Solidarität mir der Ukraine Familie aus Charkiw ist gut in Alpen angekommen

Alpen · Erschöpft, aber wohlbehalten hat die Familie nach ihrer Flucht vor dem Krieg in der Ukraine Alpen erreicht. Christian Lommen, der ihnen eine Wohnung mietfrei zur Verfügung stellt, sprach von einer ergreifenden ersten Begegnung.

Bei der Herrichtung der Wohnung in Alpen haben zahlreiche Menschen geholfen. Nun ist das Familie aus Charkiw eingezogen, und die ist dankbar.

Bei der Herrichtung der Wohnung in Alpen haben zahlreiche Menschen geholfen. Nun ist das Familie aus Charkiw eingezogen, und die ist dankbar.

Foto: Lommen

Die vierköpfige Familie aus Charkiw an der Grenze der Ukraine zu Russland ist am Dienstagabend wohlbehalten in Alpen angekommen. Unterdessen wartete Wolfgang Stoppa auf dem Kastanienhof am Mittwochmittag noch auf die Ankunft der Mutter mit ihren drei Töchtern.

Christian Lommen, der der Familie seine Wohnung im Haus an der Haag-/Rathausstraße mietfrei zur Verfügung gestellt hat, sprach von einer ergreifenden ersten Begegnung. Den Menschen habe man die Erschöpfung nach der tagelangen Flucht vor den Bomben der russischen Armee angesehen. Aber er habe auch tiefe Dankbarkeit gespürt, hier willkommen zu sein.

„Ich musste mit den Tränen kämpfen“, sagte der Elektromeister, nachdem er die Familie begrüßt hatte – eine Frau mit ihrem Mann, der sechsjährigen Tochter sowie der Oma. „Anfangs waren sie sehr schüchtern, fast ängstlich“, so Lommen. Aber als das Mädchen, das im Alter seiner Tochter sei, das Spielzeug gesehen habe, habe ein Lächeln die Trauer in den Augen überstrahlt. Die Erwachsenen hätten Freude und Dankbarkeit erkennen lassen, wie man sich um sie sorge.

Bei einer heißen Kartoffelsuppe sei das Eis ein wenig gebrochen worden, auch wenn die Sprachbarriere natürlich groß sei. Arthem, der Maler aus der Ukraine mit Betrieb in Duisburg, der auch die Flüchtlinge auf dem Gestüt in Bönning-Rill betreut (wir berichteten), habe als Dolmetscher über die sprachliche Klippe hinweggeholfen, so Lommen. Den Handwerksmeister hat beeindruckt, dass der Mann in der Ukraine „ganz normal als Autoverkäufer gearbeitet hat“. Er habe eine große Nähe gefühlt. „Das ist ja so, als wenn ich von jetzt auf gleich meine Heimat verlassen müsste, weil es hier zu gefährlich ist. Unvorstellbar“, versuchte Lommen seine Gefühle in Worte zu fassen.

Jetzt müsse die Familie „erst mal in Ruhe ankommen“. Christian Lommen hat mit der Flüchtlingshilfe Kontakt aufgenommen, die sich kümmern wolle. Auch Arthem habe zugesichert, die behördlichen Dinge zu regeln, die nun anstehen. „Damit wäre ich überfordert“, gestand Lommen; er steht aber bereit, wenn Probleme gelöst werden müssen.

(bp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort