Rassismus - aktuelle News und Infos

Rassismus - aktuelle News und Infos

Foto: dpa/Uli Deck

Rassismus

„Go vegan!“ – wieso nicht die Reichweite für relevante Themen nutzen?
„Go vegan!“ – wieso nicht die Reichweite für relevante Themen nutzen?

Tessa als Veganerin im Dschungel„Go vegan!“ – wieso nicht die Reichweite für relevante Themen nutzen?

Meinung · Umgang mit Sexismus, Veganismus, Rassismus: Das RTL-Format „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ ist erwachsen geworden – und längst kein reines Trash-TV mehr. Welche Debatten 2023 am Lagerfeuer zu erwarten sind. Und warum das gut so ist.

Workshops für anti-rassistisches Schreiben
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Monheim IntegrationskonzeptWorkshops für anti-rassistisches Schreiben

Annika Dotor de Pradas berichtet über bereits umgesetzte Maßnahmen aus dem Integrationskonzept: Kulturinstitute beziehen mehr diverse Dozenten ein. Die Bücherei scannt ihren Bestand nach möglicherweise diskriminierenden Inhalten. 

Anklage wegen Beleidigung nach Kopftuch-Spruch
Anklage wegen Beleidigung nach Kopftuch-Spruch

Prozess in DüsseldorfAnklage wegen Beleidigung nach Kopftuch-Spruch

„Sind wir hier in Anatolien?“ Das soll eine ältere Dame gerufen haben, als mehrere Frauen mit Kopftüchern in einen Linienbus stiegen. Im Prozess geht es nun um Rassismus-Vorwürfe, Beleidigung und eine mögliche Körperverletzung.

Rentnerin nach Kopftuch-Spruch wegen Beleidigung angeklagt
Rentnerin nach Kopftuch-Spruch wegen Beleidigung angeklagt

Rassismus-Vorwurf in NeussRentnerin nach Kopftuch-Spruch wegen Beleidigung angeklagt

Ein Seniorenpaar muss sich nach einem Vorfall in einem Neusser Bus wegen Rassismus-Vorwürfen vor Gericht verantworten. Zudem soll eine Frau mit einem Regenschirm geschlagen worden sein.

Möglichkeiten für den Schulwechsel
Möglichkeiten für den Schulwechsel

SchulwechselMöglichkeiten für den Schulwechsel

Serie · Für Eltern und Kinder der vierten Klassen steht bald der Wechsel an eine weiterführende Schule an. Informieren Sie sich hier, welche Möglichkeiten es gibt.

Bundesregierung plant mehr Beschwerdestellen
Bundesregierung plant mehr Beschwerdestellen

Kampf gegen RassismusBundesregierung plant mehr Beschwerdestellen

Bei der Bekämpfung von Rassismus in Deutschland gibt es laut der Integrationsbeauftragten Reem Alabali-Radovan (SPD) noch viel zu tun. Ihr Lagebericht zeige, dass viele Menschen in Deutschland Alltagsdiskriminierung erleben müssten. CDU-Chef Merz wirft sie vor, solche Anfeindungen noch zu schüren.

Wettbewerb gegen Rassismus noch bis zum 16. Januar
Wettbewerb gegen Rassismus noch bis zum 16. Januar

Wirtschaft im Kreis KleveWettbewerb gegen Rassismus noch bis zum 16. Januar

Keine Chance für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit: Azubis und Berufsschüler, die sich im Kreis Kleve gegen Diskriminierung einsetzen, sind preisverdächtig. Es werden Projekte gesucht, die sich für ein solidarisches Miteinander im Job engagieren.

„Vielfalt ist für Gladbach eine große Chance“
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Zusammenleben und Konflikte„Vielfalt ist für Gladbach eine große Chance“

Interview · Die neue Vorsitzende des Integrationsrats Hanife Yildirim, dessen aktuelle Geschäftsführerin Céline Örenc und ihre Vorgängerin Michaela Morschhoven sprechen über das Zusammenleben in der Stadt, Rassismus und Jugendbanden.

