Digitalsierungskompass Gute Noten bei Digitalisierungsvergleich

Solingen · Die Institute Prognos und Index haben untersucht, wie es um die Digitalisierung in NRW bestellt ist. Das Ergebnis: Während einige Großstädte bundesweit vorne mitspielen, gibt es gerade im ländlichen Raum erhebliche Probleme. Wir zeigen, wie es um Ihre Region bestellt ist.

Die Firma Codecentric in Ohligs, der 3-D-Druck im Höhscheider Gründer- und Technologiezentrum sowie die inzwischen mit Nachdruck betriebene Ausstattung von Schulen mit Computertechnik: Solingen hat in den zurückliegenden Jahren in Sachen Digitalisierung mächtig aufgeholt. Dies spiegelt sich mittlerweile auch im sogenannten Digitalisierungsatlas wider, den das Forschungsinstitut Prognos jetzt im Auftrag der Rheinischen Post erstellt hat. Unter 53 Kreisen sowie Großstädten in NRW belegt die Klingenstadt mit Rang 14 einen Platz im vorderen Bereich des Rankings.

Untersucht worden waren zum Beispiel die jeweiligen Arbeitsmärkte, die Informations- und Technologiebranche (IKT) in den einzelnen Orten sowie die Infrastruktur, die diesen Unternehmen in den Kreisen beziehungsweise in den Städten zur Verfügung steht. Eine Herangehensweise, die nach Überzeugung der Solinger Wirtschaftsförderung durchaus Sinn ergibt – zumal sich in den angesprochenen Bereichen in der Klingenstadt während der zurückliegenden Jahre vieles getan hat.

„Da wären etwa die Investitionen in den Schulen sowie das Ziel, den Breitbandausbau voranzutreiben“, sagte nun Frank Balkenhol, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderung. Allerdings, so Balkenhol, bedeuteten diese Anstrengungen keinesfalls, dass sich die Verantwortlichen fortan auf den sprichwörtlichen Lorbeeren ausruhen dürften. Denn tatsächlich ist Solingen nicht die einzige Kommune, die auf Digitalisierung setzt. „Auch andere Städte im Umland gehen diesen Weg“, betonte Balkenhol.

Das wird besonders auffällig, wenn Solingen mit dem benachbarten Kreis Mettmann verglichen wird. Dieser rangiert im Digitalisierungsatlas NRW-weit auf Platz sieben und damit noch einmal einige Ränge vor der Klingenstadt. Wobei vor allem augenfällig ist, dass in Sachen Arbeitsmarkt eine klare Diskrepanz besteht. Während Mettmann nämlich in diesem Teilbereich als Sechster durchs Ziel geht, reicht es für Solingen lediglich zu Rang 25 – was wiederum bedeutet, dass es Hightech-Firmen zwischen Ohligs und Mitte vergleichsweise schwerer fallen dürfte, innerhalb der Stadtgrenzen geeignete Mitarbeiter zu finden.

Besser schneidet Solingen hingegen bei der IKT-Branche selbst sowie in Sachen Infrastruktur ab. Hier stehen im Digitalisierungsatlas für Nordrhein-Westfalen die Platzierungen 15 beziehungsweise 16. Womit die direkten Nachbarstädte Remscheid und Wuppertal zumindest beim Branchenvergleich hinter sich gelassen werden.

Das gilt auch für das Gesamtranking, bei dem Wuppertal auf dem 15. und Remscheid auf dem 18. Rang landen. In der Gegenüberstellung zu den drei Siegern Köln (1.), Düsseldorf (2.) und Bonn (3.) haben allerdings alle drei bergischen Großstädte noch Luft nach oben. Tendenziell schlechter schneiden hauptsächlich ländliche Regionen ab. Die landesweit „Rote Laterne“ hält der ostwestfälische Kreis Höxter.

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