Abschiebeverbot, einer Aufenthaltsgestattung und einer Duldung. Von diesen 91 Asylbewerbern haben 23 eine Beschäftigung. Bei den Beschäftigungsverhältnissen handelt es sich überwiegend um Hilfsarbeiten. Die Einkommen reichen bei 18 Beschäftigten aus, den Lebensunterhalt sicherzustellen.

Iraker stellen mit 58 Personen den größten Anteil der Schermbecker Flüchtlinge. Insgesamt sind Flüchtlinge aus 22 Nationen in Schermbeck, darunter 48 aus Syrien, 24 aus Afghanistan, 18 aus Guinea, 16 aus Tadschikistan und zehn aus Aserbaidschan.

Der größte Teil der Flüchtlinge lebt in 42 Wohnungen, von denen die Gemeinde 19 angemietet hat. In Übergangswohnheimen in Uefte und an der Alten Poststraße wohnen alleinstehende Männer. Im ehemaligen Ecco-Hotel an der Maassenstraße leben überwiegend Familien und alleinerziehende Frauen mit Kindern.

Im neuen Caritas-Bericht werden zahlreiche Aufgabenfelder beschrieben, in denen Beschäftigte oder Ehrenamtliche tätig sind. Das Büro der Caritas im ehemaligen Ecco-Hotel ist eine Anlaufstelle für die dort lebenden oder bereits ausgezogenen Besucher. Es bietet Hilfe in sozialen Fragestellungen, Informationen, Vermittlung und Unterstützung an. Zu den vielfältigen Aufgaben soll die aufsuchende Hilfe verstärkt hinzukommen. Der Aufwand für die in Privatwohnungen lebenden Flüchtlinge ist dabei so groß, dass er nur im Rahmen einer personellen Aufstockung zufriedenstellend geleistet werden kann. Die Anforderungen in einer privaten Wohnung sind nach Angaben der Schermbecker Caritas höher als in Übergangsheimen.

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