Krieg in der Ukraine Auch bei den Elephants ist Basketball nicht alles

Grevenbroich · Der Krieg in der Ukraine geht an den Korbjägern aus der Schlossstadt natürlich nicht spurlos vorbei. Anton Zraychenko bringt Verwandte in Sicherheit.

 Basketball spielt im Leben von Anton Zraychenko (24) im Moment nicht die Hauptrolle.

Basketball spielt im Leben von Anton Zraychenko (24) im Moment nicht die Hauptrolle.

Foto: Michael Ritters

Der Abschied aus der Basketball-Regionalliga ist für die NEW‘ Elephants seit Mittwoch wieder ein ganzes Stück nähergerückt. Da setzte sich nämlich der direkte Konkurrent SV Haspe 70 mit 100:88 beim überraschend anfälligen Tabellenzweiten bringiton Ballers Ibbenbüren durch und vergrößerte damit seinen Vorsprung auf das Schlusslicht auf acht Punkte. Der wäre für Grevenbroich in den vier noch ausstehenden Partien zwar grundsätzlich aufzuholen, doch weil auch der direkte Vergleich für Haspe spricht, geht da nix mehr für die Schützlinge von Trainer Ken Pfüller. Selbiges gilt für die BBA Hagen.

Bliebe Herten. Auch die Löwen haben acht Zähler mehr auf ihrem Konto, müssen aber am 26. März noch gegen die Elephants ran. Und das müsste passieren: Herten gewinnt bis zum Schluss kein Spiel mehr. Grevenbroich schlägt die Löwen nach der 89:104-Niederlage im Hinspiel daheim mit mehr als 15 Punkten Differenz, sichert sich damit den direkten Vergleich und schließt die Saison mit vier Siegen ab. Weil sich das nicht nur sehr theoretisch anhört, sondern auch eher unwahrscheinlich ist, hat sich der Coach vor der Partie am Samstag (18.30 Uhr, Sporthalle der Fachhochschule Deutz) beim Tabellendritten Deutzer TV mit anderen Dingen beschäftigt. So hat er beim aktuellen Personal schon mal vorsichtig angefragt, ob Bereitschaft bestünde, die Ochsentour durch die 2. Regionalliga mitzumachen. Mit bescheidenem Erfolg: „Ich hatte das Gefühl, dass die meisten nächste Saison lieber weiter in der 1. Regio spielen wollen.“ An der Zielsetzung des ehemaligen Zweitligisten ändert das freilich gar nichts. Pfüller: „Mit dem entsprechenden Etat, der es uns erlaubt, auch mal den ein oder anderen Überzeugungs-Euro einzusetzen, wollen wir einen Kader zusammenstellen, mit dem wir nach dem Wiederaufstieg auch in der 1. Regionalliga spielen können.“

Darüber verliert der Coach indes nicht den Blick fürs Wesentliche. So hat er den aus der Ukraine stammenden Anton Zraychenko fürs Training freigestellt, damit der 24-Jährige an der Grenze zu Polen Kriegsflüchtlinge aus seiner Verwandtschaft in Empfang nehmen kann, um sie ins sichere Deutschland zu holen. Diese Tour hat er bereits zweimal gemacht. In Deutz will der Ex-Leverkusener aber für Grevenbroich auflaufen. Das Hinspiel gewannen die Elephants mit 79:70.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort