Radrennen im Landschaftspark Duisburg-Nord 24 Stunden auf der Mountainbike-Piste

Rheinberg · Das gemischte Team „Die 4 Muskelkater“ fährt beim Radrennen am Samstag im Landschaftspark Duisburg-Nord mit. Die Devise: Dabei sein ist alles.

 Die vier Muskeltiere und ihre Betreuer (sitzend von links): Christian Borghs, Regina Braciak, Michael Sänger, Dominique Jahns, dahinter die Betreuer Daniel Jahns (links) und Martin Niß.

Die vier Muskeltiere und ihre Betreuer (sitzend von links): Christian Borghs, Regina Braciak, Michael Sänger, Dominique Jahns, dahinter die Betreuer Daniel Jahns (links) und Martin Niß.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Sie sind ein Team, sind ein Herz und eine Seele, und sie wollen dieses Gemeinschaftserlebnis vom ersten bis zum letzten Moment auskosten: „Die 4 Muskelkater“ aus Rheinberg, Moers und Kamp-Lintfort fahren am Samstag, 3. August, beim 24-Stunden-Mountainbike-Rennen im Landschaftspark Duisburg-Nord mit. Ein Riesen-Event ist das, es findet zum 15. Mal statt und soll dieses Mal etwas ganz Besonderes sein. Denn der Landschaftspark feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

„Die 4 Muskelkater“ sind eigentlich sechs. Vier Fahrer und zwei Betreuer gehören der Mannschaft an. Michael Sänger (40) aus Millingen, Christian Borghs (38) aus Millingen, Dominique Jahns (39) aus Moers und – als einzige Frau – Regina Braciak (45) aus Borth gehen mit ihren dickbereiften Rädern an den Start im Landschaftspark. Martin Niß (36) aus Kamp-Lintfort sowie Daniel Jahns (37) aus Moers machen den technischen Support. Das bedeutet: Sie flicken Reifen und Ketten, verarzten kleine Blessuren und sorgen vor allem dafür, dass der richtige Fahrer zum richtigen Zeitpunkt in der Wechselzone zur Verfügung steht und den jeweils fahrenden Kollegen ablösen kann.

Michael Sänger und Christian Borghs haben das Rennen vor einiger Zeit als Besucher erlebt und waren begeistert. „Das Feeling war sagenhaft“, erinnert sich Sänger, „deshalb haben wir sofort gesagt: Da melden wir uns beim nächsten Mal an.“ Und zwar schnell, denn die Startplätze sind heiß begehrt und schnell vergriffen. Rund 1500 Teilnehmer werden auch in diesem Jahr wieder mitfahren, verteilt auf Zweier-, Vierer- und Achter-Teams und – aufgepasst, das ist kein Witz: Solofahrer. „Es gibt tatsächlich Fahrer, die 24 Stunden allein auf der Piste sind“, sagt Regina Braciak, die als einzige aus dem seit knapp drei Jahren bestehenden Team zum ersten Mal dabei ist und sich entsprechend freut. „Wir machen das aus Spaß, es geht uns einfach nur darum, dabei zu sein“, sagt sie.

Um 12 Uhr mittags geht es los, um 12 Uhr mittags des nächsten Tages ist Schluss. Gewonnen hat das Team, das die meisten Runden nachweisen kann. Einmal vom Start bis zum Ziel sind 7,7 Kilometer. „Dafür brauchen wir 20 bis 24 Minuten“, erzählt Dominique Jahns. „Schließlich gibt es mit dem Monte Schlacko die höchste Erhebung mit 70 Höhenmetern. Das geht ganz schön auf die Knochen“, ergänzt der Fahrer.

Wer wann und wie lange fährt, können die Teams selbst festlegen. Die Muskelkater bauen ein Zelt auf, in dem sich die Fahrer ausruhen können, wenn sie nicht an der Reihe sind. Nachts zu fahren, das wissen die Mountainbiker aus Erfahrung, hat den Vorteil, dass es kühler ist. „Dafür kommt meistens morgens zwischen 3 und 4 Uhr der tote Punkt“, so Daniel Jahns. Und nur wer vollkonzentriert fährt, habe eine Chance, wie die Fahrer wissen. Unebenheiten, Baumwurzeln und natürlich viele andere Teilnehmer um sich herum, alles das muss man im Blick und auf dem Schirm haben. Regina Braciak: „Man fährt da nicht wie auf Fliesen, da geht es über Stock und Stein. Und da gibt es natürlich auch mal Stürze.“ Helmpflicht rund um die Uhr, Lichtpflicht von 20 bis 6 Uhr, das sind zwei der Regeln, die die Fahrer zu beachten haben. Und es gibt auch Strafrunden.

Wer mitfährt, freut sich natürlich, wenn viele Zuschauer am Streckenrand stehen und für Stimmung sorgen. Viele wissen das und sind Jahr für Jahr dabei, sorgen zum Beispiel für Musik an der Strecke. Michael Sänger: „Jeder kann kommen, der Eintritt ist frei.“

Der schönste Moment dürfte für alle Teilnehmer die Zieleinfahrt sein. Wer der vier Muskelkater das sein wird, lässt sich nicht vorhersagen. „Wir werden auf jeden Fall alle dabei sein“, sagt Regina Braciak. Auf die Frage, ob das Team danach noch feiern geht, folgt sechsfaches Gelächter: „Nein, auf keinen Fall, danach wird geschlafen“, sagt Christian Borghs. „Denn dann waren wir locker 36 Stunden auf den Beinen. Und am besten ist, wenn man sich montags danach frei nimmt.“

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