Hilfsaktion aus Kevelaer Hilfe für die Opfer des Zyklons

KEVELAER · Gemeinsam mit Partnern schickt Aktion pro Humanität (APH) Hilfe in den Jemen und nach Mosambik. Unterstützung gibt es von der Stiftung der Familie Seibt aus Wesel-Flüren (Grav-Insel) und Action Medeor aus Tönisvorst.

 Der Zyklon zerstörte viele Häuser in Mosambik, die Menschen sind obdachlos.

Der Zyklon zerstörte viele Häuser in Mosambik, die Menschen sind obdachlos.

Foto: Cap Anamur

Knapp zwei Wochen nach dem schweren Zyklon „Idai“ in Mosambik steigt die Zahl der Opfer immer noch. „Das Internationale Rote Kreuz berichtet zudem von ersten Cholera-Fällen“, so die Kevelaerer Medizinerin und Vorsitzende der Aktion pro Humanität (APH), Elke Kleuren-Schryvers. Mehr als eine halbe Million Menschen sind in Mosambik von der Überschwemmungs-Katastrophe betroffen. Dringende Hilfe ist notwendig, auch weil es heißt, dass das Ereignis im Westen gar nicht so wahrgenommen werde und Spenden nicht so reichlich fließen.

Die Kevelaerer Ärztin steht in Kontakt mit Bernd Göken vom Komitee Cap Anamur. Das Team von Cap Anamur ist in Mosambik eingetroffen und sondiert die Lage in Beira. „Als erstes soll eine mobile Klinik in den Elendsvierteln von Beira ihre Arbeit aufnehmen“, so Kleuren-Schryvers. So schnell wie möglich soll diese Einheit dann auch in den umgebenden Gebieten ihren Dienst leisten. Hierfür wird ein Arzt aus Deutschland gesucht. Neben der Medikamentenversorgung werden drei mobile Trinkwasseraufbereitungsanlagen benötigt und ein gebrauchtes Allradfahrzeug, um als mobile Klinik zu den Menschen gelangen zu können.

 Bernd Pastors, Frank Seibt, Elke Kleuren-Schryvers, Tatjana Stillger und Heike Waldor-Schäfer (v.l.) mit Hilfsgütern.

Bernd Pastors, Frank Seibt, Elke Kleuren-Schryvers, Tatjana Stillger und Heike Waldor-Schäfer (v.l.) mit Hilfsgütern.

Foto: ja/action medeor

Im zweiten Schritt plant Cap Anamur, ein Distriktkrankenhaus wiederaufzubauen. Außerdem sind Trinkwasserbrunnen für die Bevölkerung nötig. APH kann dafür bisher insgesamt 5000 Euro bereitstellen. Die Stiftung der Familie Seibt aus Wesel-Flüren spendete bereits 20.000 Euro für diese Aufgabe.

„Wichtig ist für die Hilfe, dass man Strukturen vor Ort hat“, erläutert Heike Waldor-Schäfer von APH. Nur auf diese Weise können Spendengelder auch an der richtigen Stelle investiert werden. Partner sind daher in Mosambik Cap Anamur und im Jemen Action Medeor aus Tönisvorst.

Der Hilferuf aus Mosambik erreichte APH just in dem Moment, als sie bei Action Medeor Hilfspakete für den Jemen auf den Weg brachte. In dem von Krieg zerstörten Land leiden die Menschen vor allem auch in den Flüchtlingslagern an Hunger und Krankheiten.

Gemeinsam mit der Seenotrettungsorganisation „MOAS“, die demnächst ihr zum schwimmenden OP umgebautes Schiff „Phoenix“ in den Hafen von Aden entsenden will, wird APH mit Kooperationspartnern vom Niederrhein, darunter erneut die Stiftung der Familie Seibt aus Wesel-Flüren, helfen.

27 Tonnen mit proteinreicher Fertignahrungsergänzung gegen Mangel- und Unterernährung von Kindern und eine Medikamenten-Fracht im Gesamtwert von knapp 127.000 Euro sind nun bereits in Richtung Jemen unterwegs.

Die Seibt-Stiftung (15.000 Euro) und APH (10.000 Euro) steuern Soforthilfe bei. Auch hier sind unter den medizinischen Hilfsgütern vor allem Medikamente gegen Cholera, Durchfallerkrankungen, aber natürlich auch Antibiotika, Vitaminpräparate, Medikamente gegen Haut- und Augenerkrankungen sowie Medikamente gegen Pilzinfektionen. „Wenn wir helfen können, wenn wir qualifizierte Nothilfe leisten können, sind wir immer dabei“, begründet Frank Seibt von der Grav-Insel in Wesel-Flüren das Engagement der Seibt-Stiftung für die Allianz der Hilfe vom Niederrhein. Rüdiger Kerner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der APH, sagt: „In Anbetracht der Dimension der Not der Menschen im Jemen und in Mosambik ist es gut zu wissen und zu spüren, dass wir uns hier am Niederrhein dem Leid der Menschen in der Welt in Krisensituationen nicht verschließen, nicht gleichgültig werden.“

(zel)
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