2. Handball-Bundesliga Dormagener können Pause gut gebrauchen

Dormagen · Nach der Niederlage des TSV Bayer in Schwartau steht wegen der anstehenden Länderspiele ein Wochenende ohne Meisterschaftsbetrieb an. Zeit, um sich auf die enorm wichtige Heimpartie in der kommenden Woche vorzubereiten.

 Dormagens Patryk Biernacki im Duell mit Nils Conrad, der einst auch mal das Tor des Neusser HV hütete.

Dormagens Patryk Biernacki im Duell mit Nils Conrad, der einst auch mal das Tor des Neusser HV hütete.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Ganz war der Ärger von Dusko Bilanovic am Dienstag noch nicht verflogen. Der Trainer der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen hat nur wenig Verständnis dafür, dass der VfL Lübeck-Schwartau am Samstag auch die zweite Bitte nach einer Verlegung des Heimspiels gegen die Chemiestädter abwies. Denn kurz vor der Abfahrt hatte sich im Abschlusstraining auch noch Aron Seesing am Daumen verletzt, so dass sich die am Freitag schon schlimme Personallage noch weiter zuspitzte.

„Wir würde so eine Anfrage nicht stellen, wenn wir nicht in einer Notlage wären. Aus unserem Kader waren aber sieben Spieler verletzt und zwei sind angeschlagen mitgefahren“, meinte Bilanovic, der seine Mannschaft wieder exzellent einstellte. Dennoch hieß es am Ende 21:26 (10:9). „Ich habe mir so sehr gewünscht, dass die Mannschaft trotz der großen Probleme gewinnt“, betonte der TSV-Coach. Unmöglich war das nicht, denn mit einer konzentrierten Angriffsleistung und sehr guter Arbeit in der Abwehr stellte sein Team in der ersten Spielhälfte die Gastgeber vor große Probleme. Insbesondere Schwartaus Halblinker Matej Klima verzweifelte an der TSV-Defensive und Torwart Martin Juzbasic. Sechs Treffer von Ante Grbavac sowie je zwei von Patrick Hüter und Patryk Biernacki, der die meiste Zeit auf Halbrechts aushelfen musste, bescherte Dormagen zur Pause sogar eine 10:9-Führung.

Dann kam es aber wie in den drei Punktspielen zuvor, nach dem Seitenwechsel konnte Dormagen sein Niveau nicht halten. Nachdem ein plötzlicher Anstieg der Fehlerquote dazu geführt hatte, dass aus zwischenzeitlichen 13:11- (36.) und 14:13-Führungen ein 15:17-Rückstand (43.) wurde, machte sich im weiteren Verlauf auch die fehlende Kaderbreite bemerkbar. Die Gastgeber setzten sich durch einige leichte Gegenstoßtore entscheidend ab. „Aber ich kann meine Mannschaft nur loben, sie hat sehr tapfer gekämpft“, meinte Bilanovic, der jetzt froh ist, dass die Länderspielpause ein freies Wochenende bedeutet. Zeit, um die Wunden zu lecken und sich ganz gezielt auf das wichtige Heimspiel am Freitag, 12. November, gegen den ThSV Eisenach vorzubereiten. „Dann müssen wir eine kleine Serie starten, um da unten rauszukommen“, meinte Bilanovic mit Blick auf den vorletzten Tabellenplatz, den Bayer nach acht Spielen belegt.

Immerhin, die Daumenverletzung von Aron Seesing stellte sich „nur“ als Verstauchung heraus und nach drei Regenerationstagen fürs Team können am Donnerstag wohl die vorige Woche erkrankten André Meuser und Fynn Johannmeyer wieder ins Training einsteigen. Auch der am Sprunggelenk verletzte Jakub Sterba macht Fortschritte. Ein wenig Sorgen bereitet den Dormagenern allerdings noch die Abstellung von Patrick und Ian Hüter, die mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft am Freitag und Samstag auf Luxemburg treffen. Spielmacher Ian Hüter hatte gegen Schwartau nach einer Muskelverletzung sein Comeback gefeiert, aber über starke Fersenschmerzen geklagt. Der TSV nutzt die Pause auch, um sich wegen der immer noch schwierigen Personallage weiter nach einem Torwart und einem Rückraumspieler umzuschauen. „Wir gucken, ob etwas machbar ist. Das muss aber wirtschaftlich und spielerisch passen“, sagte Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV.

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