Weihnachts-Gottesdienste in Solingen Kirchen setzen auf kreative Lösungen

Solingen · Gefüllte Kirchen, deren Besucher festliche Lieder singen, andächtig dem Krippenspiel von Kindern folgen und sich anschließend herzlich die Hände schütteln – das wird es in diesem Jahr nicht geben.

 Wer Weihnachten in der Kirche feiern will, muss sich vorher anmelden.

Wer Weihnachten in der Kirche feiern will, muss sich vorher anmelden.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Gefüllte Kirchen, deren Besucher festliche Lieder singen, andächtig dem Krippenspiel von Kindern folgen und sich anschließend herzlich die Hände schütteln – das wird es in diesem Jahr nicht geben. Wo sonst bis zu 400 Menschen Christi Geburt feierten, werden es diesmal wohl nur 60 oder 70 sein. Um trotzdem möglichst viele Christen zu erreichen, gehen die Solinger Kirchen unterschiedliche Wege: „Wir freuen uns, dass die Gemeinden kreativ versuchen, die Botschaft zu Weihnachten unter diesen schweren Umständen dennoch erlebbar zu machen“, lobt Pressepfarrer Thomas Förster vom evangelischen Kirchenkreis. In dem sollen an den Festtagen mancherorts einfach mehr Gottesdienste stattfinden, um einer größeren Zahl an Menschen Platz zu bieten.

Andere Gemeinden wollen ihre Mitglieder an Heiligabend buchstäblich in Bewegung versetzen – mit im Freien gestalteten Stationen der Weihnachtsgeschichte, an denen Kirchgänger über mehrere Stunden verteilt vorbeiziehen können. „Natürlich steht alles unter dem Vorbehalt der genauen Regelungen“, sagt Förster. Hinzu kommen in den Kirchen beider Konfessionen wie gehabt auch Online-Gottesdienste.

Auf besondere Weise stimmen die katholischen Pfarrgemeinden St. Clemens und St. Johannes der Täufer vor allem ihre jungen Mitglieder auf das Fest ein: In 1000 verteilten „Wundertüten“ finden Kinder und ihre Familien für jeden Adventssonntag Texte und Bastelanleitungen für ihre eigene Krippe. Zum Heiligen Abend findet sich in den Tüten Material für eine Andacht zum Mitfeiern daheim. Ein Krippenspiel, das mangels Probenmöglichkeit wohl eher nicht „live“ in den Kirchen stattfinden wird, gibt es dann auf Youtube zu erleben – als „Stop-Motion-Film“ mit Legofiguren, an dem Diakon Georg Peters mit seinen Mitstreitern arbeitet. Gottesdienste im Familienkreis für die eigenen vier Wände plant auch die evangelische Kirche.

Wer sich den Kirchenbesuch nicht nehmen lassen will, muss sich anmelden. Infos gibt es auf den Internetseiten der katholischen Gemeinden (www.sebastian-solingen.de, www.kathsg.de und www.kath-sued.de) sowie für die evangelischen Kirchen (www.ekir.de/solingen).

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