Einrichtung in Mönchengladbach In der Gesundheitskita ersetzt das Obst den Schokoriegel
Mönchengladbach · Die Einrichtung „Himmelszelt“ hat in der Gesundheitswoche das eigene Konzept vorgestellt. Was das mit gesundem Essen zu tun hat, und wieso die neue Küche erst mit Verspätung dabei unterstützen kann.
Seit zehn Jahren ist die Einrichtung „Himmelszelt“ in Rheydt eine zertifizierte Gesundheitskindertagesstätte, die in dieser Form einmalig in Mönchengladbach ist. 86 Kinder werden dort fünf Tage die Woche nach höchstem gesundheitlichen und pädagogischen Standard betreut. Um das Konzept dahinter und die Einrichtung selbst zu präsentieren, hat diese im Rahmen der Gesundheitswoche ihre Türen geöffnet. Besucher konnten sich in spannenden und gleichermaßen leckeren Aktionen einen Eindruck über die Angebote und den Schwerpunkt verschaffen.
„Etwa 120 Eltern und Kinder haben sich in dieser Woche bei uns umgeschaut“, sagt Einrichtungsleiterin Katrin Packmohr-Claßen. Empfangen wurden diese bereits am Eingang mit frisch gepressten Säften. „Die Kinder haben mitgeholfen, die Säfte zuzubereiten“, berichtet die stellvertretende Leitung der Einrichtung, Cindy Altgens. Besonders der Saft aus Ingwer, Chili, Zitrone, Möhre und Orange habe es in sich. „Die Kinder lieben die orangene Farbe. Damit es nicht zu scharf wird, haben wir aber nur ein Viertel der eigentlichen Ingwer-Menge genommen“, sagt Altgens.
In der Gruppe von Melanie Effern-Flieder konnten die Kinder und Erwachsenen mit geschlossenen Augen frisch aufgeschnittenes Obst und Gemüse probieren und mussten im Anschluss raten, um was genau es sich handelt. Kein Problem für die Kinder: „Für mich ist das gar nicht schwierig, ich esse das alles ganz oft. Nur keine Kiwis, dagegen bin ich allergisch“, erklärt Kindergartenkind Tess.
Im Rahmen der Gesundheitswoche in der Kita „Himmelszelt“ wurde endlich auch die neue Küche vorgestellt. „2019 haben wir beschlossen, dass wir dringend eine neue Küche brauchen. Leider hat sich die Lieferung durch die Corona-Zeit dann massiv verzögert“, sagt Packmohr-Claßen. Und es war eine Verzögerung, die es in sich hatte: „Der Bau begann dann erst im Oktober 2022“, erklärt die Einrichtungsleiterin weiter. Es war ein aufwändiges Unterfangen, bei dem gleich zwei Gruppen der Einrichtung zeitweise ausquartiert werden mussten. Unterstützt und finanziert wurde das Vorhaben der neuen Küche vom Netzwerk „Frühe Hilfen“. Erst im März diesen Jahres wurde besagte Küche endlich fertiggestellt.
In ihr soll künftig ein eigener Koch gesundes und leckeres Essen für die Kinder und Mitarbeiter zubereiten. Gesund ist das Stichwort: „Bei uns gibt es zum Beispiel gar nichts mit herkömmlichem Zucker. Unser Brot backen wir auch selbst“, sagt Packmohr-Claßen. Vermissen würden die Kinder trotzdem nichts. „Obst ist so schön süß“, schwärmt die kleine Mila. Einen Schokoriegel brauche es nicht.
Weitere Aktionen in der Gesundheitswoche waren unter anderem ein Gesundheitsparcours, ein Erste-Hilfe-Kurs für Schulkinder und ein Messerkurs, bei dem die Kinder lernen konnten, wie sie sicher mit scharfen Messern schneiden. Denn auch diese sind im Kochalltag der Ernährungskita mit von der Partie. Eindrucksvoll war auch das Zucker-Quiz: „Hier müssen die Teilnehmer die Anzahl von Zuckerwürfeln dem jeweiligen Produkt zuordnen. Man bekommt somit ein gutes Gefühl dafür, wie viel Zucker worin enthalten ist. Die meisten konnten es gar nicht glauben“, sagt Packmohr-Claßen.