Die Genfer Flüchtlingskonvention aus dem Jahr 1951 definiert im Artikel 1 den Begriff Flüchtling als eine Person, die „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will; oder der sich als staatenlos infolge solcher Ereignisse außerhalb des Landes befindet, in welchem er seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte, und nicht dorthin zurückkehren kann oder wegen der erwähnten Befürchtungen nicht dorthin zurückkehren will.“
Flüchtlinge sind also Schutzsuchende, die aus verschiedenen Gründen wie Verfolgung, Krieg oder Aufständen aus ihrer Heimat geflohen sind. Der Begriff Flüchtling ist nicht immer ganz eindeutig und hat für manche hat eine negative Anhaftung. Statt von Flüchtlingen sprechen manche Gruppen von Geflüchteten, Schutzsuchenden oder nutzen den englischen Begriff Refugee.
In weiteren internationalen Abkommen wie dem von Adis Abeba aus dem Jahr 1969 erkannte man auch die Personen als Flüchtlinge an, die „wegen Aggression von außen, Besetzung, Fremdherrschaft oder aufgrund von Ereignissen, die die öffentliche Ordnung in einem Teil des Landes oder im gesamten Land ernsthaft stören, gezwungen ist, den Ort ihres gewöhnlichen Aufenthalts zu verlassen, um an einem anderen Ort außerhalb ihres Landes ihrer Herkunft oder ihrer Staatszugehörigkeit Zuflucht zu suchen.“
In Deutschland regelt Artikel 16a des Grundgesetzes das Recht auf Asyl. Dort heißt es, „politisch Verfolgte genießen Asylrecht“. Als „politisch verfolgt“ gelten Menschen, die „aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder politischen Überzeugung“ mit „schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen“ rechnen müssen, so heißt es beim Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Für Kriegsflüchtlinge gelten jeweils eigene Regelungen – sie haben nicht zwingend unmittelbar ein Asylrecht, aber sie dürfen sich in Deutschland aufhalten und bekommen Schutz und Hilfe.
Außerdem gibt es die sogenannten „Wirtschaftsflüchtlinge“: Menschen, die aus der wirtschaftlichen Not ihrer Heimatländer fliehen, damit aber keine Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention sind. Sie fallen oft allgemein unter den Begriff „Migranten“.
Von wo kommen Flüchtlinge nach Deutschland?
Nach Deutschland kommen Menschen aus Regionen der Welt, in denen Krisen herrschen. Allerdings beantragen viele Menschen Asyl (beziehungsweise müssen dies aufgrund der sogenannten Drittstaatenregelung) in den ersten sicheren Staaten (der EU), in denen sie ankommen, weshalb die Zahlen der Flüchtlinge in Deutschland insgesamt relativ niedrig sind.
Im Jahr 2022 sind vorrangig Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Laut dem Statistischen Bundesamt Destatis lebten Ende August 2022 rund eine Million ukrainische Staatsangehörige in Deutschland –sechsmal mehr als vor Beginn des Ukraine-Krieges. Laut Statistik Stand November 2022 kommen die meisten Asylsuchenden mit 61.201 Menschen im Jahr 2022 aus Syrien. In der Rangfolge folgen Afghanistan (31.395), die Türkei (19.754), Irak (14.058), Georgien (7223), Iran (5447), Somalia (3584), Eritrea (3525) und Moldau (2437). Sonstige Herkunftsländer kommen zusammen auf 41.374 Menschen. Damit gab es im Jahr 2022 Stand November rund 200.000 Anträge auf Asyl (inklusive Folgeanträgen).
Verteilung, Unterkünfte und Co.So will Wesel weitere Flüchtlinge unterbringen
Interview · Wesels neuer Dezernent Markus Postulka spricht über das Problem, freie Mietwohnungen für Menschen aus der Ukraine zu finden und sagt, warum die Niederrheinhalle nicht als Notunterkunft infrage kommen wird.
Nicht nur aus der UkraineSo viele minderjährige Flüchtlinge kamen 2022 nach NRW
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge lag 2022 weit über der Statistik des Vorjahres. Das liegt vor allem an dem Krieg in der Ukraine. Doch auch aus anderen Ländern mussten Kinder fliehen.
Caritas mietet Wohnungen in Kevelaer für Geflüchtete anProjekt übertrifft die Erwartungen
„Alle Wohnen“ heißt eine Kooperation des Caritasverbandes mit der Stadt Kevelaer. Darüber ist es gelungen, 40 Wohnungen für Geflüchtete zu finden. Doch weitere werden händeringend gesucht.
Sollwert weit übertroffen272 Ukraine-Flüchtlinge leben in Wegberg
Damit liegt die Mühlenstadt deutlich über dem Sollwert, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Hierbei spielt allerdings auch die Zentrale Unterbringungseinrichtung Petersholz eine Rolle. So entwickeln sich die Zahlen.
