Am Samstag im Kolpinghaus Schuh-Sammelaktion der Kolpingsfamilie in Wesel

Wesel · Die Kolpingsfamilie Wesel beteiligt sich am Samstag, 30. März, an einer bundesweiten Sammelaktion. Schuhmacher Rose gibt Tipps.

 Winfried Letzner, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Wesel, und Schuhmachermeister Kurt Rose hoffen auf viele Spender.

Winfried Letzner, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Wesel, und Schuhmachermeister Kurt Rose hoffen auf viele Spender.

Foto: Özge Kabukcu/Özge kabukcu

Ob Sportschuhe, High-Heels, Stiefel oder Ballerinas: Bei der Aktion „Mein Schuh tut gut!“ der Kolpingsfamilie Wesel kommt es auf die Arten der Schuhe nicht an. Zunächst auch nicht auf den Zustand – denn gesammelt wird alles. „Wir wollen keine nigelnagelneuen Schuhe, aber es sollten schon gut erhaltene Schuhe sein. Dennoch gilt erst einmal, am Samstag alles ins Kolpinghaus zu bringen, was da ist. Sortieren kann man hinterher immer noch“, sagt Winfried Letzner, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Wesel.

Jährlich führt das Kolpingswerk Deutschland eine bundesweite Schuhsammelaktion zugunsten der internationalen Adolph-Kolping-Stiftung durch. Im Jahr 2015 wurden zum ersten Mal, aus Anlass des Kolpingtages in Köln, Schuhe gesammelt. Der Erfolg war so groß, dass fortan die Aktion deutschlandweit wiederholt wurde. Die Kolpingsfamilie Wesel beteiligt sicherstmalig an der Sammelaktion „Mein Schuh tut gut!“. Zwischen September 2018 und Ende Januar 2019 wurden bundesweit insgesamt 199.674 Schuhe gesammelt.

Und was genau passiert mit den gesammelten Schuhen? Aus dieser Frage heraus hat sich Winfried Letzner mit seinem Team beraten und sich eine Spendeaktion der anderen Art überlegt. „Allein nur die Schuhe zu sammeln ist zu wenig, wir wollen mit den Bürgern, die Schuhe abgeben, auch in Kontakt kommen. Außerdem möchten wir die Leute dahingehend aufklären, was noch aus ihren Schuhen herauszuholen ist und was sie damit Gutes bewirken können“, sagte er. Aus diesem Grund soll im Tausch für die Schuhspenden bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen über das Thema gute Schuhe miteinander gesprochen werden.

Auch der Weseler Schuhmachermeister Kurt Rose wird vor Ort sein, um die Spender rund ums Thema Schuhe zu beraten. „Schuhe müssen getragen und gepflegt werden. Wenn sie nur im Schrank herumstehen, gehen sie auf Dauer kaputt. Plastik- und Kunststoffsohlen reißen mit der Zeit, Leder bröckelt ab. Das wissen viele nicht.“

Fast jeder hat Schuhe im Schrank stehen, die nicht mehr getragen werden. Gerade Kinder wachsen schneller aus ihren Schuhen heraus. Oft sind diese kaum getragen. „Der Weg zur Mülltonne ist kürzer, als zum Container oder zu solch einer Veranstaltung“, sagt Winfried Letzner. Schuhmachermeister Rose bedauert, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Schuhe weggeschmissen werden, als dass sie zur Reparatur gebracht oder gar gespendet werden. „Wir wollen den Leuten erklären, dass man Schuhe nicht einfach in den Müll schmeißt“, sagt Letzner.

Kleinere Schäden seien kein Problem, solche könnten repariert werden. Doch stark beschädigte und verschmutzte Schuhe, die auch im Normalfall nicht mehr tragbar sind, würden direkt aussortiert. Wichtig ist auch, dass die Schuhe paarweise verbunden sind, erklärt Letzner.

Nach der Sammlung am Samstag werden die gespendeten Schuhe durch die Mitarbeiter der Kolping Recycling GmbH sortiert und in verschiedene Regionen der Welt, in denen es keine Schuhhersteller gibt, verschickt. Dort tragen die Schuhe zur Sicherung des Einkommens von kleineren Händler- und Schusterbetriebe bei. Ziel der Stiftung ist beispielsweise die Förderung von Berufsbildungszentren, von Jugendaustausch und internationalen Begegnungen sowie Sozialprojekten und religiöser Bildung.

 Boot Wanderschuh

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Foto: Pixabay

So kann mit der Sammlung der gebrauchten Schuhe nicht nur Menschen geholfen werden, sondern auch Abfall vermieden und zudem ein Erlös erzielt werden, der einem guten Zweck dient. Letzner sagt: „Mit der Aktion erhoffen wir uns natürlich eine größere Resonanz zu bekommen. Über ein paar hundert Schuhe würden wir uns natürlich sehr freuen. Man ist die alten Schuhe los und tut gleichzeitig etwas Gutes.“

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