Gewerkschaft NGG lobt Preis für Zivilcourage aus
Gewerkschaft NGG lobt Preis für Zivilcourage aus

Langenfeld/MonheimGewerkschaft NGG lobt Preis für Zivilcourage aus

Die Gewerkschaft NGG lobt einen Preis für Aktionen gegen Rassismus aus. Schüler und Azubis aus dem Kreis Mettmann können sich beteiligen.

Ideen gegen Hass und Hetze
Ideen gegen Hass und Hetze

Kreis MettmannIdeen gegen Hass und Hetze

Der Wettbewerb „Gelbe Hand“ für Berufsschüler und Azubis läuft bis 16. Januar. Der Slogan: „Mach meinen Kumpel nicht an.“ Das sind die Beweggründe für die Aktion.

Umtiti geht nach Beleidigungen unter Tränen vom Platz
Umtiti geht nach Beleidigungen unter Tränen vom Platz

Lazio-Fans sorgen für RassismusskandalUmtiti geht nach Beleidigungen unter Tränen vom Platz

US Lecce gewinnt bei Lazio Rom nach einem Rückstand noch mit 2:1. Der Sieg des Aufsteigers wird jedoch zur Nebensache: Lazio-Fans beleidigen Lecces Samuel Umtiti und Lameck Banda rassistisch. Das Spiel wird unterbrochen, Umtiti reagiert emotional.

Diskussion über den Umgang mit Silvester-Krawallen
Diskussion über den Umgang mit Silvester-Krawallen

Angriffe auf EinsatzkräfteDiskussion über den Umgang mit Silvester-Krawallen

Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht ist eine Debatte über Migration und Rassismus entbrannt. Welche Konsequenzen müssen folgen?

Erster legaler Cannabis-Shop in New York eröffnet
Erster legaler Cannabis-Shop in New York eröffnet

Marihuana als GenussmittelErster legaler Cannabis-Shop in New York eröffnet

In New York ist die erste legale Verkaufsstelle für Marihuana zum Freizeitgebrauch eröffnet worden. Bei der Vergabe der Handelslizenzen spielt auch Wiedergutmachung eine Rolle.

„Rassismus hat viele Gesichter“
„Rassismus hat viele Gesichter“

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Ein neues Banner erinnert an ein offenes und respektvolles Miteinander – auch an der Schule. Die dauerhafte Kooperation des Gymnasiums mit dem BDKJ steht unter dem Motto „Kein Ort für Rassismus“. Dies wird jetzt weiter mit Leben gefüllt.

Aufruf der Bürgermeisterin: Spende statt Böller
Aufruf der Bürgermeisterin: Spende statt Böller

Wohltätige Aktion in MettmannAufruf der Bürgermeisterin: Spende statt Böller

Auch in diesem Jahr ruft die Bürgermeisterin Sandra Pietschmann zur wohltätigen Silvester-Aktion auf. Drei unterschiedliche Projekte sollen mit dem Geld unterstützt werden.

Formel 1 schränkt politische Botschaften von Fahrern ein
Formel 1 schränkt politische Botschaften von Fahrern ein

Strafen drohenFormel 1 schränkt politische Botschaften von Fahrern ein

Lewis Hamilton und Sebastian Vettel haben die Formel-1-Bühne auch für Botschaften abseits des Motorsports genutzt. Der Automobil-Weltverband hat nun seine Regularien dazu überarbeitet.

Bayern verurteilt rassistische Kommentare gegen Coman
Bayern verurteilt rassistische Kommentare gegen Coman

Anfeindungen nach WM-FinaleBayern verurteilt rassistische Kommentare gegen Coman

Kingsley Coman ist nach dem verlorenen WM-Finale und seinem Fehlschuss vom Elfmeterpunkt rassistisch beleidigt worden. Rückendeckung erhielt er vom FC Bayern München.

