Große Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen Wasserschutzzone 1 für Besucher tabu

Wermelskirchen · An der Großen Dhünn-Talsperre gibt es immer wieder Menschen, die gegen geltendes Recht verstoßen. Dabei geht es um das Betreten der Schutzzone I, das Abbrennen von Feuer oder das Parken der Fahrzeuge.

 Die Große Dhünn-Talsperre ist nicht nur Trinkwasser-Talsperre, sie ist gleichzeitig auch ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Die Große Dhünn-Talsperre ist nicht nur Trinkwasser-Talsperre, sie ist gleichzeitig auch ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Foto: Wupperverband

Flora, Fauna und Talsperrenwasser sollen geschützt werden. Weil sich der April aber von der sonnigen und warmen Seite zeigte, zog es viele Menschen hinaus in die Natur und an die Talsperren. Wandern und Spazierengehen auf den öffentlichen Wegen ist an den Talsperren des Wupperverbandes mit den geltenden Abstandsregeln auch in Corona-Zeiten möglich.

„Generell verboten ist allerdings, die Wasserschutzzone 1 der Trinkwassertalsperren zu betreten“, teilt die stellvertretende Sprecherin des Wupperverbandes, Ilona Weyer, mit. Bei dem schönen Wetter der vergangenen Wochen und mit den Einschränkungen in der Freizeitgestaltung durch Corona, nehme aber aktuell der Andrang an den Talsperren deutlich zu – trotz des ausdrücklichen Verbots leider auch in dem sensiblen Bereich der Wasserschutzzone 1 der Großen Dhünn-Talsperre. „Mehrfach hat der Talsperrenbetrieb des Wupperverbandes Personen in der Wasserschutzzone 1 angetroffen. Diese Schutzzone ist ein 100 Meter breiter Streifen rund um die Große Dhünn-Talsperre“, berichtet die Sprecherin. Sie diene dem Schutz des Talsperrenwassers, das zu Trinkwasser aufbereitet wird. Gleichzeitig sei sie ein wertvoller Lebensraum und Rückzugsort für Tiere und Pflanzen. „Der Schutz dieses Naturraumes und der lebenswichtigen Ressource Wasser ist daher im Interesse aller Menschen und sollte auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten von allen beachtet werden“, appelliert Ilona Weyer.

Die Mitarbeiter des Wupperverbandes haben aus diesem Grund bei ihren Talsperrenkontrollen die Wasserschutzzone 1 besonders aufmerksam im Blick. Wenn sie dort Menschen antreffen, weisen sie die Personen darauf hin, dass dieser Bereich tabu ist. „Hier steht im Vordergrund, die Menschen zu sensibilisieren“, sagt Ilona Weyer. Daher appelliert der Wupperverband an alle Besucher, die Hinweise zu beachten und die Wasserschutzzone 1 nicht zu betreten. Außerhalb dieser Zone stehen umfangreiche Wanderrouten zur Verfügung. Wer die Nähe zum Wasser sucht, hat dazu die Möglichkeit an den Brauchwasser-Talsperren, zum Beispiel an der Bever-Talsperre oder an der Wupper-Talsperre.

Durch die Trockenheit kommt ein weiteres Problem hinzu: die Waldbrandgefahr. Einen Feuerwehreinsatz gab es nach Informationen des Wupperverbandes bereits in der Wasserschutzzone 1 der Großen Dhünn-Talsperre. Hier hatten Personen ein Feuer gemacht. Am darauf folgenden Wochenende wurden Personen beim Vorbereiten eines Lagerfeuers entdeckt. „Grundsätzlich gilt es, Waldbrände zu vermeiden. Im Wasserschutzwald der Schutzzone 1 kann ein außer Kontrolle geratener Brand besonders gravierende Folgen haben, bis hin zur Verschmutzung des Talsperrenwassers“, warnt die Sprecherin des Verbandes. Deswegen seien Feuer in der Schutzzone 1 keine Lappalie. Daher erstatte der Wupperverband bei diesen schwerwiegenden Verstößen auch auf jeden Fall Anzeige. Auch das Rauchverbot im Wald sei dabei zu beachten.

Durch die starken Besucherströme der vergangenen Wochen haben die Mitarbeiter des Wupperverbandes auch vermehrt Parkverstöße beobachtet. Durch das Abstellen von Autos außerhalb der Wanderparkplätze würden vermehrt Zuwegungen so blockiert, dass Rettungsfahrzeuge im Notfall nicht hätten passieren können. Der Feuerwehreinsatz zum Löschen des Lagerfeuers in der Schutzzone zeigt die Wichtigkeit der freien Zuwegung. Daher weist der Verband darauf hin, als Startpunkt für Wanderungen rund um die Große Dhünn die ausgewiesenen Parkplätze zu nutzen.

 Der Hinweis auf die Wasserschutzzone.

Der Hinweis auf die Wasserschutzzone.

Foto: Wupperverband

„Die Große Dhünn-Talsperre bietet ein einmaliges Naturerlebnis mit schönen Ausblicken, Tierbeobachtungen und Entspannung. Damit dies alle Besucher genießen können, ist Rücksichtnahme gegenüber der Natur und den Mitmenschen wichtig“, schreibt Ilona Weyer.

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