Herbsttagung in Dabringhausen Superintendent Demski geht im September 2020 in den Ruhestand

Dabringhausen · Kreissynode befasste sich mit der Zukunft der Kirche. Kollekte geht an EKD-Initiative zur Beschaffung eines Schiffes zur Seenotrettung von Flüchtlingen.

 Superintendent Hartmut Demski wird im September 2020 in den Ruhestand verabschiedet.   Foto: Privat

Superintendent Hartmut Demski wird im September 2020 in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Privat

Foto: Demski

(pd/tei.-) Wie spannend es ist, wenn man gemeinsam an neuen Ideen für die Kirche der Zukunft im Kirchenkreis Lennep arbeitet, erlebten die 90 Tagungsteilnehmer der Herbstsynode jüngst im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Dabringhausen. Superintendent Hartmut Demski (Wermelskirchen) teilte jetzt mit, dass nach einem bewegenden Abendmahlsgottesdienst mit Pfarrer Manfred Jetter eine Kollekte von knapp 500 Euro zusammenkam; sie geht an die EKD-Initiative zur Beschaffung eines Schiffes zur Seenotrettung von Flüchtlingen.

Die Kreissynode ist das Leitungsgremium des Kirchenkreises Lennep. Er vereint 17 evangelische Kirchengemeinden mit rund 65.000 protestantischen Christen zwischen Remlingrade und Dabringhausen, Hückeswagen und Burg.

Unter dem Motto „Aufbruch im Umbruch“ beschäftigte sich die Synode mit den Ergebnissen der Freiburger Kirchen-Studie. Danach wird sich allein die Mitgliederzahl der evangelischen Kirche bis 2060 in etwa halbieren. Ursache dafür sind zu knapp 50 Prozent im demografischen Wandel – also dem Überhang von Sterbefällen über die Geburten sowie dem Wanderungssaldo begründet. Mehr als die Hälfte des Mitgliederrückgangs könnte aber auf Tauf-, Austritts- und Aufnahmeverhalten beruhen. Wie man gerade an den letzten Stellschrauben positiv drehen kann, damit beschäftigten sich die Tagungsteilnehmer in neun Workshops am zweiten Tag der Synode. Einmal im Jahr zu einem großen Tauffest für große und kleine Täuflinge einladen; Jugendlichen verstärkt in die Gottesdienst-Gestaltung mit einbinden, die Kirchenmusik und den Religionsunterricht als wertvollen Schatz zu betrachten und die Social-Media-Aktivitäten der einzelnen Gemeinden weiter auszubauen, waren einige der Vorschläge.

Auch die anstehenden Beschlüsse zur zukünftigen Verteilung der Mittel aus Kirchensteuer und Finanzausgleich nahmen viel Raum ein. Ab dem Haushaltsjahr 2021 werden die Zahlungen aus Kirchensteuer und übersynodalem Finanzausgleich im Kirchenkreis zusammengelegt und gemeinsam nach einem gleichen pro-Kopf-Betrag ausgezahlt. Gleichzeitig tritt ein Ausgleichssystem in Kraft, das den Gemeinden des Kirchenkreises, die bei der pro-Kopf-Verteilung niedrigere Zuweisungen erhalten als nach dem alten System, Ausgleichszahlungen über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren zukommen lassen. Auch die derzeitige Umlage von 2,2 Prozent vom Kirchensteueraufkommen für den Finanzausgleich zwischen den Gemeinden wird ab dem Haushaltsjahr 2021 nicht mehr erhoben. Stattdessen wird ein „Fonds zur Förderung gemeindlicher Maßnahmen“ gebildet.

Superintendent Hartmut Demski lobte die Beschlüsse als „großen Schritt hin zu einer gerechteren Verteilung der Kirchensteuern im Kirchenkreis Lennep. „Hier wird das gemeinsame Ganze gestärkt“, freute sich der Superintendent, der am 25. September 2020 in den Ruhestand verabschiedet wird.

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