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Grundstücksmarktbericht Rhein-Berg 154 Häuser wechselten 2019 die Besitzer

Rhein-Berg/Wermelskirchen · Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Gutachterausschusses mehr Geschäfte abgeschlossen: Der Umsatz stieg um gut zehn Prozent auf 545 Millionen Euro. Vergleichsweise günstig ist eine gute Wohnlage in Wermelskirchen.

 Ein Luftbild von Wermelskirchen mit Blick auf den Loches-Platz und die Kölner Straße im Jahr 2003.

Ein Luftbild von Wermelskirchen mit Blick auf den Loches-Platz und die Kölner Straße im Jahr 2003.

Foto: Füllhase

Gute Wohnlagen in Wermelskirchen gehören nicht nur zu den günstigsten im Kreisgebiet, in der Nordkreisstadt wechselten auch die meisten Häuser ihre Besitzer. Das sind zwei Ergebnisse des Grundstücksmarktberichts 2020 des Gutachterausschusses für den Rheinisch-Bergischen Kreis. Der hat wieder das Marktgeschehen in der Region unter die Lupe genommen und analysiert.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2323 Verträge für Bauland, Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen unterschrieben. 2018 kamen 2109 Geschäfte zustande. Das bedeutet eine Steigerung von zehn Prozent. Für diese Geschäfte flossen etwa 545 Millionen Euro, was einem Zuwachs von etwa elf Prozent oder 52 Millionen Euro bedeutet. „Ein- und Zweifamilienhäuser machen mit 48 Prozent den Löwenanteil der Geschäfte aus“, erklärt der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Jörg Wittka. Der Grundstücksmarktbericht umfasst das gesamte Kreisgebiet mit Ausnahme der Stadt Bergisch Gladbach, für die ein eigener Gutachterausschuss bestellt ist. Dieser gibt die Verkäufe von bebauten und unbebauten Grundstücken, Eigentumswohnungen, land- und forstwirtschaftlichen sowie weiteren Flächen wieder.

Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser stieg von 184 auf 213, was einen prozentualen Anstieg von etwa 16 Prozent bedeutet. Dabei wurden 35 Millionen Euro umgesetzt. Dies stellt eine Steigerung von fast 17 Prozent dar. In Burscheid (46) wurden die meisten Baugrundstücke verkauft. Es folgen Wermelskirchen (36), Overath (31), Kürten (30), Leichlingen (27), Odenthal (22) und Rösrath (21).

Für ein Baugrundstück in einer guten Wohnlage mussten die Käufer in Rösrath mit einem durchschnittlichen Preis von 450 Euro/m² (2018: 410 Euro/m²) am tiefsten in die Tasche greifen. Es folgen, wie in den Vorjahren, Leichlingen mit 440 Euro/m² (400 Euro/m²) und Odenthal mit 410 Euro/m² (360 Euro/m²). Vergleichsweise günstig ist eine gute Wohnlage in der Gemeinde Kürten und der Stadt Wermelskirchen. Dort kostete der Quadratmeter für ein voll erschlossenes Grundstück jeweils 260 Euro/m².

Ein Anstieg ist ebenfalls bei den Verkäufen von Ein- und Zweifamilienhäusern festzustellen – und zwar um etwa neun Prozent. 2019 wurden 824 Vertragsabschlüsse registriert, im Vorjahr waren es noch 756. Die Umsätze stiegen auf 261,14 Millionen Euro – also um 19 Prozent gegenüber dem Wert von 219,2 Millionen des Vorjahres. Die Preise für gebrauchte freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen um zwölf Prozent, bei Doppelhaushälften um sieben Prozent.

Die meisten Häuser wechselten mit 154 (2018: 139) in Wermelskirchen den Besitzer. 147 (128) fanden in Rösrath neue Eigentümer. Danach folgen Overath (134/128), Leichlingen (116/118), Odenthal (106/84), Kürten (88/89) und Burscheid (79/87). Insgesamt wurden 640 Eigentumswohnungen verkauft und gekauft – 2018 waren es noch 573.

Der Geldumsatz in diesem Marktsegment ist dementsprechend von 93,6 Millionen Euro auf gut 102 Millionen Euro gestiegen, was einem Plus von etwa neun Prozent entspricht. Die Preise für wiederverkaufte Eigentumswohnungen kletterten um fast zwölf Prozent und die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen um 13 Prozent. Wer in Wermelskirchen lebt, möchte als Hauseigentümer auch dort bleiben. 153 private Käuferinnen und Käufer erwarben dort ein Ein- oder Zweifamilienhaus. 86 davon kamen aus Wermelskirchen selbst.

In Rösrath ist bei den 142 Geschäften zu erkennen, dass mit 48 neuen Besitzerinnen und Besitzern viele aus Köln stammen. 66 kamen aus der Sülztalstadt selbst. In den anderen Kommunen sieht es folgendermaßen aus: Leichlingen (114 Geschäfte/davon 51 Menschen aus der Stadt selbst), Overath (130/57), Burscheid (77/36), Odenthal (106/41) und Kürten (87/47).

Bezogen auf das komplette Kreisgebiet (ohne die Kreisstadt Bergisch Gladbach) kamen 58 Prozent der privaten Käuferinnen und Käufer von Baugrundstücken, Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungs- und Teileigentum aus den Städten und Gemeinden des Kreises. Das machte einen Anteil von 1218 Geschäften aus. Sechs Prozent – insgesamt 127 – der neuen Besitzerinnen und Besitzer kamen aus Bergisch Gladbach.

Menschen aus Köln investierten in 261 Fällen, was 13 Prozent der Geschäfte umfasste, in eine Immobilie oder ein Baugrundstück im Kreis. 166 Neu-Eigentümerinnen und Eigentümer aus Leverkusen erwarben Eigentum im Rheinisch-Bergischen Kreis – insgesamt acht Prozent des gesamten Volumens.

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