Wieso wurde ein Flüchtling nach Kongo geflogen, obwohl das Gericht per Eilentscheid den Abbruch der Aktion anordnete? Damit befasst sich am Donnerstag der Kreistag.
Zusammenleben und Konflikte„Vielfalt ist für Gladbach eine große Chance“
Interview · Die neue Vorsitzende des Integrationsrats Hanife Yildirim, dessen aktuelle Geschäftsführerin Céline Örenc und ihre Vorgängerin Michaela Morschhoven sprechen über das Zusammenleben in der Stadt, Rassismus und Jugendbanden.
Unterkunft in SchermbeckSo feiern ukrainische Geflüchtete Weihnachten im Lühlerheim
Seit dem Herbst leben Flüchtlinge aus der Ukraine auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Lühlerheim. Das gab es zum orthodoxen Weihnachtsfest von Bewohnern und Mitarbeitern.
Unterbringung in GrevenbroichFlüchtlingszelte wohl erst in einigen Wochen nutzbar
Die Außenhülle der Zelte am Hagelkreuz steht bereits seit Weihnachten. Nutzbar sind die Zelte aber noch nicht. Was der Stadt noch fehlt und wie es weitergeht.
Für Flüchtlinge in XantenKiwanis und Asyl-Kreis ermöglichen Zirkus-Besuch
150 Flüchtlingskinder haben den Xantener Weihnachtscircus besuchen können. Das ermöglichten ihnen die Kiwanis-Gruppe Xanten-Niederrhein und der Arbeitskreis Asyl.
Konsolidierung, Stakerseite, GewerbegebieteDie wichtigsten Aufgaben der Stadt Kaarst im Jahr 2023
2023 werden die Herausforderungen für die Stadt Kaarst nicht geringer. Es muss mit der Haushaltskonsolidierung begonnen, die Gewerbegebiete müssen vermarktet und die Flüchtlinge untergebracht werden.
Anwohner in Uedem wehren sichStreit um Wohncontainer für Flüchtlinge
An der Bergstraße will die Gemeinde Uedem sieben Wohncontainer für insgesamt 42 Flüchtlinge errichten. Sie könnten dort zehn Jahre lang stehen. Einige Nachbarn wehren sich dagegen, weil sie Lärmbelästigung befürchten.
Der JahresrückblickFreud und Leid in Rommerskirchen
Die Fertigstellung des Neubaus an der Kastanienschule in Hoeningen und des Dorf- und Festplatzes an der Otto-Lilienthal-Straße gehörten zu den Highlights des ablaufenden Jahres. Für Entsetzen sorgte eine Schießerei in Butzheim.
Das war 2022 losRückblick auf das Jahr in Hückeswagen
Das Jahr 2022 ist schon bald Geschichte und wir blicken zurück: Wie haben sich die Krisen auch auf Hückeswagen ausgewirkt, wo wurde fröhlich gefeiert, was ist in der Schloss-Stadt passiert.
Jahresrückblick in BildernSo war das Jahr 2022 in Langenfeld
Die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine hat auch Langenfeld vor große Herausforderungen gestellt. Insgesamt sind 747 Flüchtlinge in öffentlichen Unterkünften untergebracht, 400 haben privat eine Bleibe gefunden. Etwa ein Viertel stammt aus der Ukraine. Darüber hinaus kennzeichnen Baustellen rund um den Bahnverkehr das Geschehen auf den Straßen. Gute Nachrichten gibt es von der Wasserburg: Die Sanierung ist zum großen Teil abgeschlossen, das Burgcafé eröffnet. Darüber hinaus hat die Stadt das alte Weberei-Gelände an der Hardt erworben. Öffentliche Textilkunst setzte eine Diskussion in Gang.⇥og
Unser Jahresrückblick für Leverkusen2022 – von Brückenbau bis Prinzenproklamation
Das Jahr ist schon rum? Für manchen ging das rasend schnell, fast zu schnell. Wir schauen zurück auf das Wechselbad der Gefühle und Ereignisse, das das Jahr 2022 Leverkusen beschert hat. Die Bilder des Jahres.
Viel Kritik an Äußerungen über Unterbringung von FlüchtlingenBautzener CDU-Landrat sorgt für Eklat vor Weihnachten
Politiker fast aller demokratischen Parteien haben umstrittene Äußerungen des Bautzener Landrats Udo Witschas (CDU) zur Unterbringung von Flüchtlingen scharf kritisiert. Der hatte seinen Bürgern zu Weihnachten versprochen, nicht den sozialen Frieden vor Ort gefährden zu wollen, indem er Geflüchtete in Turnhallen oder Mehrfamilienhäusern unterbringt.
