Absage von Prinzenbesuch in Rheinberg Kein Karneval für Kinder – Eltern sind bitter enttäuscht

Rheinberg · Weil die Stadt Rheinberg den Besuch des Prinzen mit einer kleinen Abordnung in Kindergärten und Grundschule in der Pandemie als unpässlich erklärt hat, haben Elternvertreter einen offene Brief geschrieben.

 Der Prinz der Rhinberkse Jongens, Noah Geerkens, kommt nicht in  Kindergarten und Grundschule. Das macht nicht nur Kinder unfroh.

Der Prinz der Rhinberkse Jongens, Noah Geerkens, kommt nicht in  Kindergarten und Grundschule. Das macht nicht nur Kinder unfroh.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Tief enttäuscht haben die Eltern des Kindergartens und der Grundschule St. Peter sowie des katholischen Kindergartens St. Marien in Budberg auf die Nachricht aus dem Stadthaus reagiert, dass es nun auch für die Kinder „keine Chance auf einen Hauch von Karneval“ geben wird. Das haben die Elternvertreter der drei Einrichtungen Britta Birkholz (Schulpflegschaft St. Peter), Ann-Kathrin Fischer (Elternbeirat Kita St. Peter) und Ines Kurek (Elternbeirat Katholische Kita St. Marien) in einem Brief an die Redaktion geschrieben.

Dabei sei doch schon alles geplant gewesen. Doch die Stadt habe die Besuche einer kleinen Abordnung von vier Personen aus Reihen der Rhinberkse Jonges, inklusive des amtierenden Prinzen, ausdrücklich als „unerwünscht“ bezeichnet und deren Absage begrüßt, schreiben die Elternvertreter.

Jeder möge für sich beurteilen, so die drei Frauen, ob die Aussagen aus dem Stadthaus „einem Verbot für den Karnevalsverein“ gleichkomme. Alle geplanten Besuche hätten unter freiem Himmel stattfinden sollen, „ohne Eltern, nur Kinder und Personal und selbstverständlich unter Einhaltung aller geltenden Maßnahmen der Corona-Schutzverordnung“. Auf Anfrage bei Bürgermeister Dietmar Heyde nach den Gründen für die Entscheidung hätten die Eltern zwar eine ausführliche Rückmeldung erhalten. „Eine Antwort mit einer schlüssigen Erklärung, die wir auch unseren fragenden Kindern geben können, bleibt die Stadt bis heute schuldig“, heißt es da. Eine weitere Nachfrage sei dann ohne Antwort geblieben.

„Da sind es wohl wieder einmal in dieser Pandemie die Kinder, die das Nachsehen haben“, so die bittere Klage. Deren eigens für den Prinzen einstudierten Tänze und Aufführungen und die selbst gebastelte Orden würden nun keine Beachtung finden. „Von den enttäuschten Gesichtern und den bohrenden Fragen einmal abgesehen“, so die Elternvertreter.

So würden die Rheinberger Kinder auch diesmal nichts von der schönen Karnevalstradition kennenlernen, die die Stadt unter anderem auch auszeichne. „Dabei hätten sie den Prinzen gerne einmal gesehen, um zu wissen, dass er Federn trägt und keine Krone“, so die Mütter.

Da müssten die Kinder dann wohl auf Bildern aus den „Brauchtumszonen“ dieses Landes etwas über Karneval lernen. Vielleicht werde dort Kindern, Eltern und Personal von Kitas und Schulen mehr zugetraut, Karneval auch in Pandemiezeiten verantwortungsvoll zu feiern. Die Enttäuschung sitzt sehr tief.

(bp)
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