Spende übergeben Gastwirte unterstützen „Straßenkämpfer“

Mönchengladbach · Glühwein und Apfelpunsch kamen bei den Besuchern des Markts der Märkte offenbar gut an. Jedenfalls brachte der Verkauf mehr als 600 Euro. Die wurden jetzt an einen Verein übergeben, der Bedürftige mit warmem Essen versorgt.

 Mitglieder vom „Gastronetz Rheydt“ übergaben den Erlös aus dem Glühweinverkauf an die „Straßenkämpfer Rheydt“.

Mitglieder vom „Gastronetz Rheydt“ übergaben den Erlös aus dem Glühweinverkauf an die „Straßenkämpfer Rheydt“.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Die Rheydter Gastronomen könnten klagen wegen der Umsatzeinbußen aufgrund von Corona. Tun sie aber nicht – im Gegenteil: Die Mitglieder des „Gastronetz Rheydt“ hatten auf dem Markt der Märkte Anfang November einen kleinen Glühweinstand aufgebaut. Die Einnahmen in Höhe von 645 Euro übergaben sie  einem Verein, der seit Jahren Gutes tut für Menschen, die gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen: Die „Straßenkämpfer Rheydt“ kochen für Bedürftige und sammeln Lebensmittel für sie. Immer samstags um 12 Uhr stehen sie vor dem Rheydter Theater und bedienen im Schnitt  zwischen 20 und 40 Bedürftige.

Uli Wateler vom Bücher-Café Futur war begeistert vom Engagement der Straßenkämpfer: Da ist zum Beispiel Eddy Baudendistel. Er ist gelernter Koch und ihm macht es Spaß, mit seinen Kochkünsten Bedürftige zu beglücken. Sein Champignon-Pute-Kartoffeltopf kam an. Auf Wunsch gab es anschließend noch Mandarinen, eine Tafel Nussschokolade, Markenpudding, Bananen und einiges mehr. „Wer zu uns kommt, bekommt auch etwas“, sagte Gabi Apfel von den Straßenkämpfern. Pia Kremer vom Café Kosmo und Daniela Marischen vom Café LouLou’s merkten schnell, dass es richtig war, das Glühwein-Geld zu investieren. Im Gespräch mit den Hilfebedürftigen wurde deutlich, dass das Leben es mit diesen Menschen nicht immer gut gemeint hat.

Andreas Nietsche (60) ist Stammgast. Der gelernte Tischler und Stuckateur muss krankheitsbedingt mit ganz wenig Geld auskommen: „Ich komme gerne hierhin, kaufe mir sonst Fertiggerichte für 1,49 Euro“, erklärte der Mann, für den der samstägliche Gang zur Essenausgabe vor dem Theater auch eine Abwechslung ist, eine Gelegenheit, mit Menschen in ähnlicher Situation ins Gespräch zu kommen – Menschen wie Mirko: Der 40-Jährige stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, lebt seit 18 Jahren in Rheydt. Er ist Zwei-Euro-Jobber und lobt die Kochkünste von Baudendistel. „Ich kenne hier fast alle“, sagte er.

(barni)
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