Nachbarland der UkraineBislang 954 Flüchtlinge aus Moldau nach Deutschland gebracht
Im März dieses Jahres wurde die Luftbrücke zugesagt, seitdem hat Deutschland fast 1000 Flüchtlinge, die aus der Ukraine nach Moldau geflohen sind, in die Bundesrepublik gebracht. Diese Gruppen stehen besonders im Fokus der Helfer.
Co-Working-Space in den Schadow ArkadenGratis-Büros für geflüchtete Ukrainer
Der Verein „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“ bietet in den Schadow Arkaden einen Co-Working-Space mit Schreibtischen an. Laptops werden verliehen, Bewerbungstrainings angeboten.
Rathaus Grevenbroich im WinterschlafWegen 20 Überstunden pro Kopf schließt das Rathaus
Die Mitarbeiter der Stadt sollen zwischen Weihnachten und Neujahr ihre angehäuften Überstunden abbauen. Deshalb bleibt das Rathaus geschlossen. Wie viele Überstunden sich in der Verwaltung in diesem Jahr angehäuft haben.
Hilfsbereitschaft in SchermbeckWie eine Gemeinde die Ukraine unterstützt
Der russisch-ukrainische Krieg entfachte eine Welle der Hilfsbereitschaft in der Gemeinde. Es wurden Transporte organisiert, Spenden gesammelt und Treffen veranstaltet. Ein Rückblick auf die Aktionen im vergangenen Jahr.
Zahlen steigen kontinuierlichMehr Flüchtlinge in Wesel als 2015
Aktuell leben gut 2400 Flüchtlinge aus mehr als 100 Ländern in Wesel. Damit sind die Zahlen von der Flüchtlingswelle 2015 bereits übertroffen. 600 Geflüchtete stammen aus der Ukraine. Die Stadt rechnet mit mehr und bereitet sich vor.
„Ich bin Journalist und kein Terrorist“Schwedische Justiz lehnt von Türkei geforderte Auslieferung eines Journalisten ab
Recep Tayyip Erdoğan hatte persönlich die Auslieferung des Journalisten gefordert. Für den türkischen Staatschef sei das eine Voraussetzung, um dem Nato-Beitritt Schwedens zuzustimmen.
Unterbringung von FlüchtlingenStadt Grevenbroich lässt Plätze in Zons frei
Grevenbroich hat die von der Stadt Dormagen angebotenen Unterbringungsmöglichkeiten bislang nicht beansprucht. Dafür gibt es Gründe.
Wo finden Flüchtlinge eine Unterkunft?
Wer in Deutschland Asyl sucht, findet in nahezu allen Kommunen eine zuständige Aufnahmeeinrichtung, in der für Versorgung und Unterkunft Sorge getragen wird. Als staatliche Aufgabe finanziert und organisiert das unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Nach der Erstaufnahme gibt es „Anschlussunterbringungen“, die auch in angemieteten Wohnungen sein können. In besonderen Krisensituationen, wie etwa in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine, richten die Kommunen in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen eigene vorübergehende Unterkünfte ein.
Initiativen und Organisationen vermitteln in solchen besonderen Situationen auch Unterkünfte bei Menschen, die Geflüchtete in ihren Wohnungen aufnehmen. Wer ansonsten nicht privat oder bei Freunden oder Bekannten unterkommt, kann sich an die zahlreichen Ankunftszentren und andere Einrichtungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in ganz Deutschland wenden.
Wer ist für Flüchtlinge zuständig?
Für Asyl und Flüchtlingsschutz ist in Deutschland das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig. Es betreibt in ganz Deutschland etliche Ankunftszentren, Außenstellen und mehr. Das BAMF ist damit zuständig für Asylverfahren und auch für die Zuerkennung des offiziellen rechtlichen Flüchtlingsschutzes. Damit verbunden sind etwa Aufenthaltserlaubnisse in Deutschland oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Wie viele Flüchtlinge nimmt Deutschland jährlich auf?
Laut Statistik gab es mit rund 750.000 Asylanträgen im Jahr 2016 ein Maximum, gefolgt von 2015, in dem rund 475.000 Anträge gestellt wurden. Seitdem ist die Zahl auf im Schnitt rund 200.000 Asylanträge jährlich zurückgegangen. Im Jahr 2022 waren es im Dezember 214.253.
Nicht in diesen Zahlen enthalten sind Kriegsflüchtlinge etwa aus der Ukraine, die keinen Antrag auf Asyl stellen müssen und einige weitere besondere Fälle. Nach Zahlen des Mediendienstes Integration lebten Mitte 2022 insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland, die Schutz erhalten sowie rund eine Million im „Ausländerzentralregister“ registrierte Ukraine-Flüchtlinge.