Tischtennis Auf eigene Kosten zur WM

Holzbüttgen · Holzbüttgens Venezolaner Jan Medina spielt in Budapest um Tischtennis-Krone.

 In Düsseldorf sammelte Jan Medina (l.) im vergangenen Jahr bereits WM-Erfahrung.   Foto: -rust

In Düsseldorf sammelte Jan Medina (l.) im vergangenen Jahr bereits WM-Erfahrung. Foto: -rust

Foto: Jens Rustemeier

Die Chinesen sind die großen Favoriten, auch die Deutschen Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska wollen weit vorne landen. Für Jan Medina, der die Farben seines Heimatlandes Venezuela vertritt, ist es schon eine besondere Ehre, bei den Besten der Besten dabei zu sein, wenn vom 21. bis 28. April in der ungarischen Hauptstadt Budapest die Tischtennis-Weltmeisterschaften ausgetragen werden.

„Die Weltmeisterschaft ist kein normales internationales Turnier. Hier hat man die einmalige Chance, gegen die besten Spieler aus den verschiedensten Ländern der Welt anzutreten, die man noch nie zuvor gesehen hat. Aus diesem Grund muss man dafür vorbereitet sein, von Anfang an auf höchstem Niveau spielen zu können“, sagt Medina, der aktuell bei der DJK Holzbüttgen eine Traumbilanz von 13:0-Spielen im mittleren Paarkreuz der Oberliga vorzuweisen hat. Vor zwei Jahren bei der Heim-WM in Düsseldorf musste er sich noch in allen Partien geschlagen geben. Das soll sich in Ungarn ändern: „Mein Ziel ist es, zumindest einen Sieg mit nach Hause zu nehmen, im Einzel wie im Doppel.“

Im Doppel tritt er mit seinem Mannschaftskollegen Cecilio Correa aus Venezuela an. „Wir haben vor einer Woche bei den südamerikanischen Meisterschaften zusammen gespielt und wir sind bis zum Viertelfinale gekommen. Wir verstehen uns ganz gut am Tisch und unsere Spielweisen harmonieren sehr gut miteinander. Ich denke, wir werden ein gutes Niveau zeigen“, sagt Medina, der aufgrund der politisch-ökonomischen Krise in seinem Heimatland keine Unterstützung vom venezolanischen Verband erhält. „Das bedeutet, dass ich den Flug von 200 Euro genauso wie die Anmeldungsgebühr von 50 Euro selber zahle.“ Medina muss zum Glück nicht alle Kosten selbst tragen. Für jeweils zwei Damen und zwei Herren jedes Landes übernimmt der Internationale Tischtennis-Verband (ITTF) die Kosten für Unterkunft und die Verpflegung. Venezuela hätte unter den politischen Umständen gar keine Spieler zur WM entsandt, da die finanziellen Mittel es nicht ermöglicht hätten. Nur weil Medina und auch sein Landsmann Cecilio Correa, der in Spanien lebt, sich dazu bereit erklärt haben, die Organisation und die Finanzierung selbst zu tragen, ist der Start in Ungarn überhaupt möglich.

Für Medina ist es eine Ehrensache und er ist stolz darauf, als Botschafter seines Landes bei den Weltmeisterschaften dabei zu sein: „Für mich ist eins der schönsten Gefühle im Leben, wenn ich Tischtennis mit dem Namen meines Landes auf dem Trikot spielen darf.“ Gegen wen Medina in Budapest spielt, wird erst kurzfristig vor dem Turnierstart ausgelost. Die ersten Spiele sind für Sonntag angesetzt.

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