Nach dem Aus für die Rheinische Fachhochschule in Remscheid Kritische Fragen zu Projekt in alter Grundschule

Honsberg · Der Traum vom Hochschulstandort Remscheid ist seit dem Frühjahr erst einmal ausgeträumt. Nach einem knapp dreijährigen Engagement kündigte die Rheinische Fachhochschule (RFH) Köln im April an, in Remscheid keine Präsenzveranstaltungen mehr anzubieten.

In diesem Gebäude war die Rheinische Fachhochschule untergebracht. Jetzt sollen dort Azubis der Stadt ausgebildet werden.

In diesem Gebäude war die Rheinische Fachhochschule untergebracht. Jetzt sollen dort Azubis der Stadt ausgebildet werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

40 Studenten in den Studiengängen BWL und Produktionstechnik waren zu diesem Zeitpunkt in Remscheid eingeschrieben und wurden in den Räumen der früheren Grundschule Honsberg in der Martinstraße unterrichtet.

Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, wird die Schule auch zukünftig für die Ausbildung genutzt. Für gute sechs Millionen Euro Investitionskosten soll am Honsberg das Remscheider Ausbildungs- und Trainingszentrum (RATZ) entstehen, in dem die Stadt ihre Fachkräfte von morgen ausbildet. Sie verspricht sich von diesem Schritt nicht nur einen Imagegewinn, sondern hofft, damit dem Fachkräftemangel begegnen zu können. Aktuell, so heißt es in einer Vorlage für die Politik, klafft zwischen dem Bedarf an Auszubildenden und den tatsächlich eingestellten Kollegen ein Delta von fast 100 Personen.

Teile des Rates waren über diese Pläne im Vorfeld offenbar nicht informiert und haben nun einerseits Fragenkataloge zum Thema vorgelegt, zudem aber auch in der Begründung Zweifel angemeldet, ob der Leerstand an der Martinstraße für diesen Zweck genutzt werden sollte. Die Linke etwa wundert sich, warum die Stadt angesichts bekannter und stetig zunehmender Platzprobleme in den Grundschulen etwa durch verstärkte Flüchtlingsbewegungen das Gebäude nicht wieder für diesen Zweck reaktiviert. Gerade in Alt-Remscheid, so der Bericht in der jüngsten Schulausschuss-Sitzung, können an den aktiven Standorten keine Kinder mehr aufgenommen werden

In diese Kerbe schlägt auch die CDU. Angesicht der „riesigen finanziellen Herausforderungen“, vor denen Remscheid stehe und dem Mangel an Schulraum stelle sich die Frage, warum das Ausbildungszentrum nicht im geplanten Rathausanbau untergebracht wird. So können Ausbildung vor Ort und nicht unter Laborbedingungen stattfinden. Auf Wunsch der SPD wurde das Thema im am Donnerstag im Hauptausschuss vertagt.

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