Ein Vorbild für grüne Infrastruktur NRW-Umweltministerin lobt Duisburger Landschaftspark

Duisburg · NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser besuchte den Landschaftspark Nord und informierte sich über Gewässer und Pflanzenvielfalt.

 Der Duisburger Landschaftspark Nord ist ein herrliches Fleckchen Natur.

Der Duisburger Landschaftspark Nord ist ein herrliches Fleckchen Natur.

Foto: Thomas Berns

Mit dem Aufruf „Grüne Infrastruktur“ will die Landesregierung in der Metropolregion Ruhr nachhaltige Verbesserung der Klima- und Umweltbedingungen ausbauen und stärken. Als ehemaliger Industriestandort hat der Landschaftspark Duisburg-Nord einen Vorbildcharakter. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) machte sich beim Besuch auf dem Gelände des früheren Eisenhüttenwerks und des heutigen Freizeit- und Erholungsraums selbst ein Bild.

Begleitet wurde sie unter anderem von Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband. Parkleiter Ralf Winkels und Egbert Bodmann, verantwortlich für das Flächen- und Gebäudemanagement, übernahmen die Führung. Winkels präsentierte zunächst ein paar Zahlen: „Der Park ist 180 Hektar groß. Wir haben im Jahr rund 1,2 Millionen Besucher und in diesem Jahr feiern wir unseren 25. Geburtstag.“ Die Ministerin zeigte sich an manchen Stellen beeindruckt von dem Wandel.

Am Haupteingang des Parks begann die Führung. Der Weg führte unter den Hochöfen hindurch auf den Bunkervorplatz, wo sich zwei Klärbecken befinden. Zum Wassersystem im Landschaftspark erklärte Bodmann: „Wir sammeln unser Oberflächenwässer. Es wird zu den Becken gepumpt und von dort weitergeleitet in den Klarwasserkanal der Emscher.“ Ein paar Meter davon entfernt, besichtigte Heinen-Esser dann den abgeschlossenen Umbau des einst schmutzigen Gewässers aus nächster Nähe. „Aus der Alten Emscher, die früher Abwasser führte, ist mittlerweile ein attraktives Gewässer geworden, das sogar Fischereiqualität erreicht hat“, sagte Paetzel. Anschließend erläuterte Winkels, dass der Landschaftspark auch für Dreharbeiten von TV-Produktionen wie der erfolgreichen Krimiserie „Babylon Berlin“ genutzt wird. Auf dem Weg zum Stadtrandgarten bewunderte Ursula Heinen-Esser den landschaftlichen Kontrast zwischen Industrievegetation und gestalteten Flächen. Im gepflegten und bepflanzten Stadtrandgarten angekommen sagte Egbert Bodmann: „Das hier ist ein attraktiver Standort für Leute, die sich für intensive Gartennutzung interessieren.“

Wie sehr der Landschaftspark Duisburg-Nord mittlerweile über eine große Artenvielfalt verfügt, darüber informierte Peter Keil von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, die seit 2005 mit einer Zweigstelle im Gebäude der ehemaligen Probeentnahme zu finden ist. Die Mitarbeiter kümmern sich vor allem um die wissenschaftliche Datenerhebung zur Pflanzen- und Tierwelt. „Wir finden hier unglaublich viele Arten, die aus der landwirtschaftlichen Nutzung weitestgehend verschwunden sind“, so Keil. Auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte leben allein mehr als 450 Arten von Blütenpflanzen.

Nach dem fast einstündigen Rundgang zog die NRW-Umweltministerin ein positives Fazit: „Im Landschaftspark sieht man wie belastete Flächen zu attraktiven Orten der ‚Grünen Infrastruktur’ entwickelt werden können. Der Park macht die Metropole Ruhr noch attraktiver und ist international anerkannt als gelungenes Nachnutzungskonzept.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort