2. Handball-Bundesliga Teil eins der Dormagener Endspielserie

Dormagen · Die ernüchternde Niederlage von Bayers Zweitliga-Handballern beim TV Großwallstadt war eine Zäsur. Danach riefen die TSV-Verantwortlichen den Abstiegskampf aus. Am Freitag daheim gegen Emsdetten sollten unbedingt Punkte her.

 Beim TSV Bayer Dormagen wären sie froh, wenn Torwart Martin Juzbasic am Freitag gegen Emsdetten wieder solche Parade zeigen könnte.

Beim TSV Bayer Dormagen wären sie froh, wenn Torwart Martin Juzbasic am Freitag gegen Emsdetten wieder solche Parade zeigen könnte.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Beim TV Emsdetten können sie wahrscheinlich gut nachvollziehen, wie sich die Kollegen beim TSV Bayer Dormagen gerade fühlen. Schließlich ist der nächste Gegner der Chemiestädter am Freitag (19.30 Uhr) im TSV-Bayer-Sportcenter so etwas wie ein Dauergast in der Abstiegszone der 2. Handball-Bundesliga. Vergangene Saison schafften die Münsterländer erst am letzten Spieltag durch einen überraschenden Auswärtssieg beim VfL Lübeck -Schwartau den Sprung auf den rettenden 16. Tabellenplatz.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, riefen die TSV-Verantwortlichen nach der ernüchternden 26:36-Niederlage im Kellerduell beim TV Großwallstadt offiziell den Abstiegskampf aus. „Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel“, meinte TSV-Coach Dusko Bilanovic. Wahrscheinlich auch, um bei allen Beteiligten die Sinne zu schärfen. Angesichts des noch mal stärker gewordenen Bundesliga-Unterhauses hatten sie beim TSV zwar schon vor der Saison darauf hingewiesen, dass es zunächst darum gehe, sich möglichst schnell von der Abstiegszone abzusetzen, ehe wieder eine einstellige Platzierung angepeilt werden könne. Doch dass die Mannschaft dann so rasant in den Abstiegsstrudel gerät, damit haben sie bei Bayer wohl auch nicht in ihren grausamsten Alpträumen gerechnet. Das war auch schlechterdings unmöglich. Denn so viele Personalprobleme, wie sich seit Saisonbeginn am Höhenberg angehäuft haben, können in keiner Kaderplanung einkalkuliert werden. Auch vor der so wichtigen Partie gegen Emsdetten, das aktuell mit zwei Spielen mehr fünf Pluspunkte Vorsprung auf Dormagen hat, droht sich die personelle Lage eher wieder zu verschlechtern. Denn Spielmacher Ian Hüter und der Halbrechte André Meuser wurden in Großwallstadt hart angegangen und nahmen beide Blessuren mit in die Heimat. Hinter ihren Einsätzen am Freitag stehen zumindest dicke Fragezeichen. Und es sieht auch nicht so aus, als würde es bis Freitag mit der angestrebten Verpflichtung eines neuen Rückraumspielers aus dem Ausland etwas werden. Seit Mitte voriger Woche wartet Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV, auf eine Freigabe des abgebenden Vereins. „Wir haben die Gespräche wieder aufgenommen, warten aber noch auf neue Erkenntnisse“, erklärt Barthel.

Ein Lichtblick ist dagegen, dass Martin Juzbasic als Nummer eins zwischen den Pfosten, der in Großwallstadt wegen einer schweren Infektion nicht dabei sein konnte, am Mittwoch erstmals wieder mittrainieren konnte. Wenn er bis Freitag wieder fit ist, würde er zusammen mit dem jungen Finnen Joonas Klama das Torhüter-Duo bilden. Den 21-Jährigen hatten die Dormagener erst Ende voriger Wochen ganz kurzfristig vom Erstligisten Bergischer HC ausgeliehen, weil ihre Nummer zwei Christian Simonsen nach einer Daumen-OP noch länger ausfällt. Egal, wer bei den Gastgebern gegen Emsdetten im Tor steht, er braucht die Unterstützung der Defensive, die gegen Großwallstadt nicht zu ihrer gewohnten Klasse fand. „Wir profitieren normalerweise von unserer guten Abwehrarbeit. Aber die permanenten Umstellungen wirken sich auch dort aus, es geht Sicherheit verloren“, sagt Dusko Bilanovic, der aber trotz der misslichen Lage nicht die Zuversicht verliert. Er ist sicher, dass die Mannschaft zu alter Stärke zurückfindet, wenn sich die personelle Lage wieder bessert. „Wir verstecken uns nicht und machen unseren Job. Abgerechnet wird erst im Juni nächsten Jahres. Und dann werden wir über dem Strich stehen.“ Auf diesem Weg würde ein Sieg gegen Emsdetten schon mal gutes Stück weiterhelfen.

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