Unternehmen Fleisch für den Hund vom Susmannshof

Rheinberg-Orsoy · Holger Tissen verkauft in dem umgebauten Orsoyer Bauernhof erfolgreich Nahrung für fleischfressende Haustiere.

 Holger Tissen in der alten Milchkammer des historischen Susmannshofs. Dort stehen die Gefriertruhen seiner Tierfutter-Handlung.

Holger Tissen in der alten Milchkammer des historischen Susmannshofs. Dort stehen die Gefriertruhen seiner Tierfutter-Handlung.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Den meisten Orsoyern dürfte der Susmannshof an der Binsheimer Straße, neben dem Evangelischen Alten- und Pflegeheim gelegen, ein Begriff sein. Der Hof von Bauer Susmann, der hier von 1913 bis 2000 gelebt hat, existierte schon um 1900 und hat zwei Kriege überstanden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zwar getroffen, doch zirka fünf Jahre später bauten die Orsoyer das Gebäude mit vereinten Kräften und gemeinsam wieder auf.

1992 hat Familie Susmann den Hof verkauft. Das Altenheim Orsoy kaufte das Gebäude, verlagerte eine Zeitlang seine Verwaltung dorthin, bis diese komplett nach Duisburg-Beeck ausgelagert wurde, wo der Träger Evangelische Altenhilfe GmbH Duisburg seinen Sitz hat.

Vor zwei Jahren nun hat Holger Tissen (49) den Hof in Orsoy gekauft. „Ich fing an zu renovieren, um hier einzuziehen“, erzählt er im RP-Gespräch. Dann sei ihm die Idee gekommen, ein Geschäft für Barf-Futter in dem Gehöft zu eröffnen. So was habe in der Umgebung gefehlt, wie der Hundebesitzer aus eigener Erfahrung wusste. „Barfen ist eine besonders gesunde und natürliche Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere. Primär werden aber Hunde so gefüttert“, erklärte Tissen. Barf orientiere sich an Fressgewohnheiten von Wildtieren. Insbesondere Wölfe seien das Vorbild zur Fütterung. Die Rationen setzen sich aus rohem Fleisch, Innereien und Knochen zusammen. Obst- und Gemüse ergänze das Futter. Für Hunde ist der Gang durch das Geschäft schwer. Denn es liegt ein besonderer Duft in der Luft, der den vierbeinigen Schnuppernasen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Überall stehen Kisten und Regale, prall gefüllt mit naturbelassenen Kauartikeln in allen Variationen.

Das Schlaraffenland für Hunde hat der Orsoyer in den ehemaligen Milchstall des Susmannshofs eingebaut. Derzeit finden Hundebesitzer auf rund 40 Quadratmetern auch einige Kühltruhen, in denen sich tiefgefrorene Barf-Leckereien befinden. Der Futterhof werde in Orsoy gut angenommen, berichtet Holger Tissen. „Barfen liegt zurzeit sehr im Trend. Viele Hundebesitzer wollen ihre Tiere gesund und natürlich ernähren“, so der Geschäftsinhaber. Nicht nur Orsoyer suchen den Susmannshof auf, sondern immer mehr Barf-Fans von außerhalb, etwa aus Moers oder Duisburg. „Das Angebot spricht sich natürlich herum, da es in der Umgebung von Orsoy nur sehr wenige Futterhandlungen gibt, die Vergleichbares anbieten.“

Holger Tissen will nach und nach expandieren. Bis zu 100 Quadratmeter plane er ein. Platz biete das große Gehöft schließlich ausreichend. Und irgendwie schließe sich der Kreis, meint Tissen. Ein landwirtschaftlicher Betrieb erzeuge Naturprodukte für Menschen. Naturprodukte gebe es nun ja auch wieder, aber eben für Vierbeiner.

Holger Tissen führt das Geschäft an der Binsheimer Straße 36 mit seiner Lebensgefährtin Tanja Schade.

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