Wenn der König das Tanzbein schwingt
Wenn der König das Tanzbein schwingt

Charles tanzt mit Holocaust-ÜberlebendenWenn der König das Tanzbein schwingt

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Wie sich eine Gesellschaft moralisch selbst täuschen kann
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WissensdrangWie sich eine Gesellschaft moralisch selbst täuschen kann

Meinung · Was als anständig gilt, hängt vom historischen Kontext ab. Das hat Konsequenzen für die Grausamkeit im Ukraine-Krieg aber auch für das, was wir heute für rassistisch oder sexistisch halten.

„Das birgt einiges an Sprengstoff“
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Duisburg Institut forscht zu Rechtsextremismus„Das birgt einiges an Sprengstoff“

Die Verbindung von Reichsbürgern und Rechtsextremisten zu neuen Netzwerken ist in ihrer Vorgeschichte schon länger nachvollziehbar. Für die Experten des Instituts für Sprach-und Sozialforschung kam dies nicht überraschend. Sie halten die Entwicklung für gefährlich.

Royals „traurig“ nach Netflix-Doku von Harry und Meghan
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Laut MedienberichtenRoyals „traurig“ nach Netflix-Doku von Harry und Meghan

Wut und Enttäuschung dominieren in Großbritannien nach den ersten Folgen der Netflix-Doku „Harry & Meghan“ - das gilt angeblich auch für die Royals. Kommt es nun zum endgültigen Bruch des Paares mit der königlichen Familie?

Menschenrechte – das große Thema am Moltke
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„Schule ohne Rassismus“ in KrefeldMenschenrechte – das große Thema am Moltke

Der Amnesty-Truck stoppte im Rahmen des Briefmarathons in Krefeld. „Ich erlebe oft, dass Mädchen und junge Frauen sich bei Menschenrechtsthe­men viel interessierter zeigen“, so Kontaktlehrer Martin Bir­kenbach.

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Am Donnerstag startete auf Netflix die Doku-Serie „Harry & Meghan“. Doch in den ersten drei Episoden der auf sechs Teile angelegten Produktion ging es – verglichen mit der Aufregung, die zwei Trailer im Vorfeld ausgelöst hatten – verhältnismäßig zahm zu.

Was bedeutet Rassismus?

Wer an wenige äußeren Merkmale einer Gruppe von Personen bestimmte Charaktereigenschaften knüpft, der ist mit ziemlicher Sicherheit ein Rassist. Aber was ist das eigentlich - Rassismus? Ist nicht das Wort bereits rassistisch? Schließlich unterstellt der Begriff, dass es unterschiedliche Rassen innerhalb der Spezies Homo Sapiens gebe. Da das biologisch nicht der Fall ist, hat bereits der Terminus einen faden Beigeschmack.

Rassismus besitzt neben seiner abgrenzenden Natur zudem stets eine abwertende Komponente. Eine Gruppe ist in den Augen eines Rassisten besser, klüger oder ehrlicher als eine andere. Begründet wird dies mit Stereotypen, die gesellschaftlich bereits im kollektiven Gedächtnis verankert sind und immer wieder den Weg in den aktuellen Interdiskurs finden - und zwar mittels der Verwendung einer bestimmten rassistischen Sprache. Beispiele dafür sind das typische "Neger", ein abwertender Begriff für Menschen mit dunkler Hautfarbe, der aus der Zeit der Sklaverei und des Kolonialismus stammt. Oder "Nafris", also nordafrikanische junge Männer, denen nachgesagt wird, grundsätzlich "deutsche Frauen" belästigen zu wollen. Oder "Asylant", ein rassistischer Begriff, der in Deutschland Asylsuchende abwerten soll. Diese Sprache markiert dabei Menschen, die zu einer bestimmten Gesellschaftsgruppe gehören sollen, in besonders abwertender Weise und bereitet damit den Boden für non-verbale Diskriminierung, die sich letztlich auch in Gewalttaten äußern kann. Oder wie es der Migrationsrat Berlin/Brandenburg in seiner Broschüre "Institutioneller Rassismus: Ein Plädoyer für deutschlandweite Aktionspläne gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung" ausdrückt: "Rassismus ist tief in den Köpfen verankert. Rassismus drückt sich in Sprache und Denkstrukturen aus und manifestiert sich im Aufbau und Ablauf deutscher Behörden und anderer Organisationen.

