Handel und Gastronomie in Corona-Zeiten Weniger leerstehende Geschäfte in der Region

Rhein-Berg · Die kommunalen Wirtschaftsförderer bemühen sich darum, die Innenstädte im Bergischen lebendiger zu gestalten. Die ersten Maßnahmen scheinen gefruchtet zu haben. Der Kultursommer lockte zahlreiche Besucher nach Wermelskirchen.

 Die Maßnahmen für die lebendigen Innenstädte standen unter der Marke „Rheinbergauf“. Mit Türschildern und Plakaten konnten die Unternehmen in ihre Läden und  Gaststätten einladen.

Die Maßnahmen für die lebendigen Innenstädte standen unter der Marke „Rheinbergauf“. Mit Türschildern und Plakaten konnten die Unternehmen in ihre Läden und Gaststätten einladen.

Foto: RBW/Klaus Lawrenz

Die Wirtschaftsförderer des Rheinisch-Bergischen Kreises trafen sich jüngst, um sich über weitere Maßnahmen für lebendige Innenstädte auszutauschen. „Leider mussten wir unsere jährliche Klausurtagung mit den Wirtschaftsförderern der Kommunen verschieben. Aber wir sind immer in engem Kontakt miteinander und haben uns nun wieder virtuell getroffen“, berichtet diesbezüglich Volker Suermann, Geschäftsführer der kreisweiten Wirtschaftsförderung RBW. Bereits im Sommer 2021 wurde ein Maßnahmenpaket aufgestellt, das vor allem dem Handel und der Gastronomie helfen soll, die Coronakrise zu bewältigen.

Das Paket, das unter der Marke „Rheinbergauf“ läuft, bietet auch Beratungsangebote für mehr digitale Präsenz sowie neue Geschäftsmodelle und Marktzugänge. Weitere Themen sind der angepasste Umgang mit Gebühren und Abgaben sowie das Leerstandsmanagement. Dazu haben die Kommunen den Händlern und Gastronomen das Geschäft erleichtert, in dem sie Gebühren erließen, Gewerbesteuerzahlungen stundeten sowie Außenflächen erweiterten.

Auch für Werbeanlagen vor den Geschäften wurden keine Gebühren erhoben. In Burscheid, Kürten und Wermelskirchen wurden allerdings auch vor der Krise für ausgewählte Bereiche keine Sondernutzungsgebühren erhoben, so dass hier zum Teil keine Anpassung nötig war.

Im Rahmen des Leerstandsmanagements nahmen Wermelskirchen und Burscheid am Sofortprogramm „Innenstädte“ des Landes NRW teil und konnten leer stehende Ladenlokale einer neuen Vermietung zuführen. „Die Behebung von Leerständen wird immer in allen Kommunenangestrebt. Vor allem in Leichlingen und Rösrath hatten die Betriebe inden Innenstädten zusätzlich mit den Folgen des Hochwassers im Juli zukämpfen. Ein Fakt, den wir bei der Erstellung der Maßnahmen zwar noch nicht kannten, der aber gleichfalls hier Berücksichtigung gefunden hat“, erklärt Suermann stellvertretend für alle Wirtschaftsförderer.

Des Weiteren konnten die Gutscheinmodelle der Interessengemeinschaften vor Ort, soweit vorhanden, ausgebaut werden. In Bergisch Gladbach erhielt der Gutschein „Schenklokal“ eine städtische Anschubfinanzierung und wird ebenso wie in Wermelskirchen die „Dellmark“, nun auch digital angeboten. Außerdem weisen die Kommunen darauf hin, zahlreiche Teststellen im Stadtgebiet unterstützt zu haben, um Einkaufen und Einkehr einfacher möglich zu machen. Vor allem aber wünschen sich alle Beteiligten die Ermöglichung von Kulturveranstaltungen, Festen und Märkten in den Städten, um diese erlebbar zu machen.

Die neu entwickelten Bergischen Feierabendmärkte in Burscheid und Wermelskirchen sowie der Kultursommer 2021, der in nahezu allen Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises Kulturbegeisterte zu zahlreichen Veranstaltungen lockte, seien erfolgreiche Beispiele für erlebbare und lebendige Innenstädte, sagen die Wirtschaftsförderer. „Immer mussten die Kommunen im Rahmen der landesrechtlichen Vorgaben agieren. Da war oft schnelles und kreatives Handeln gefragt. Ich denke, das ist gelungen“, resümiert Suermann.

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