Jüchen Junge Union vor Neustart

Jüchen · Lutz Lienenkämper will am 13. Mai für die CDU in den Landtag. Gestern startete er im Jüchener Haus Katz den inoffiziellen Wahlkampf für den Wahlkreis Rhein-Kreis Neuss III. In Jüchen formiert sich eine neue "Junge Union".

Jüchen: Junge Union vor Neustart
Foto: Berns, Lothar

Einen solchen Start in den Landtagswahlkampf wird Lutz Lienenkämper selten erleben: Gestern konnte der designierte Landtagskandidat der CDU im Jüchener Haus Katz den politischen Nachwuchs begrüßen — fünf Aktive, die die "Junge Union" wieder aufbauen wollen.

 Sebastian Heckhausen (Foto oben, l.) und David Baust gehören zu den Initiatoren der neuen Jungen Union, die Lutz Lienenkämper gestern besuchte.

Sebastian Heckhausen (Foto oben, l.) und David Baust gehören zu den Initiatoren der neuen Jungen Union, die Lutz Lienenkämper gestern besuchte.

Foto: Baum

Mit Blick auf das Wahlergebnis im Saarland sprach Lienenkämper von einem positiven Impuls auch für die NRW-CDU: "Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass Umfragen eben keine Ergebnisse sind."

In Jüchen steht die Junge Union mit Sebastian Heckhausen (18), Philip von der Heyde (16), David Baust (15), Chris Popowski (15) und Jason Wiese (18) vor einem Neustart. "Wir wollen uns im Herbst offiziell gründen", sagen die Jugendlichen. Zuvor steht oben auf der "Zu erledigen"-Liste: Neue Mitglieder werben. Vor einigen Jahren war den Jüchener Christdemokraten der Nachwuchs ausgegangen. Heute engagieren sich Jugendliche in unterschiedlichen Formen in der Politik.

Die SPD etwa geht in Jüchen einen anderen Weg der Jugendarbeit: "Im Gemeindeverband Jüchen sind nicht viele im Juso-Alter bis 35 Jahre", sagt SPD-Chef Holger Tesmann. "Um eine größere Gruppe zu bilden, haben sich die Jungsozialisten aus Jüchen, Grevenbroich und Rommerskirchen zum Südkreis zusammengeschlossen." Die Jüchener FDP verfügt dagegen über 18 Aktive, Bianca Rosendahl führt die "Jungen Liberalen".

Die lange Debatte um Bundespräsident Christian Wulff, jetzt die Auflösung des Landtags — das können Gründe sein, der Politik den Rücken zu kehren. Doch: "Politikverdrossenheit ist keine Lösung", sagt Jason Wiese.

Was die künftigen JU'ler tun: Sie kommunizieren über "Facebook", gestalten eine eigene Internetpräsenz. Unterstützer gibt es viele, von JU-Kreisvorsitzenden Florian Merker über Fraktionschef Norbert Esser bis hin zu Stefan Heckhausen, Chef des CDU-Ortsverbands Bedburdyck und Vater von Sebastian. Der 18-Jährige will sich vor Ort engagieren: "Bundespolitik hat oft wenig sichtbare Auswirkungen auf Jugendliche und ihr Umfeld. Wenn es aber um die Fahrradabstellpätze vor der Schule oder um einen Skater-Park geht, dann sind sie direkt betroffen."

Auch Lutz Lienenkämper, früher aktiv bei der JU in Meerbusch, bot Hilfe an. Er selbst will nach seiner Nominierung als CDU-Kandidat am Freitag die Wahlkampf-Strategie absprechen, ehe es nach Ostern losgeht: "Der Wahlkampf wird kurz, aber hart."

(NGZ/rl)
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