Rassismus ist eine Normalität, die von der weißen deutschen Öffentlichkeit immer noch weitestgehend verleugnet wird. Eine Normalität, in der Menschen in ein „Wir“ und „Ihr“ unterteilt und mit unterschiedlichen Rechten ausgestattet werden. Eine Normalität, in der die eine Gruppe, auch ohne 'explizite böswillige' Absicht, von der Abwertung der als anders markierten Gruppe profitiert. Einer Normalität, in der das deutsche „Wir“ als Weiß, christlich-säkular, aufgeklärt, modern und entwickelt imaginiert wird und den als patriarchal, traditionell, muslimisch-fundamentalistisch und unterentwickelt imaginierten Schwarzen Menschen und People of Color gegenübergestellt wird."

Welche Formen von Rassismus gibt es?

Rassismus begegnet uns in vielen Formen. Es muss nicht immer plumpe rechte Gewalt sein, die sich gegenüber Minderheiten entlädt. Aber der Weg dorthin scheint oft vorgezeichnet. Wie gesehen hält Rassismus Einzug in unsere Sprache, aber er bestimmt auch diverse Gewohnheiten. Menschen, die aufgrund ihrer Abstammung, Herkunft oder ihrer Religion Probleme bei der Wohnungs- Schul- oder Arbeitssuche haben, werden ebenso rassistisch diskriminiert wie Personen, die aufgrund ihres Aussehens und ihrer vermeintlichen Herkunft häufiger von der Polizei verdächtigt werden, eine Straftat begangen zu haben (Racial Profiling). Bei diesen Problemen spricht man von institutionellem Rassismus.

Ein besonders schlimmes Beispiel hierfür waren die neun zwischen 2000 und 2006 begangenen Morde an durch den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) an Menschen mit Migrationshintergrund. Die Polizei ermittelte zunächst ausschließlich in eine Richtung. Man ging davon aus, dass der oder die Täter aus dem Umfeld der Opfer stammten. Die Bezeichnung "Döner-Morde" machte ab 2005 in der Medienlandschaft die Runde. Im April 2006 wurde sie auch von der Deutschen Presseagentur (dpa) übernommen und von sämtlichen großen überregionalen Tageszeitungen aufgegriffen.

Dass man die Begriffe "Türken" und "Döner" gleichsetzt, ist bereits eine Abwertung. Dass die Menschen hinter der Bezeichnung verschwinden, ist bereits eine klare Diskriminierung. Dazu kommt die stigmatisierende Ermittlungspraxis der "Soko Bosporus", einer rassistisch betitelten Sondereinheit der Polizei, die nicht davor zurückschreckte, zur Tarnung tatsächlich eine Dönerbude zu betreiben. Dass man die Familien der Opfer damit stigmatisierte, dass man sich ausschließlich auf eine bestimmte ethnische Gruppe fokussierte, lässt auch den Migrationsrat Berlin/Brandenburg zu einem vernichtenden Urteil gelangen: "Jahrelang konnte eine mörderische Verflechtung aus Neonazis und Sicherheitsorganen ungestört ihr Unheil treiben, ohne dass nach rechtsextremen, rassistischen Hintergründen ermittelt wurde. Die Angehörigen der Opfer mussten den in Deutschland vorherrschenden Rassismus mit dem Verlust von geliebten Menschen bezahlen und eine massive Diffamierung und Entmenschlichung durch die Ermittlungen und Berichterstattung erdulden. Nichtsdestotrotz mussten nach Bekanntwerden der rassistischen Motive eine offizielle Entschuldigung sowie die Diskussion um eine Entschädigung der Hinterbliebenen - also das absolute Mindestmaß im sensiblen Umgang mit den Angehörigen der Opfer - von Vertreter_innen von People of Color erst eingefordert werden", schreibt Bürgerrechtler Biplap Basu. Dass diese Form der institutionellen Diskriminierung, die man auch als strukturellen Rassismus bezeichnet, in vielen teilen der Welt vorherrscht, wurde auch durch den den Todesfall des Afroamerikaners George Floyd in den USA international zu einem Politikum. Die strukturelle Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung, die in diesem Fall wohl zu einem extremen Einsatz rassistischer Polizeigewalt geführt hat, in deren Folge George Floyd gestorben ist, führte weltweit zu einem Aufschrei, zu Protesten und einer neuen Debatte um latenten Rassismus in Sprache, Politik, Medien und Kultur.

Wo findet Rassismus statt?

Rassismus findet überall statt. Ob räumlich ganz offensichtlich in "Ghettos", ob in sprachlichen Bezeichnungen wie "Negerkuss" oder in behördlichen Kontrollen aufgrund von Äußerlichkeiten. Die Häufung ist von Region zu Region unterschiedlich und hängt auch vom Bildungsgrad und kulturellen Hintergrund der jeweiligen Bevölkerung ab.

Die alltägliche Diskriminierung bestimmter Gruppen muss nicht immer zu rassistischer Gewalt führen, ist aber in den meisten Fällen für die Betroffenen ein Teil ihres Lebens. Und sie findet an vielen Orten statt. In Schulen, an Arbeitsstätten oder anderen öffentlichen Orten. Eugene Boateng, deutscher Schauspieler mit Wurzeln in Ghana beschreibt die Erfahrungen seiner Jugend in Deutschland so: "Mein gesamter Alltag ist Rassismus gewesen. Tagtäglich hat man das gemerkt. In der Schule, im Supermarkt, überall. Anfänglich geht man aggressiv damit um, weil man ständig ungerecht behandelt wird. Ich habe aber mittlerweile gelernt, Unterschiede zu machen. Wenn mir jemand im Supermarkt hinterherläuft, weil er denkt, ich klaue etwas, dann lache ich darüber. Klarer Rechtsradikalismus ist hingegen etwas anderes. Man hat mittlerweile das Gefühl, dass die Gesellschaft sich teilt. Ich habe schon vor 20 Jahren dafür gekämpft, dass dieser Rassismus aufhört, dass stattdessen Respekt unser Handeln bestimmt. Aber heute Morgen habe ich mit meiner Schwester telefoniert. Sie wurde als „Niggerin“ beschimpft, weil sie eine Mutter darauf ansprach, warum die ihrem Kind verbieten würde, mit meiner Nichte zu spielen."

Was wird gegen Rassismus unternommen?

In der Theorie besteht ohnehin so ziemlich überall Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) soll in Deutschland dafür sorgen, dass "Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität“ verhindert werden. Doch allein die falsche, ja rassistische, Verwendung des Begriffs "Rasse" zeigt schon, dass auch die Legislative im demokratischen Deutschland in die Rassismus-Falle tappen kann. Dennoch sind viele Gesellschaften über Instrumente wie Erziehung oder politische Bildung, Internationale Wochen gegen Rassismus oder Kulturfeste immer noch damit beschäftigt, die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft oder Religion zu verhindern.

Viele Netzwerke, Institutionen und Programme beschäftigen sich mittlerweile mit dem Phänomen Rassismus. In den Schulen ist demokratische Bildung Pflicht, doch auch hier muss immer wieder nachgebessert werden. Vorurteile werden am besten dadurch entkräftet, dass man sich mit ihnen auseinandersetzt. Organisationen wie Amnesty International, der "Nationale Aktionsplan gegen Rassismus" der Bundesregierung oder die Amadeu Antonio Stiftung klären in Deutschland über die Möglichkeiten auf, Rassismus, unmittelbare Diskriminierung ebenso wie mittelbare Diskriminierung von benachteiligten Gruppen langfristig abzuschaffen. Die wohl wirksamste Methode, um gegen Hass, Ausgrenzung und Alltagsrassismus vorzugehen, ist eine eher direkt soziale - so viele möglichst verschiedene Menschen wie möglich kennen zu lernen.