2. Handball-Bundesliga Dormagen geht in Eisenach die Luft aus

Dormagen · Für die Zweitliga-Handballer des TSV war die personelle Lage beim Aufstiegskandidaten in Thüringen noch schlechter, als vor dem Spiel befürchtet. Nach einem guten Start reichte es hinten raus nicht, um etwas Zählbares mitzunehmen.

Lucas Rehfus musst gegen Eisenach auch im Innenblock ran.

Lucas Rehfus musst gegen Eisenach auch im Innenblock ran.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Es ist zum Haareraufen. Die Lage beim Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen erinnert stark an die Hinrunde der vergangenen Saison. Damals verabschiedete sich ein Spiel nach dem anderen wegen Verletzung oder Krankheit, mit dem Ergebnis, dass die Dormagener so tief in den Abstiegsstrudel gerieten, dass es letztlich sogar Trainer Dusko Bilanovic den Job kostete. Auch gegen Ende der Hinrunde der laufenden Saison nahmen die Ausfälle zu, doch was sich seit der Wintervorbereitung abspielt, nimmt immer dramatischere Züge an. Vor der 22:27 (11:11)-Niederlage am Mittwoch beim Aufstiegsanwärter ThSV Eisenach war die personelle Lage noch schlimmer, als im Vorfeld befürchtet.

Abgesehen davon, dass Kapitän Patrick Hüter weiter wegen eines Infekts erwartungsgemäß nicht einsatzfähig war, wurde auch der zweite Kreisläufer Aron Seesing nach seiner Muskelverletzung bei der Heimniederlage gegen Balingen nicht rechtzeitig fit. Zudem meldete sich der Halbrechte André Meuser mal wieder nicht spielbereit, dieses mal wegen Erkältungssymptomen, und Joshua Reuland saß zwar auf der Bank. kam aber wegen Leistenbeschwerden nicht zum Einsatz. So war TSV-Coach Matthias Flohr von Beginn an zu Experimenten gezwungen. Am Kreis, wo die Hauptverantwortung auf den Schultern des gerade erst 18 Jahre alt gewordenen Jan-Christian Schmidt lag, versuchte er es neben dem noch jüngeren Frederik Sondermann zum Beispiel auch mit Rückraumspieler Mislav Grgic. Zudem bildeten zum Beispiel die Spieler Schmidt, Alexander Senden und Lucas Rehfus im Wechsel einen Innenblock, der so vorher noch nie zusammen gespielt hatte. „Die Jungs haben es super gemacht. Aber wenn du es permanent mit Janis Schneibel, einem der besten Spieler der Liga zu tun bekommst, wird es irgendwann schwer“, sagte Matthias Flohr. Zunächst konnte er aber beobachten, wie seine Mannschaft einen super Start in die Partie erwischte. „Da hat die Abwehr in Zusammenarbeit mit dem Torwart sehr gut funktioniert, und im Angriff haben wir viele Zweikämpfe gewonnen“, erklärt Flohr. Ergebnis war, dass seine Mannschaft in einer torarmen ersten Hälfte bis zum 11:7 (26.) durch Jan-Christian Schmidt ständig vorne lag. Doch dann kam erstmals ein Bruch ins Spiel, zwei technische Fehler und zwei Fehlwürfe ermöglichten den Gastgebern, bis zur Pause auszugleichen, eine Sekunde vor dem Pausenpfiff fiel das 11:11.

Ein Tiefschlag, der seine Wirkung nicht verfehlte. Nach der Pause gelang es den Gastgebern, unterstützt von einer Umstellung von einer 5:1- auf eine 6:0-Deckung, sich nach und nach abzusetzen. „Wir haben zu lange gebraucht, uns darauf einzustellen. Hinten raus wurde es besser, aber dann war es zu spät“, sagte Flohr zu zweiten Halbzeit. Immerhin bewiesen seine Mannen Kampfgeist und kamen nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand (18:22, 53.) durch einen Treffer von Jaka Zurga noch mal auf 21:23 (56.) ran. Weil dann die Dormagener zweimal an Johannes Jepsen scheiterten, während sich die Gastgeber dreimal in Folge treffesicher zeigten, war die Partie in der 59. Minute beim 26:21 durch Peter Walz endgültig entschieden. Viel Zeit zur Erholung bleibt den Dormagenern, die erst am frühenDonnerstagmorgen wieder am Höhenberg waren, nicht. Die englische Woche endet am Samstag mit dem Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim.

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