Vertretung für in Rheinberg lebende Migranten Beirats-Gründung erst im Sommer

Rheinberg · Migranten sollen Rheinberger mit Migrationshintergrund in dem Gremium vertreten. Die Stadt geht bereits auf Menschen zu, die für die Arbeit in Frage kommen könnten.

 Ein Foto von der Eröffnung einer interkulturellen Woche in Rheinberg.

Ein Foto von der Eröffnung einer interkulturellen Woche in Rheinberg.

Foto: Stadt Rheinberg

Die Rheinberger Sozialdezernentin Iris Itgenshorst geht davon aus, dass sich die Gründung eines Migrationsbeirates noch bis Mitte des Jahres hinziehen wird. Die Stadt gehe bereits jetzt gezielt auf Multiplikatoren aus dem betreffenden Personenkreis zu, zudem seien Politiker gebeten worden, ebenfalls aktiv zu werden. „Aber“, so Iris Itgenshorst, „wir haben Corona, das macht die Sache nicht einfacher.“ Wenn wenig Veranstaltungen stattfinden, sei es schwierig, an die Menschen heranzukommen.

Bereits in seiner Sitzung vom 9. November 2021 hat der Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren sich mit der Bildung eines Beirates für zugewanderte Menschen befasst. Vorausgegangen war ein Antrag der Grünen. Der Ausschuss hatte die Verwaltung beauftragt, den Beirat zu bilden. Weil noch Änderungswünsche bestanden, wurden die Richtlinien noch nicht festgelegt. Erst der Rat beschloss die Satzung im Dezember. Einig war man sich darin, dass der künftige Beirat sich selbst einen Namen geben soll.

 Rheinbergs Sozialdezernentin Iris Itgenshorst.

Rheinbergs Sozialdezernentin Iris Itgenshorst.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Aufgabe des neuen Beirates soll sein, die Anliegen der in Rheinberg lebenden Menschen zu vertreten, die zugewandert sind. Er soll Anregungen, Vorschläge, Veranstaltungen und Projekte zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der betroffenen Menschen beisteuern und ihre gesellschaftliche Teilhabe in allen Bereichen der Kommunalpolitik stärken. Er soll als Ansprechpartner für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Rheinberg deren Interessen und Bedürfnisse aufgreifen, bündeln und koordinieren und Integration als eine gegenseitige Verantwortung aller Menschen in Rheinberg auch politisch fördern. Einer Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund soll entgegengewirkt werden. Auch gehe es darum, Chancengleichheit zu fördern, Diskriminierung und Rassismus entgegenzuwirken und die Potentiale von Migranten zu fördern.

Beiräte haben allerdings nur beratende Stimme. Das Gremium soll zehn Mitglieder haben.

In Rheinberg gab es viele Jahre lang einen Ausländerbeirat. Der im Jahr 2009 verstorbene Kabir Chaled war von 1996 bis 2000 dessen erster Sprecher, später folgten ihm dann Sevdanur Akyüz und Mine Muyan. Der Beirat war gefragter Ansprechpartner für viele Rheinberger, deren Wurzeln in anderen Ländern und Kontinenten lagen. Es wurden beispielsweise Feste organisiert, bei denen sich die Menschen besser kennenlernten. Offiziell aufgelöst worden ist das Gremium offenbar nie. Aber irgendwann stellte es seine Arbeit ein. In Rheinberg leben nach Angaben der Stadt mehr als 2000 Menschen mit Migrationshintergrund.

(up)
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